Schlagwort: Kultur

Medienkompetenzen und Schülerorientierung

Resüme: Die Begriffe „Schülerorientierung“ und „Medienkompetenz“ wirken heute oft wie wenig reflektierte Modebegriffe in Bildungskontexten. Ausgehend von Materialien, die im Rahmen der britischen Bildungsdiskussion entstanden sind, greift dieser Beitrag beide Begriffe auf und versucht einen Diskussionsbeitrag zur weiteren Klärung der Begriffe zu leisten, ohne dabei auf unterrichtspraktische Implikationen zu verzichten. Eine der Schlussfolgerungen lautet: Die aktuelle Mediendebatte in Bildungskontexten ist eine Debatte, in der es um die Übertragung der Ideen der Aufklärung in den Kontext neuer Medientechnologien und deren Anwendungsmöglichkeiten geht!

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Boykotteur oder Freak?

In der Jugendzeitschrift Spiesser regte Jonas Großmann mit einem wahrscheinlich gezielt provokanten Artikel eine Diskussion über die Frage an, wie die Lehrer der Jugendlichen zu Computern stehen. Großmann vertritt hier die These, dass es eigentlich nur zwei Gruppen an Lehrenden gäbe: die Boykotteure und die Freaks. Die Boykotteure sind in seinen Augen jene Lehrenden, die sich der Computertechnologie einfach oder offensiv verweigern, während die Freaks jene Lehrenden seien, die Informatik studiert hätten und über die Theorie inklusive Programmiersprachen sehr viel bis alles wüssten, aber keine Ahnung von Communities oder Twitter hätten. Dabei, so verstehe ich Großmanns Einwurf, gehen die für

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Podcasts – Eine kurze Einführung

Eine Alternative zu geschriebenen Blogs sind Podcasts. Sie können überall und jederzeit angehöhrt werden. Mittlerweile gibt es eine ganze Menge an Podcasts, für so ziemlich alle Bedürfnisse: Radiostationen stellen Sendungen zur Verfügung, die ich sonst nie hören könnte, werden sie doch immer gesendet, wenn ich schlafe oder beim Arbeiten bin. Das gilt insbesondere für Sendungen im Kulturbereich. Aber nicht nur Wissen und Bildung kann über Podcasts gefördert werden. Wer das Medium nutzen will, um sich unterhalten zu lassen, findet natürlich auch genügend Angebote. Die Qualität ist sehr unterschiedlich, aber es handelt sich ja auch noch um ein junges Medium. Was

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300 Millionen (in Wahrheit noch viel mehr) verschwundene Bücher: Die aktuelle Lesestudie der Stiftung Lesen

6 Prozent der Menschen in Deutschland haben mehr als 250 Bücher im Haushalt. Das hat die aktuelle Studie »Lesen in Deutschland 2008« der Stiftung Lesen unter anderem herausgefunden. Im Jahr 2000 waren es noch 9 Prozent. Bei ca. 39 Millionen Haushalten in Deutschland (Stand 2005) sind das ca. 2,3 Millionen Haushalte mit mehr als 250 Büchern, ca. 1,17 Millionen Haushalte weniger als 2000. Wo sind diese 1,17 Millionen Haushalte geblieben? Wo sind die Bücher geblieben? Rechne ich nur mit 250 Büchern pro Haushalt, handelt es ich hier immerhin um 292 500 000 Bücher. – Leider gibt die Studie darüber keine

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Alle Tage (Ingeborg Bachmann)

Alle Tage (Ingeborg Bachmann) von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Ingeborg Bachmanns Gedicht »Alle Tage« hat das Zeug zum Klassiker. Sprachlich und formal einfach gebaut, inhaltlich dafür um so gehaltvoller, lesbar und immer wieder neu verstehbar in den unterschiedlichsten Zeiten. Machen wir das Übliche also kurz: 1953 erschien das Gedicht in Bachmanns Gedichtband »Gestundete« Zeit, der sie als Autorin bekannt machte. Der zweite Weltkrieg war gerade vorbei, der Kalte Krieg in vollem Gange. Es lag also nahe, über die Alltäglichkeit des Krieges auch in der Poesie nachzudenken. Wenn nun also jemand kommt und

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Schreiben und Schreibgeräte – Ein (Selbst)Interview

Hallo, Torsten. Wenn ich mich in deiner Wohnung so umschaue, hat hier ja ziemlich viel mit geschriebener Sprache zu tun. Da gibt es Bücher, eine alte Schreibmaschine, einen Computer, daneben stehen verschiedene Füller… Aber es gab ja wohl mal eine Zeit, in der du mit all dem nichts anzufangen wusstest: seit wann hast du ein Verhältnis zur Schrift?

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Happy Birthday to Franz!

»Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.« Kann ein Mensch solche Zeilen schreiben, ohne in den Verdacht zu geraten, psychedelische Substanzen eingesetzt zu haben? Ganz klar, das ist eine rhetorische Frage 😉 – Ja,

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