Kategorie: Herrn Larbigs Bibliothek

Herrn Larbigs Bibliothek 4: Rose Ausländer – Schweigen auf deinen Lippen

Ob man mit Sprache, mit Buchstaben, mit Versen ohne Punkt und Komma Bilder malen kann? Rose Ausländer konnte es. Und selbst dort, wo es in Gedichtform gebrachte kurze Notizen zu sein scheinen, kommt die Autorin auf den Punkt – auch wenn sie keinen setzt: „Die Nacht / ist mein Tag // an dem ich / meine Welt / erschaffe“ Auf den ersten Blick sind es „kleine Welten“, die aus den 214 Seiten sprechen wollen. Diese „kleine Welten“ aber führen in die Tiefen des Lebens einer Frau, die ihre letzten zehn Jahre bettlägrig im Düsseldorfer Nelly-Sachs-Haus verbrachte – und somit in

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Herrn Larbigs Bibliothek 3: Laute Verse. Gedichte aus der Gegenwart

24 junge Autoren und Autorinnen, die den Mut haben Gedichte zu schreiben, hat Thomas Geiger in diesem Band versammelt. Und dann kommentieren alle Autoren und Autorinnen dort auch noch jeweils eines ihrer Gedichte. Das ist keine leichte Lektüre; Gedichte sind sperrig – und diese ganz besonders. Hoch reflektiert wird hier mit Sprache umgegangen. So entstehen spannende Texte. Dennoch: Teilweise wirken diese Gedichte für mich so reflektiert, dass sich die Reflexion in den Vordergrund schiebt. Doch dies mag auch an Auswahlkriterien liegen, die Geiger angesetzt hat, denn bei aller Unterschiedlichkeit: Teilweise wirken die Gedichte auf mich sehr „ähnlich“, überreflektiert, so sehr,

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Herrn Larbigs Bibliothek 2 – Tania Blixen: Babettes Fest

„Denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit.“ (Goethe, Gespräche mit Eckermann, 29. Jan. 1827) Trotz dieser Definition Goethes ist es keine Novelle, dass Wikipedia den Film „Babettes Fest“ für relevant genug hält, einen eigenen Eintrag zu bekommen, die zugrunde liegende dünne, gerade mal 80 groß gedruckte Seiten umfassende Erzählung (Novelle) aber nicht. Immer diese Dominanz des Films! Es handelt sich bei dem Film von Gabriel Axel zwar um eine gelungen Adaption des Textes, aber dass der Film bekannter als der Text ist, mag ich nicht wirklich – so sehr ich den Film mag. Zugegeben: Ich

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Herrn Larbigs Bibliothek 1: Rainald Goetz – Abfall für alle

„Abfall für alle“ – wenn dieser Name nur nicht zum Motto dieser Reihe „Herrn Larbigs Bibliothek“ wird… Wir schreiben das Jahr 1998. Von Blogs hat noch keiner was gehört und das Web 2.0 ist noch in weiter Ferne, da schreibt Rainald Goetz schon im Internet Tagebuch. Das gibt es dort zwar nicht mehr, das gab es schon Ende 1999 dort nicht mehr, aber es wurde ein Buch daraus. Und dieser „Roman eines Jahres“ heißt, war es Voraussicht oder Selbstironie, „Abfall für alle“. Es ist das Jahr, in dem ich Rainald Goetz im Rahmen der Frankfurter Poetikvorlesung erlebe. Und ich erinnere

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Herrn Larbigs Bibliothek 0: Einführung

Das Lehrerblog eines Deutschlehrers ohne Bücher? Das war herrlarbig.de bislang nicht und das wird es auch in Zukunft nicht sein. Ganz im Gegenteil 🙂 Gab es hier bislang, wenn es um Bücher oder Gedichte ging, eher ausführlichere Artikel, die es auch zukünftig weiter geben wird, so muss ich zugeben, dass mich meine Bücher immer ein wenig traurig anschauen, wenn ich einem von ihnen mal wieder besondere Aufmerksamkeit schenke, obwohl doch auch die anderen endlich mal wieder ihre Seiten geblättert haben wollen und natürlich schon viel zu lange unter völliger Vernachlässigung leiden. Noch schlimmer wird der Protest, wenn es nur ein

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