Schlagwort: deutsch

Kreatives Schreiben in der Schule

Kleinere Kurse im kreativen Schreiben gebe ich seit einigen Jahren immer wieder einmal. Ich habe zwar kein Zertifikat, dass ich das kann, aber zum Glück traut man einem Deutschlehrer in der Regel zu, dass er unter Umständen weiß, was er tut, wenn er nicht nur Texte dem übenden Analyseskalpell der Schüler und Schülerinnen zuführt, sondern auch die künstlerische Seite des Schreibens in den Blick nimmt. Schreiben als Kunst, deren Gegenstand die Literatur ist, verstehe ich

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Deutsche Klassik als literarische Epoche(n)

Deutsche Klassik als literarische Epoche(n) von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. In der Geschichte der deutschsprachigen Literatur ist die „Klassik“ ein spätes Phänomen. In Spanien gab es das klassische Zeitalter bereits zwischen ca. 1550 und 1680, in England gilt das Elisabethanische Zeitalter (1558–1603) als literarische Hochphase, in der Shakespeare das Theater zu einer Blüte führte, die selbst noch auf Goethe Einfluss hatte. In Italien begann die klassische Phase der Literatur sogar noch früher, nämlich mit Dante Alighieri (1265–1321) und dauert bis zu Torquato Tasso (1544–1594), dem wiederum Goethe

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Fächer verbindend Kompetenzen lehren – ein Vorschlag

Ein Vorschlag für fächerverbindendes, kompetenzenorientiertes Lernen aus der Sicht eines Deutschlehrers (Vertreter und Vertreterinnen anderer Fächer sind herzlich eingeladen, ihre Ideen in den Kommentaren zu hinterlassen): Kompetenzen, die in Deutsch eingeführt werden, aber auch für andere Fächer relevant sind, werden in den anderen Fächern von beiden Fachlehrern überprüft. Beispiel: In Deutsch wird die Beschreibung geübt und die Klassenarbeit ist dann z. B. eine Versuchsbeschreibung in der Chemie, die Beschreibung eines Phänomens in der Biologie, eine Bildbeschreibung in der Kunst. Die Benotung wird von beiden jeweils beteiligten Fachkollegen /Fachkolleginnen vorgenommen, wobei jede(r) den Teil bewertet, der schwerpunktmäßig zu seinem / ihrem

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Gedichtinterpretation: Lessings „Lob der Faulheit“

Gedichtinterpretation: Lessings „Lob der Faulheit“ von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Lessing? Klar. Das ist doch der mit der Ringparabel aus „Nathan der Weise“. Lessing hat Emilia Galotti geschrieben und ein umfassendes Werk zur Dramturgie. Lessing? – Ein fleißiger Dichter. Und dann, im Jahre 1751, das: Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) Lob der Faulheit (1751) Faulheit, jetzo will ich dirAuch ein kleines Loblied bringen. –O – – wie – – sau – – er – – wird es mir, – –Dich – – nach Würden – – zu besingen!Doch, ich will mein Bestes tun,Nach der Arbeit ist gut ruhn. Höchstes Gut! wer dich nur hat,Dessen ungestörtes Leben – –Ach! – –

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Lyrik heute – Das „Jahrbuch der Lyrik 2011“ – 1. Eindruck

Wird heute über Lyrik gesprochen, so wird dem Mangel an Lesern oft die Vielfalt lyrischer Produktionen gegenübergestellt. In diesem Zusammenhang schließt es sich nicht gegenseitig aus, wenn Harry Oberländer von „lyrischer Massenproduktion“ ((Christoph Buchwald, Kathrin Schmidt, Jahrbuch der Lyrik 2011, München 2011, S. 232.)) spricht und Theo Breuer nur ein paar Seiten vorher betont, dass die Mehrzahl lyrischer Veröffentlichtungen „praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ ((Ebd., S. 218.)) stattfinde. – Lyrikbücher, so Breuer, fänden oft nur fünfzig bis zweihundert Leser, ab dreihundert verkauften Exemplaren habe man schon eine „Auflagenschallmauer“ durchbrochen ((Ebd.)). Der Teil „Sechs Anmerkungen zum Gedicht“ im Jahrbuch der Lyrik

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Über das (schulische) Interpretieren von Gedichten

In der Schule werden Gedichte gelesen. In der Schule werden Gedichte interpretiert. In der Schule wird zu selten ein Gefühl für die Schönheit der Sprache und der Bedeutung, wie sie in Gedichten anzutreffen ist, nachhaltig entwickelt. Ich zumindest kenne keinen Schüler und keine Schülerin, der oder die in der Schule erlernte Analysefähigkeiten gegenüber Gedichten anwenden würde, die ihm oder ihr im Alltag begegnen. Ja, im Alltag sind wir von Gedichten (unterschiedlicher Qualität freilich) umgeben, werden wir mit Gedichten überschüttet – wenn wir Musik hören. Oh ja: Die meisten Songtexte sind Gedichte. Nach der Schule

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Kompetenzorientiert unterrichten: Ein Vorschlag.

Das folgende Szenario ist zwar nicht unrealistisch, in der hier vorgelegten Form aber frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Erlebnissen im Unterricht sind nicht gewollt, werden nicht angestrebt, dürften aber nicht vermeidbar sein. Oberstufe, Deutsch Grundkurs. Die Schülerinnen und Schüler bekommen nach der (vom Lehrer unterstellen, nicht in allen Fällen tatsächlich erfolgten) Lektüre eines Dramas den Auftrag, die Figuren des Dramas in ihren Beziehungen zueinander in einer grafischen Form darzustellen. Der Lehrer erwartet, dass die Schülerinnen auf der Basis des Personenverzeichnisses des Dramas, ihrer beim Lesen erworbenen Textkenntnis und der gezielten, wiederholten Lektüre einzelner Szenen, zu einem vertieften Verständnis des Dramas

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Das Tippen, der Text und die Schreibkompetenz

Die Bedeutung der Handschrift geht mehr und mehr zurück, ohne dass dies bedeuten würde, dass sie als grundlegende Kulturtechnik nicht dennoch erlernt werden müsste, schon alleine um die Möglichkeit zu erhalten, auch stromunabhängig eine individuelle Ausdrucksform zu ermöglichen, da die Zahl der analogen, rein mechanischen Schreibmaschinen in den Haushalten wohl nicht ausreichen wird, um diese Form des Ausdrucks sicher zu stellen, während zum Beispiel Kugelschreiber nach wie vor ein Alltagsgegenstand sind. Ich wage die Behauptung, dass bei Kugelschreibern eine hundertprozentige Abdeckung in der Bevölkerung vorhanden ist. Doch wenn auch die Bedeutung der Handschrift zurück zu gehen scheint, hat das Tippen

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Gedichtinterpretation: Joseph von Eichendorff, Mondnacht

Gedichtinterpretation: Joseph von Eichendorff, Mondnacht von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Lineare und aspektorientierte Interpretationen stehen im Deutschunterricht in der Regel im Zentrum der Aufmerksamkeit, wenn es um die Deutung literarischer Texte geht. Die lineare Interpretation folgt dabei sehr kleinschrittig dem Verlauf eines Textes und baut eine Gesamtinterpretation linear entlang des Textes auf. Im Extremfall wird Zeile für Zeile, Satz für Satz in den Blick genommen, sodass sich diese Form der Interpretation vor allem für kürzere Texte anbietet und vor allem bei Gedichten ihre Stärke ausspielen, aber auch bei kürzeren Prosatexten

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