Die Zukunft des Lernens – Fragen bitte; bitte keine Antworten
Wenn es um „die Zukunft des Lernens“ geht, ist es anscheinend leicht, Antworten zu finden: Welche Trends zu erkennen sind, welche Technologien eine Rolle spielen werden, dass E-Books irgendwie wichtig sein werden / könnten, wie sich die Autonomie des Lerners (hier am Beispiel des Sprachenlernens) entwickeln wird und wie das mit dem informellen Lernen aussieht etc.
Überall Antworten, aber welche Fragen stehen eigentlich dahinter?
Liebe Besucher, ich bitte Sie und euch, Fragen zu formulieren, die ihr / Sie mit der Formulierung
„Die Zukunft des Lernens“ verbindet.
Bitte traut euch, alles zu fragen, was euch und Ihnen zu dieser Frage in den Sinn kommt. Solange ein Bezug zu „Die Zukunft des Lernens“ besteht, gibt es da keine „dumme“ Fragen.
Und noch einmal: – Formuliert / Formulieren Sie bitte ein paar Fragen, die ihr /sie mit „Die Zukunft des Lernens“ verbindet. Ich suche Fragen, keine Antworten 😉
Ich bin sehr gespannt, ob und was da an Fragen zusammenkommt.
Werden wir noch die Zeit und Muße haben, uns bilden zu dürfen oder müssen wir möglichst schnell zielorientiert lernen, um wirtschaftsverwendungsfähig zu sein?
Wer schützt uns vor dem Anspruch, überall, zu jeder Zeit lernen zu müssen, nur weil es möglich geworden ist?
Wer sorgt für den Ausgleich zwischen „Hand“ und „Kopf“ in der Schule?
Wann wird das Beamtentum für dt. LehrerInnen abgeschafft?
Wann dürfen sie demonstrieren und glücklich Steuern zahlen?
Wo sammeln Roma-Aktivisten Edu-Links für Kinder aus aller Welt? Diigo?
Oder ander gefragt: Wo sammeln Leute Edu-Link-Sammlungen für Kinder aus aller Welt und vernetzen sich auch mit Roma-Edu-Aktivisten?
Welche GehirnforscherInnen machen sinnvolle ergebnisoffene Forschung darüber, was frühe Compuernutzung mit Kindergehirnen „macht“?
Welche Denkschritte muss ein Lernprogramm einarbeiten, damit Kinder wirklich schrittweise lernen, statt „verführt“ immer schneller weiterzuklicken?
Wie lang wird es dauern, bis der letzte „Mainstreammensch“ der dt. bürgerlchen „Mitte“ nicht mehr „Neger“ sagt und intensiv darüber nachgedacht hat, ob man überhaupt noch über Hautfarben reden muss in einer derartige globalisierten Welt?
Wann lernt die eben angesprochene Mainstream-Mitte, wie vielschichtig „der“ Islam ist?
Wenn Lernen exponenzial funktioniert, wird es dann eine güldene Zukunft voller Inspiration geben?
Wird es eine „fututre of abundance“ geben?
Oder werden Coca Cola, Nestlé und Montsantos uns alle einkasernieren?
Wird es gelingen immer mehr Wissen auch wirklich zu mehr Denken zu nutzen? Oder wird das Internet uns mehr oder weniger noch dümmer machen, wenn es nicht frei zugänglich funktioniert?
Werden wir Menschen es akzeptieren, dass wir sehr fehlbar sind und darauf verzichten uns zur Maschine weiterzuformen??
Ist 42 die beste Lösung? Oder Pi?
Wird der „Zivilisationsprozess“ sich umkehren oder verschiedene Stränge hervorbringen?
Verstehen Leute das Video „Viren des Geistes“ von Vera F. Birkenbihl so, dass sie wirklich ihre eigenen Tabus hinterfragen?
Wird es wirklich ein ethisch produziertes Smartphone aus Holland (fairphone.com) geben? Oder ist die Warenkette so lang (100 Schritte?), dass man nicht alle Schritte kontrollieren wird können? Kann man da nicht doch was machen??
Wann könnten Roboter unsere langweilige „Arbeit“ machen und alle anderen Menschen in Frieden „spiellernen“?
Darf man noch von der Eigenverantwortung jedes Lernenden sprechen, oder werden Lerndefizite bald ausschließlich auf mangelhafte gesellschaftliche und schulische (Organisations-)Strukturen, Unterrichtsmaterialien, Lernumgebungen und Lernbegleiter zurückgeführt?
Bleibt „Scheitern können“ eine mögliche Option in der Schullaufbahn? Und wenn nein: Ist man sich an verantwortlicher Stelle über die massiven Konsequenzen einer solchen Veränderung im Klaren?
Wird das Internet das Lernen verderben oder vertiefen?
Machen wir uns per e-Learning von Lernvoraussetzungen abhängig, die eines Tages nicht mehr verfügbar sind?
Wie kann man vie Online-Lernen Dinge besser verstehen als im analogen Prozess?
Danke Torsten für Deine Anregung! Ich hab nach einigen Fragen einfach aufgehört. Es gibt so viele davon:
Wie wird jeder Einzelne bei der ständig steigenden Menge an Wissen, das für ihn relevante Wissen künftig finden?
Werden wir in der Gesellschaft ganz bewusst auf möglichst viel unterschiedliches Wissen / unterschiedliche Kompetenzen Wert legen, weil es bei dem Einzelnen gar nicht mehr möglich ist von allem Wissen ein wenig zu haben? Werden dann z.B. Abitur-Prüfungen mit ganz vielen individuellen Schwerpunkten die Regel sein?
Wenn Wissen immer schneller wächst und sich erneuert, werden wir es uns dann noch leisten können, dass es erst durch Pädagogen oder Trainer aufbereitet werden muss – oder dauert das dann einfach zu lang?
Werden wir Wissen künftig als verteilte Ressource in Netzwerken verstehen, oder als die Fähigkeit einzelner weiser Experten? Verstehen wir also Wissen künftig hauptsächlich im Kopf Einzelner oder verteilt auf viele Köpfe und weitere Ressourcen?
Werden wir künftig Lernen als individuellen und nicht vergleichbar ablaufenden Prozess verstehen, oder werden wir Lern-Prozesse von außen steuern wollen?
Könnte es sein, dass wir künftig gar nicht mehr von Lernen als Prozess reden, weil das ohnehin jeder Mensch beherrscht, wie das Atmen oder Verdauen? Konzentrieren wir uns künftig eher auf die Gestaltung passender Herausforderungen als Entwicklungsangebote für Menschen?
Wie betrachten wir Wissen in Zukunft? Werden wir explizites Wissen als eine Ressource sehen, die in der Gemeinschaft entstanden ist und sich dort auch weiterentwickelt, so dass Wissen auch allen gehört?
Wird sich jeder in der Gesellschaft berufen fühlen, sein Wissen ganz selbstverständlich auch anderen zur Verfügung zu stellen?
Wird das Geben und Nehmen von Wissen so selbstverständlich werden, dass jeder diesen ständigen Rollentausch vom Lehrenden zum Lernenden so selbstverständlich findet, dass er kaum noch bemerkt wird?
Werden wir in einer künftigen Gesellschaft eine jedermann zugängliche staatliche Wissensinfrastruktur pflegen, die das unzensierte Einbringen und Verbreiten von Wissen von jedermann genauso kostenlos unterstützt, wie das Abrufen von Wissen für jedermann?
Werden wir künftig mehr darauf schauen, was Menschen durch Handeln erreicht haben, als welche Tests und Prüfungen sie absolviert haben – also welche Kompetenzen sie damit gezeigt haben?
Schaffen wir es künftig, Ergebnisse die im Netzwerk entstanden sind, mindestens genauso hoch zu werten, wie Ergebnisse Einzelner?
Wann wird den Leuten endlich klar, dass das Internet nur Wissen bereitstellt? Lernen ist aber etwas anderes ==> Wissen != Lernen
Warum muss man sich immer über etwas Gedanken machen, dessen Ergebnis sowieso für 99% nicht Anwendbar ist (Heterogenität)?
Warum wird bei jeder Zukunftsfrage davon ausgegangen, dass die Vergangenheit verändert werden muss?
Einige Fragen zum Thema Lehre an der Hochschule
Bei welchem Anteil werden Blended Learning Module in den (Präsenz-) Universitäten sich einpendeln? Wieviel Präsenz ist nötig, wieviel wünschenswert?
Wechen Stellenwert hat das Paradigma der Einheit von Forschung und Lehre zukünftig noch?
Wird es zukünftig vier unterschiedliche Hochschulformen geben, gestaffelt nach ihren Anteilen von berufsqualifizierender Lehrer (So gefordert vom Präsident der Uni Potsdam, Oliver Günther in DIE ZEIT vom 24.01.2013)?
Wie kann verhindert werden, dass in Zeiten leerer Kassen, die Lehre an den Hochschulen zugunsten der Forschung weiter ins Hintertreffen gerät?
Wie müssen Anreizsysteme aussehen, die lernerzentrierte und kompetenzorientierte Lernformen befördern?
Ich mache es mir einfach:
Weiß man ( vielleicht aufgrund des Hattie-Reports von 2009) schon genügend über gegenwärtiges Lernen, dass zukünftig irgendein Unterschied zum gegenwärtigen Lernen wird festgemacht werden können?
An welche Zukunft ist gedacht? Die in drei Jahren, in 10, 20, 40 Jahren? (Randers stellt in seinem Bericht „2052. Der neue Bericht an den Club of Rome“ fest, die Menschheit habe seit 1972 extrem wenig gelernt, hofft aber, in den nächsten 40 Jahren werde es aber viel besser gehen.)
Welche konkreten Anhaltspunkte gibt es dafür, dass die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten schneller lernt?
Jonathan Loh nimmt an, mit dem Lernen werde es erst richtig vorangehen, wenn die Computer ihre Programme selber schreiben, weil sie dann viel schneller lernen könnten als die Menschen.
Gibt es schon eine begründete Vermutung, wann die Computer sich selbst programmieren können?
So viele Fragen. Wartet nur ein Narr auf Antwort?
Angesichts des technischen Fortschritts und ersten Kontaktlinsen mit integriertem Bildschirm: Mit welchen Inhalten füllt man Schule, wenn jeder Mensch jederzeit nach allem googlen kann?
Ich glaube Schule vor 50 Jahren ist fast wie Schule heute aber wahrscheinlich nicht wie Schule in 50 Jahren.
In der Zukunft werden Open Access und Open Educational Ressources eine große Rolle spielen. Diese Entwicklung ist wichtig, um freie und demokratische Lernumgebungen zu schaffen. Dies ist jedoch gebunden an technische Ausstattung, die mit tlw. hohen Kosten verbunden ist. Daher ist die Frage, wie offen der Zugang zu Bildung wirklich sein wird.