Bedenken zum Literaturunterricht auf Schulbuchniveau
»Der Text muss für sich selbst sprechen«, dachte er sich. »Wenn er große Literatur ist, dann wird er einen Zugang in sich haben, durch den er die Leser in sich hinein zieht.«
Dann starrte er auf das Deutschbuch, nahm den Ordner mit den vorbereiteten Unterrichtsideen zur Hand und suchte, was dort von der Literatur als Kunst übriggelassen wird. Er hielt am Ende nur den Staub von der ewigen Zermahlerei der Texte in seinen Händen, aber keine Literatur mehr.
Deswegen will ich auch Deutschbücher, die nur Texte enthalten. Von mir aus ein paar Fußnoten noch. Den Rest machen Lehrer oder Schüler oder Lehrer und Schüler dann allein.
Früher gab es ja Deutschbücher und Lesebücher, nur noch so eine Art Kombination mit wenig Lesebuchanteil. Dabei könnte ich eher auf den Rest verzichten.
(Feed funktionierte. Ich bin einer von denen, der nur mit RSS liest.)
Was ist große Literatur? Meist bewegt sie sich abseits des Mainstream.
Schon zu Lichtenbergs Zeiten hat es beim Zusammenstoß von Büchern und Köpfen öfters hohl geklungen. Das lag nicht daran, dass es damals noch keine große Literatur gab.
Das heißt nicht, dass man als Lehrer alles schmackhaft machen müsste.