Lernräume für Kinder ohne Raum zum Lernen

EduCamp Bremen :: 19./20. März 2011

In jedem Land gibt es Orte, an die gute Lehrer nicht gehen wollen. Diese Orte sind die Orte, an denen es große Probleme gibt, von denen viele Probleme ausgehen. So entsteht eine paradoxe Situation: Gute Lehrer wollen nicht dorthin gehen, wo sie am meisten gebraucht werden.

Sugata Mitras Ausführen haben mich berührt.

Die von ihm im folgenden Video vorgestellte Initiative „Hole-in-the-Wall“ (Loch in der Wand) will Kindern in den ärmsten Regionen dieser Welt Zugang zu Bildung verschaffen und vertraut dabei auf die Eigen-Lern-Kräfte dieser Kinder, die ohne Lehrer und ohne Schule lernen müssen.

Mitras kommt in seinen Forschungen zu dieser Art des Lernens zu interessanten Ergebnissen.

Ein Ergebnis überzeugt mich: Nicht jeder Schüler und jede Schülerin braucht in der Schule einen eigenen Computer, sondern es scheint deutlich lernintensiver zu sein, wenn Kinder in Gruppen zu ca. vier Personen an einem Rechner arbeiten.

Gegen Ende des Filmes wird gezeigt, wie die Computerarbeitsplätze nach einem solchen Experiment an einer Schule in Großbritannien gestaltet wurden. ((Damit ist nicht gesagt, dass Großbritannien ein armes Land sei oder ein Land, in das keine guten Lehrer gehen wollten, sondern nur kurz notiert, was Mitras in seiner TED-Vorlesung vorstellt.))

Es geht in Mitras Vortrag um Lernräume an Orten, an denen es keine Lernräume gibt, in denen „Löcher in der Wand“ Kindern den Weg zum Wissen der Welt frei machen.

Kinder nutzen diese Möglichkeit.

Das Motto des Educamps in Bremen lautet „Neue Lernräume gestalten“.

Mitras Ausführungen sind für mich ein Beispiel, wie das mit Hilfe digitaler Technologien zugängliche Wissen zu einem Lernraum für Kinder wird, die in der Regel zu weder zu diesem Wissen noch zu digitalen Technologien Zugang haben.

Mitras gibt außerdem Hinweise, wie in industrialisierten Ländern Lernräume mit digitalen Technologien gestaltet werden können. – Wenn sich vier Kinder einen Computer teilen, wie viele PC-Räume könnte man dann mit den heutigen Computer einrichten, die in vielen Schulen in den knapp vorhandenen PC-Räumen meist so aufgestellt sind, dass meist jeder PC als Einzelarbeitsplatz gedacht ist…

Jetzt aber zu Mitras Vortrag, der auf Englisch gehalten wurde.