Kategorie: 21. Jahrhundert

Schule „muss“ sich nicht verändern; sie tut es einfach. Eine Provokation.

Als ich gerade in die Oberstufe gekommen war, wollte ich unbedingt dieses vierundzwanzig Bände umfassende Lexikon im Taschenbuchformat haben. Als ich es dann hatte, kamen in besonders ereignisreichen Jahren Einzelbände dazu, die die Informationen im Lexikon aktualisierten.  Mir kam dieser Regalmeter an Wissen damals so vor, als ob es unmöglich sei, noch viel mehr zu wissen oder in noch kompakterer Form, Wissen zugänglich zu machen.  In der gleichen Zeit war ich zutiefst davon beeindruckt, dass Briefe an und von einem Brieffreund in Singapur in der Regel nur zwei Werktage unterwegs waren, bis sie ankamen und eine mir völlig unbekannte Welt

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Apples iPad und das Schulbuch – Gerüchte und Einschätzungen

Für Hersteller von Hard- und / oder Software hat ein Monopol etwas verlockendes. Das war so bei Microsofts Windows-Betriebssystem, das erst von Gerichten und staatlichen Monopolbehörden auf seine Grenzen hingewiesen werden musste; das gilt für geschlossene proprietäre Strukturen, wie sie Apples iOs, Amazons Kindle etc. anbieten. Was wäre es für ein Coup, käme man mit seinen Produkten in die Schulen hinein, zumindest in die finanziell relativ gut ausgestatteten Schulen der Industrienationen! Microsoft ist dieser Coup schon geglückt: Ich kenne wenige Schulen, die nicht mit deren Betriebssystem arbeiten und so die Schüler und Schülerinnen an Windows gewöhnen. „Word“ war ja nicht

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Wulff – Ein Kommentar

Schweigt er noch immer? Im Augenblick ist die Stimmung so gespannt, dass man nicht weiß, ob Deutschland nicht schon ein ganz anderes ist, wenn man solch einen Blogartikel abgeschlossen hat. Siegt das Aussitzen eines Bundespräsidenten, der zwecks Selbstschutz den Chefredakteur (mind.) einer Zeitung anruft? Oder siegt der Anstand, kommt auch bei Christian Wulff die Einsicht, dass er aus der Kreditaffäre noch herausgekommen wäre, hätte er gutes Krisenmanagement betrieben, es aber „Fehler“ gibt, die nicht entschuldigt werden. Die Bedrohung von Journalisten ist solch ein unentschuldbarer Fehler. Es beschädigt das Amt des Bundespräsidenten, zieht man sich hinter dem Amt zurück, statt persönliches

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Phantomdebatte? – Kommentar zu einer „Wortregelung“ in Sachen „Schultrojaner“

Ich kann es nicht mehr hören: Es handele sich bei der Diskussion um den „Schultrojaner“ um eine Phantomdebatte. So lassen es die Verantwortlichen bei KMK und vds-Bildungsmedien, dem Lobbyverband der Schulbuchverlage, verlauten. Es gäbe diese Software doch noch gar nicht und solange es sie nicht gäbe, müsse man auch nicht über sie diskutieren, ja, könne man nicht einmal über sie reden. Fakt ist, dass die Entwicklung einer solchen Software im Vertrag zwischen den Schulbuchverlagen und der Kultusministerkonferenz vereinbart wurde. Diese Vereinbarung ist kein Phantom, sondern Teil eines geltenden Vertrages. Die Diskussion dreht sich um diese Vereinbarung. Zu behaupten, man diskutiere über etwas,

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„Altes Buch“ – oder: Wie ein Schüler Schule erlebt (Gastbeitrag)

Während ich dem Stream zur Veranstaltung „Schulbuchtrojaner. Urheberschutz oder Gefahr für die Freiheit von Lehre und Forschung?“ folgte, fragte mich Moritz, der Schüler ist, via Twitter: @herrlarbig: was genau ist eigentlich dieser „schultrojaner“ von dem ich dauernd lese? Ich habe das dann erklärt, ein paar Links geschickt und eine Weile später schrieb Moritz: @herrlarbig beim aspekt „bildung“ musses wirklich mal n ruck geben, alles auf der erde hat sich verändert und wir hocken noch genauso wie  unsere eltern vor 50 jahren überm tisch und lesen bücher … Darauf fragte ich: @DerTypAusFF schreiben Sie mir einen Gastbeitrag für herrlarbig.de? Thema: Schüler will,

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(M)eine digitale Wende (digital turn)

Dass ich gerne mit der Hand schreibe, Bücher aus Papier in die Hand nehme – mich manchmal sogar von deren Geruch ansprechen lasse – und mich noch gut an den Geruch in einer Dunkelkammer beim Entwickeln von Fotos erinnern kann, ist das eine. Dass ich zumindest die Handschrift per Füller und die Lektüre papierener Bücher nicht aufgeben mag, ist das andere. Was bei meiner Selbstbeobachtung in den vergangenen Monaten herausgekommen ist, ist dann aber noch etwas ganz anderes. Dass ich mit der Selbstbeobachtung begann, lag daran, dass ich den Eindruck nicht losbekommen habe, mein produktives Arbeiten habe sich in der

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#Educamp – Bielefeld: Die Reisemetapher – oder: Das Ziel wird dennoch erreicht #ecbi11

Der Zug kam schon vom Bahnsteig in Frankfurt nicht richtig weg. Kaum war er angefahren, blieb er ruckelnd wieder stehen. Dann schlich er, ein Modell des schnellsten und modernsten Zuges, der in Deutschland unterwegs ist, Richtung Frankfurter Flughafen. Doch bereits am Stadion kam die Ansage, dass der Zug am Flughafen enden würde, da es eine Störung am Antrieb gebe, mit der man nicht nach Köln fahren könne.  Werden eigentlich Züge vor der Abfahrt nicht technisch geprüft? Gibt es an einem so zentralen Knotenpunkt der Bahn, wie es Frankfurt nun einmal ist, keine Ersatzzüge? Der Zug wurde geräumt und der nächste angebotene

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