„Open“ oder was?

Das ist jetzt schon der x-te Ansatz, eine Impulsbeitrag für
die dritte Woche des MOOC-Maker-Course 2013
zu verfassen.
Dabei soll ich doch Impulse nur zu folgenden Fragestellungen geben:
Welche Bedeutungen stecken in dem Wort “open”? Was haben MOOCs mit der OER*-Bewegung zu tun? Wie viel
OPEN verträgt meine Organisation? MOOCen als
Organisationsentwicklung. Das kann doch nicht so schwer sein. Oh
doch, das kann es. Quatsch. Doch. Mecker nicht. Ok.

„Open“ heißt „offen“. Was sollen da schon für Bedeutungen
drinnen stecken. Es geht um Offenheit. In diesem Fall geht es um
Offenheit der Verfügbarkeit von Materialien (Bilder, Texte,
Ganzschriften, Fachartikel, Videos, Tonaufnahmen…). Außerdem gibt
es Software, die im Rahmen von OpenSource entsteht, deren Quellcode
also offen liegt und verändert werden darf. Genau betrachtet wird
der „Open“-Begriff aber gar nicht so offen benutzt, wie man meinen
könnte, denn als offen bezeichnet man nicht etwa Material, dass
Menschen offen im Netz veröffentlicht haben, das zugänglich ist und
nicht hinter Bezahlschranken liegt. Als offen sieht man nicht
Material an, dass für jeden zugänglich ist, oh nein, offen wird nur
solches Material genannt, das in seiner Lizenzierung die Benutzung
des Materials über die Grenzen des Urheberrechts hinaus
unkompliziert macht. Das ist doch wohl kein Offenheit. Ach komm…
Nein! Du willst jetzt aber provozieren oder? Weißt doch ganz genau,
dass das alles komplexer ist. Och, das ist nicht mal als
Provokation gedacht. Wie nutze ich denn selbst Material. Ganz
ehrlich: Die meisten meiner Lesefrüchte sind vom Copyright
geschützt. Und in den meisten Fällen verspüre ich nicht mal die
Notwendigkeit der Weiterbearbeitung. Mir ist die Zugänglichkeit von
Material wichtiger, als die Frage, ob ein Autor es mit © oder CC
versehen hat. Auch das nenne ich offen, wohl wissend, dass ich mir
damit Proteste an den Hals schaffe, wie toll Creative-Commons doch
sei und dass ich doch selbst im Bereich Open Educational Ressources
involviert bin etc. Ha! Was? Ist das eine geschickte Überleitung
🙂 Wie? Na, zu dem OER-Thema im Kontext von MOOCs. Stimmt. Aber da
wird bei den Fragen von einer OER-Bewegung gesprochen. So hoch
würde ich das dann doch nicht hängen. Oh ja, die Wahrnehmbarkeit
von OER hat in Deutschland in den vergangenen eineinhalb Jahren
zugenommen, aber im schulischen Alltag und im gesamten
Bildungssektor spielen sie eine Rolle, die bei Wahlen unter
„sonstige“ fallen würde. Das mag an Unis anders sein, aber das
können berufenere Münder, da sie aktuell an der Uni arbeiten,
besser einschätzen als ich. Aber trotzdem: Ja, ein MOOC bietet die
Chance vernetzt Material zu erstellen, das andere nutzen können.
Aber ist ein MOOC wiederholbar, wenn erst einmal alles Material
erstellt ist? Wann ist eine Sättigung erreicht, die nur noch zu
Redundanzen führt, aber nicht mehr zu Mehrwerten? Wichtig an MOOCs,
ich spreche hier jetzt ganz bewusst von den Offenen Online Kursen,
die Wert auf vernetztes (konnektives) Arbeiten legen, die
sogenannten cMOOCs, ist die Vernetzung der
Teilnehmenden. MOOCs können eine offene Plattform bieten, in deren
Rahmen sich Netzwerke bilden können, die bei dem einen oder anderen
Thema vielleicht sogar weiter zusammenarbeiten. Aber das hat mit
OER dann relativ wenig zu tun. Wahrscheinlich ist die Frage der
Lizenzierung im MOOC-Fall auch zweitrangig, weil im Zentrum ja
Inhalte und nicht Lizenzen stehen. Ja, jetzt kommts… Was? Na, dein
Einsatz zum Thema Meta-Reflexionen… Guuuut. Das stimmt. Das passt
hier jetzt, denn ganz nebenbei einmal bemerkt: Manchmal werde ich
den Eindruck nicht los, dass im Open-Bereich sehr viel über das
Konzept selbst diskutiert wird. Ok, wenn Inhalte nicht dahinter
zurück bleiben… Ok. Kurzfassung. Super. Das reicht. Musst du nicht
weiter ausführen. Fehlt noch was. Ja. Was? Wie viel OPEN verträgt
meine Organisation? MOOCen als Organisationsentwicklung. Dazu kann
ich nicht sonderlich viel sagen, weil meine Einblicke in
Organisationen nun ja doch recht eingeschränkt sind. Aber wenn ich
auf die Schule schaue, mit der ich es ja nun besonders zu tun habe,
dann bewege ich mich in einem formellen Rahmen mit Vorgaben, die
das Arbeiten im Rahmen eines offenen (internen) Kurses vielleicht
möglich machen, sich aber schwer tun, mit Massiven Offenen Online
Kursen. Das hat mit der minderjährigen Schülerschaft zu tun und dem
in diesem Falle besonders heiklem Thema des Datenschutzes, wenn es
um das zum System OpenCourse gehörende Veröffentlichen von
Lernergebnissen geht. In der Lehrerfortbildung hingegen kann ich
mir MOOCs durchaus vorstellen. Ebenso als Form des Studium Generale
an Hochschulen, das dann auch nach außen gehen kann. Ok. Sonst noch
was? Och… Ha, da ist noch was? Ja, aber das kann ich so schwer
konkret festmachen. Trotzdem. Ja? Ja! Ok. Was mir am Umgang mit dem
„Open“-Begriff manchmal als Eindruck entsteht ist, dass er
teilweise fast wie eine Weltanschauung vor sich her getragen wird,
dass er als Lösung und Maß vieler Dinge angeführt wird und durchaus
in der Lage ist, jedem ein schlechtes Gewissen einzuimpfen, der,
auch bei netzöffentlichen Publikationen, auf das aktuelle
Urheberrecht nicht verzichtet. Dass das Urheberrecht endlich einer
netz-realistischen Reform bedarf, das ist für mich keine Frage,
dass aber häufig der Eindruck bei mir entsteht, dass © und CC als
einander ausschließende Alternativen gesehen werden, finde ich –
nun ja, nicht wirklich offen. ––– Fertig? Ja. Zufrieden? Das werden
die Diskussionen zeigen. Na dann…