Schlagwort: Aufklärung

Schillerndste aus dem Goethe-Nationalmuseum in Weimar

Der Weg zur Epoche der »Weimarer Klassik« – Selbstvergewisserung der Zusammenhänge (Sachanalyse)

Es reicht für mich als Deutschlehrer nicht, mich einmal mit einer Epoche befasst zu haben. Immer wieder setze ich mich hin und gebe mir selbst Rechenschaft, was ich über den Weg durch die Epochen eigentlich an Kenntnissen habe. Epochen sind miteinander verbunden und  hängen vor allem auch mit  historischen Kontexten zusammen, was den Epochenbegriff so schwammig macht. Kurz: Ich schreibe mir immer mal wieder neue Sachanalysen. Diese Textform gehört nicht exklusiv ins Referendariat, um Referendar:innen zu quälen, sondern es handelt sich um ein Werkzeug für die eigenständige Entwicklung und Reflexion von Unterricht während des gesamten beruflichen Lebens. In diesem Rahmen

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Die Romantisierung der Welt: #Instagram und die Folgen

Dieses Bild habe ich am Montag, dem 24.7.2017, während einer Wanderung im Mönchbruch bei Frankfurt am Main aufgenommen und auf Instagram gepostet: Für meine Verhältnisse wurde es relativ schnell recht häufig von Nutzern und Nutzerinnen des Dienstes als ein Bild gekennzeichnet, das gefällt. In einem Kommentar werden die als toll empfundenen Farben gelobt. Vielleicht ist es die Weite der Landschaft, die Symphatien hervorruft, oder die Platzierung der beiden Bäume relativ weit rechts im Bild; es könnte auch daran liegen, dass schnell zu erkennen ist, dass die Wiese eher untypisch ist – und in der Tat handelt es sich um einen

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Von der Digitalisierung, freien Bildungsmaterialien und dem Lernen im digitalen Leitmedienwandel

Das Co:llaboratory »Internet und Gesellschaft« befasste sich in einem seiner letzten Schwerpunkte mit dem »Lernen in der digitalen Gesellschaft«. In diesem Zusammenhang reflektierte Jöran Muuß-Merholz die Frage, was Open Educational Ressources (Freie Lern-/Bildungsmaterialien –> OER) mit digitaler Integration und Medienkompetenz zu tun haben. Ein lesenswerter Beitrag, dem ich an dieser Stelle in einer Replik eigene Gedanken zur Seite stellen will. – Dabei lehne ich mich in der Struktur an die Vorgabe des Artikels an, wobei ich durchaus bewusst teilweise die Schwerpunkte anders setze. Im Grunde nehme ich den letzten Satz des Beitrages ernst. Muuß-Merholz schreibt dort: »Diese Argumentsammlung ist einseitig.« –

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Von der Umwertung von Werten oder: Kritische Anmerkungen zur „PostPrivacy“

Anonymität galt früher gilt als ein grundlegendes Recht des Bürgers in einer Demokratie. Wann ich mich wo aufgehalten habe, wann ich mit wem telefonierte, wem ich wann einen Brief schrieb etc., ging geht weder den Staat noch irgendwelche Firmen etwas an. Für den Staat gab gibt es eine Ausnahme: Wenn der berechtigte Verdacht bestand besteht, dass ein Bürger schwere kriminelle Handlungen plant oder durchführt, konnten kann das Brief- und das Telefongeheimnis von einem Richter ohne Wissen der betroffenen Person eingeschränkt werden. – Diese Möglichkeiten gibt es heute auch noch, aber die Begehrlichkeiten der Sicherheitsbehörden scheinen mit den Möglichkeiten zur Überwachung

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„Das kann jeder sehen, wie er will“

Im Zweifel zieht man sich einfach auf die Position zurück, dass es verschiedene Menschen gibt, die unterschiedlicher Ansicht sind – und natürlich ist jede dieser Ansichten zu akzeptieren. Dies ist eine gar nicht sonderlich überzeichnete Tendenz, die mir im Rahmen von Meinungsäußerungen in allen höheren Jahrgangsstufen am Gymnasium begegnet: Pluralität wird zum Argument, das begründen soll, warum man sich zum Beispiel der eigenen wirklichen Interpretation eines Textes und einer persönlichen Stellungnahme – inklusive nachvollziehbarer Begründung – zu einem Sachverhalt (einem Text, einem Diskussionsgegenstand im Unterricht) verweigert. Je häufiger ich solche „Interpretationen“ lese, die die „Interpretation“ letztlich verweigern, um so irritierter bin

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Deutsche Klassik als literarische Epoche(n)

Deutsche Klassik als literarische Epoche(n) von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. In der Geschichte der deutschsprachigen Literatur ist die „Klassik“ ein spätes Phänomen. In Spanien gab es das klassische Zeitalter bereits zwischen ca. 1550 und 1680, in England gilt das Elisabethanische Zeitalter (1558–1603) als literarische Hochphase, in der Shakespeare das Theater zu einer Blüte führte, die selbst noch auf Goethe Einfluss hatte. In Italien begann die klassische Phase der Literatur sogar noch früher, nämlich mit Dante Alighieri (1265–1321) und dauert bis zu Torquato Tasso (1544–1594), dem wiederum Goethe

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Was im Deutsch-Grundkurs zu lesen sein wird (Landesabitur Hessen 2013)

Nach einem in seinen Lektüren dem Deutsch-Unterricht noch Luft gebenden Einführungsjahr, beginnt für die Schüler und Schülerinnen, die im Jahr 2013 ihr Abitur in Hessen machen wollen, nun die Phase, in der der offizielle Lehrplan mit verbindlichen Lektüren verbunden ist. Erstmals sind diese Lektüren sogar Halbjahren zugeordnet, worauf die bisherigen Vorgaben verzichteten, wohl deshalb, weil sich durch die offiziellen Lehrpläne eigentlich fast von alleine ergab, in welchen Halbjahren der Oberstufe die Lektüren ihren Platz finden. – Dass die Lektüren nun konkreten Halbjahren zugewiesen werden, hat vielleicht Gründe. Doch über diese will ich hier gar nicht spekulieren. Was also wird im

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Gedichtinterpretation: Lessings „Lob der Faulheit“

Gedichtinterpretation: Lessings „Lob der Faulheit“ von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Lessing? Klar. Das ist doch der mit der Ringparabel aus „Nathan der Weise“. Lessing hat Emilia Galotti geschrieben und ein umfassendes Werk zur Dramturgie. Lessing? – Ein fleißiger Dichter. Und dann, im Jahre 1751, das: Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) Lob der Faulheit (1751) Faulheit, jetzo will ich dirAuch ein kleines Loblied bringen. –O – – wie – – sau – – er – – wird es mir, – –Dich – – nach Würden – – zu besingen!Doch, ich will mein Bestes tun,Nach der Arbeit ist gut ruhn. Höchstes Gut! wer dich nur hat,Dessen ungestörtes Leben – –Ach! – –

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Sitzordnung im Unterricht: Lehrer-, Gruppen-, Themenzentrierung

Resümee: Was als eine Unterrichtsstunde begann, in der das Nachdenken über Metaphern zum Lernen in einer Lerngruppe im Zentrum stand, welches dann zur Gestaltung einer Sitzordnung im Sinne der Diskussionsergebnisse führte, ist als eine Stunde gedacht gewesen, die praktisch und konkret in die Beschäftigung mit der Epoche der Aufklärung und ihrer Literatur einführt. Am Ende sollten die Schülerinnen und Schüler eines Oberstufenkurses die Sitzordnung im Raum so gestalten, dass sie den Ergebnissen unserer Überlegungen entspricht. Reihen, Gruppentische oder gar das Sitzen in U-Form wurden nicht bevorzugt. Am Ende stand ein Viereck, an dessen vier Seiten auch Schüler saßen und nicht

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