Schlagwort: Typographie

Handschrift und Digitalisierung – Individualität und Berechenbarkeit

Gleichförmigkeit zum Zwecke besserer Lesbarkeit, empfindliche Oberflächen aus Metall und Glas, die alle gleich aussehen, und eine Praxis der Fotografie, die auf das Selbstbildnis hin ausgerichtet ist, wobei die Selbstbildnisse in eigenartiger Weise einander ähneln, da mit der gleichen beschränkten Zahl an Filtern bearbeitet, sind einige Indizien für den Prozess zunehmender Indifferenz. Alles wird auf Effizienz getrimmt und muss irgendwie digital abbildbar, somit aber auch verarbeitbar sein.  Auf der anderen Seite ist die persönliche Handschrift persönlicher geworden. In einer Zeit, in der die Handschrift im beruflichen Leben und im Alltag kaum noch eine Rolle spielt, wird eine möglichst lesbare, für

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Von der Handschrift und getippten Texten

Ich schreibe gerne per Hand. Ich tippe gerne Texte. Bei der Handschrift schätze ich den gleichmäßigen Rhythmus, mit dem Gedanken auf das Papier fließen. Die Handschrift ist dabei eine konkrete körperliche Spur, die hinterlassen wird. In ihrer Individualität trifft sie auf Menschen, die sie lesen können und andere, die sie nicht lesen können. Der Text ist eindeutig zuzuordnen. Es gibt kein einfaches Kopieren und Einfügen. Beim Tippen schätze ich die direkte Lesbarkeit, die Möglichkeit, einen Text nachzubearbeiten und die Schnelligkeit, mit der auf diesem Wege ein Text entstehen kann. Der Preis ist, dass ein Text seiner Körperlichkeit beraubt ist, solange

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Neuerungen auf herrlarbig.de

Nach drei Jahren hatte ich mich an dem alten Design meiner Website ein wenig satt gesehen. »Wir müssen oft neu anfangen, aber nur selten von vorne.« (Ernst Ferstl) Ich kann sagen: Erst nach drei Jahren. Für das Layout einer Website ist das schon eine recht anständige Zeit. Klar: Es gab immer wieder kleinere Anpassungen, die vor allem im Hintergrund die Website auf den Stand der Technik brachten. Jetzt aber war es an der Zeit, deutliche Veränderungen vorzunehmen, ohne dass Inhalte verloren gegangen wären. Ein großer Teil der Veränderungen ist für den Besucher und die Besucherin von herrlarbig.de nicht zu sehen.

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Das Tippen, der Text und die Schreibkompetenz

Die Bedeutung der Handschrift geht mehr und mehr zurück, ohne dass dies bedeuten würde, dass sie als grundlegende Kulturtechnik nicht dennoch erlernt werden müsste, schon alleine um die Möglichkeit zu erhalten, auch stromunabhängig eine individuelle Ausdrucksform zu ermöglichen, da die Zahl der analogen, rein mechanischen Schreibmaschinen in den Haushalten wohl nicht ausreichen wird, um diese Form des Ausdrucks sicher zu stellen, während zum Beispiel Kugelschreiber nach wie vor ein Alltagsgegenstand sind. Ich wage die Behauptung, dass bei Kugelschreibern eine hundertprozentige Abdeckung in der Bevölkerung vorhanden ist. Doch wenn auch die Bedeutung der Handschrift zurück zu gehen scheint, hat das Tippen

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