Im Rahmen des Sendeschwerpunktes »Das Thema« von hr-info wird es am Dienstag, dem 26. Januar 2016, um die Frage der sinnvollen Nutzung und Integration von digitalen Medien in den schulischen Unterricht gehen. In diesem Kontext findet am Abend um 18:00 Uhr eine Podiumsdiskussion an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt in Kooperation mit hr-iNFO und der Heraeus Bildungsstifung statt.
In Absprache mit Petra Boberg, die diese Diskussion moderieren wird, veröffentliche ich die Ankündigung der Veranstaltung nun im Rahmen dieses Blogs. – Toll wäre es, wenn möglichst viele Personen, die an der Frage dieser Diskussion interessiert sind, sachlich konstruktive, aber durchaus auch kontroverse Gedanken zur Frage, wie das Klassenzimmer der Zukunft aussehen soll, beitragen könnten. – Gerne kann dies im Rahmen der Kommentare dieses Blogs geschehen. Toll wären auch Blogbeiträge, die sich auf dieses Thema beziehen, die auf dieses Blog verlinken und dann als Pingback in den Kommentaren dieses Beitrages verlinkt würden. Das dürfen gerne auch Beiträge sein, die bereits existieren und zu der Diskussion etwas beitragen können.
obwohl an den ph in der schweiz ein laptop – obligatorium besteht, werden diese kaum fürs digitale lernen eingesetzt. dies hat in erster linie mit der art des unterrichtens der dozentInnen zu tun. während sie etwa über flipped classroom sprich übers „Lernen unterwegs“ dozieren, unterrichten sie gleichzeitig frontal.
tun wir etwas dagegen. bilden wir die dozentInnen an den ph aus – ab sofort.
Großartig: Christiane hat sich in ihrem Blog zum Thema geäußert. Hier der Beitrag: https://moewenleak.wordpress.com/2016/01/09/das-klassenzimmer-der-zukunft/
Vielen Dank!
Meine Lieblingstelle aus dem Beitrag:
»Was mir fehlt, sind Diskussionen, in denen es um Fragen der Unterrichtsgestaltung mit diesen digitalen Medien geht. Wie setze ich sie sinnvoll und lernfördernd ein? Welche Möglichkeiten bieten sie mir, die über das hinausgehen, was mir bisher möglich war? Wer berichtet über gelungene, für „Normal-Schulen“ umsetzbare Beispiele? Wo bleibt die Diskussion über das “Wie” des digitalen Unterrichtens?«
In unserem Physikraum (kleiner Ort mit 500-Seelen-Gymnasium in TH) haben wir eine nette Kombination: Die Tafel ist durch ein neue Tafel ersetzt worden, die jedoch auf der großen Innenfläche ein Whiteboard hat, die Flügelseiten hingegen sind reguläre Tafeln. Das Ganze ist auch eine der besten Lösungen, weil die Whiteboard in Sache zeichnen nicht die Besten sind: eine technische Zeichnung mit vielen Details ist relativ ungenau zeichenbar, auch bei qualitativ hochwertigen Whiteboards.
Die Diskussion Kreide oder IPAD ist in der Überschrift schon diskutabel. Ich würde einfach umformulieren “Kreide und IPAD“. So handhabe ich es bereits, allerdings sehr eingeschränkt, denn die technischen Ausrüstungen lassen oft zu wünschen übrig. Die Unterrichtsräume sind nicht alle mit digitalen Medien ausgestattet und wenn, dann ist leider nicht immer sicher gestellt, dass sie funktionieren. Im Grunde muss man sich immer “doppelt“ vorbereiten, falls was nicht funktioniert. Wenn Schüler in die Recherche gehen,übergebe ich Materialien, sie benutzen Bücher uuuund wenn sie mögen (es sind nunmal Privatgeräte) auch die Smartphones, die ansonsten ja völlig tabu in den Unterrichtsräumen sind. Auch bei Nachfragen, die spontan nicht beantwortet werden können, lasse ich gern recherchieren in den eigenen Geräten, um dass die Schüler auch lernen mit der Informationsflut umgehen zu können. Ansonsten ist das Ganze Zukunftsgeplänkel, da die Ausstattungen in den Schulen noch lange nicht dieses Ausstattungsniveau erreichen und im Übrigen andere Baustellen wichtiger sind, nämlich die Inhalte der momentan völlig überfrachteten Fächer oder Lernfelder, die ein Recherchieren zeitlich gar nicht zulassen und die Lehrer zum Teil zum Frontalunterricht zwingen.
In Berlin gibt es eine Schule, die hat die Frage, die hier zur Diskussion steht, laut Tagesspiegel unaufgeregt gelöst. Und die Aussage, dass die Kinder nicht mehr lernten, aber lieber, bringt meines Erachtens durchaus auf den Punkt, was der so oft ominös beschworene oder aggressiv hinterfragte Mehrwert des Einsatzes digitaler Medien sein könnte. Zum durchaus lesenswerten Beitrag aus Berlin geht es hier entlang… http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/digitale-medien-im-unterricht-apple-fuer-alle-lernen-in-der-macbook-schule/12771098.html
Ich möchte Birgit zustimmen. Die Ankündigung und der Titel sind meines Erachtens leider typische Medienprodukte: Polarisierung durch die Gegenüberstellung zweier scheinbarer Absolute. Meines Erachtens sollte man diesen scheinbaren Gegensatz in der Live-Runde möglichst entschärfen, denn er suggeriert, dass es nur das eine oder nur das andere geben kann. Auch die Aussage von Herrn Aufenager, dass das „im Trend“ liege, ist nicht sehr glücklich. Im Trend liegen auch ungehemmter Fernsehkonsum und Selfies. Insofern sollte man eher vom intendierten Zweck und von der Nützlichkeit her argumentieren und nicht von einem „Trend“ ausgehend.
Als Antwort auf das Zitat aus Christianes Artikel hier vielleicht ein paar Artikel, in denen ich versucht habe, genau solche Beispiele zu beschreiben, vielleicht ist das ja was Nützliches dabei:
Poster- und Wikiprojekt in Biologie (Klasse 9) (Dieses Projekt enthält sowohl digitale als auch analoge Elemente sowie eine Präsenzausstellung im Schulhaus)
In den folgenden Artikeln geht es nur um digitale Projekte, aber die „Kreide“-Seite muss ja in der Regel nicht so ausführlich dargestellt werden, weil sie hinlänglich bekannt ist.
Schüler/innen erstellen selbst Lern- und Erklärvideos
Erfahrungen mit Wikis im Unterricht
Mit digitalen Medien besser lernen? Mein Beitrag zur Blogparade
… muss es iPad sein!? Wir wissen doch alle das es auf BYOD rauslaufen wird. Was den Hinweis auf die MacBook-Schule betrifft: Lies man den ersten Kommentar darunter: Wo vorne im Rampenlicht die MacBooks glänzen ist hinten in den Containern nichts mit Internet.
Für mich als Mathe- und Chemie-Lehrerin sind vor allem die erweiterte Medienauswahl interessant. Vor allem interaktive Medien aber auch schon Filme bringen Vorteile.
Die kooperativen Tätigkeiten müssen die Schüler erst einmal lernen. Ebenso die Nutzung der ganzen Medien (siehe Andreas Kalt usw.) … was viel Zeit in Anspruch nimmt. Im Prinzip muss da ganz früh angesetzt werden, so dass die Schüler in ihre Rolle als Ersteller mehr hineinwachsen können.
Für mich ist deshalb erst einmal der normale Unterricht mit besserer Medienausstattung das Ziel. Außerdem zurück zu mehr Eigenständigkeit und Selbstverantwortung (wie die Erfahrungen aus Flipped Classroom zeigen).
Ich schließe mich dem vorigen Kommentar an, in dem es eigentlich heißen müsste „Ipad UND Kreide“. Der Digitalisierungstrend ist sicherlich insgesamt nicht mehr von der Hand zu weisen, einen IT-Standard als Grundbedürfnis zu bezeichnen geht leider aber in vielen Schulen noch deutlich zu weit. Was möchte man auch erwarten, sollten im Budget und auch grundsätzlich infrakstrukturiell andere Dinge (wie WC’s oder Schimmel-Ecken) eine höhere Priorität haben, als die Investition in Ipads und Whiteboards oder dergleichen. Ich arbeite tagtäglich mit Schülern an den Rechnern und unter diesen Bedingungen kann es nur einmal mehr heißen, dass grundsätzlich einfach nicht genügend Resourcen zur Verfügung gestellt werden, adäquaten Unterricht auf Gymnasial-Niveau anzubieten und den Gebrauch und das Erlernen zur Nutzung der Medienmöglichkeiten nicht zu kurz kommen zu lassen. Das Missverhältnis zu den zu großen Abhängigkeiten, die eine sinnvolle Nutzung in Aussicht stellen kann es nicht verwundern lassen, dass Lehrer zu recht kein Vertrauen genießen können, wenn sie merken, dass ihr Unterricht mehr unter dem IT-Standard leidet, als das es nützt. Die Euphorie um die wenigen Ausnahmen, und das Preisen der Notwendigkeit steht in keinem Verhältnis zu der Annahme ein Grundbedürfnis erfüllen zu müssen. Das ist die Realität. Es ist wie das Stückchen Torte, dass wir nicht als Grundnahrungsmittel benötigen, jedem aber gut tut. Das Jammern auf hohem Niveau wird für das hessische Kultusministerium bis zuletzt die Basis bleiben, die differenzierte Unterstützung nicht zu erhöhen. Hoffen, uns Inspieren lassen kann man sich aber trotzdem. Wir brauchen also mehr an Vorreiter-Modellen und konkreten Hilfestellungen.
Es wird vermieden, über die Möglichkeiten der Lehre im Prinzip nachzudenken, es geht meist immer nur um den ersten Schritt, das sind vielleicht die iPads oder Whiteboards.
Ich würde gerne Fernziele ins Auge fassen: Alles Wissen ins Internet, viele Aufgaben (Komponieren, Physik, Chemie als Experimente, Spiele) als Apps ins Netz, für alle Definitionen (die bei erster bloßer Lehrer-Nennung in den Schülern/Stundenten keine Zeit haben, sich zu setzen) ein YouTube Video mit vielen Beispielen. Alle Musiknoten frei ins Netz, alle Vorlesungen (aber nicht eine Kamera hinstellen, sondern alles schön mit Graphiken und Videos dazwischen, professionell geschnitten)….
Wenn wir all dies hätten, muss hier niemand über iPads nachdenken, ob man welche braucht, ob sie zu teuer sind. Man muss nicht nachdenken, ob man „so etwas“ im Unterricht einsetzt. Unterricht geht dann anders. Man definiert auch wie beim Führerschein einen Pflichtkanon, und es gibt dann viele Wege, sich das Können/Wissen anzueignen und die Prüfung zu schaffen.
Ich habe zum Beispiel mühelos Mathe gekonnt (fünf langweilige Stunden die Woche), dafür wenig in Sport gebracht (eine Stunde netto, davon die meiste Zeit Schlangestehen vor dem Reck). Andersherum – mehr Zeit für Sport, weniger für Mathe – hätte ich ein besseres Abi gehabt (daheim im Kleindorf war ja kein Barren).
Sogar schon Minister haben es verstanden, dass es „asynchrones“ Lernen gibt, es geht aber noch weiter um die individuelle Verteilung der Energien („asset allocation“ sagt man in anderen Gebieten)….
Wir müssen doch irgendwann einmal doch alles Wissen ins Netz bringen. Viele beginnen ja schon – unkoordiniert. Ich selbst habe schon ziemlich viel privates Geld in „wiki of music“ gesteckt, mein kleiner Traum. Viele setzen woanders Keime. Warum aber macht die Politik nicht einmal einen richtigen Anfang? Warum können Schüler und Studenten nicht verpflichtet werden, im einem Fach „Partizipation“ etwas im Netz beizutragen? Wikipedia-Einträge schreiben? Musiknoten programmieren? Warum gibt es keine Kunstgalerien von Schülerarbeiten im Netz statt die Werke im Klassenzimmer für ein paar Tage an der Wand zu lassen? Warum fotografieren wir nicht alle Sehenswürdigkeiten etc. und schenken die Fotorechte der Menschheit? Etc. etc. Ich kann noch lange weiter aufzählen – ich will nur sagen: Es geht um MEHR. Und ich leide unter zu kleinteiligen Visiönchen.
Es jammere keiner, dass dies Milliarden kosten würde. Es komme mir kein Politiker, der sich brüstet, schon einen großen Anfangsschritt getan zu haben, indem er ein Million gibt, die ihm ins Geschichtsbuch der Deutschen einen ewigen Platz gibt. Geld haben wir. Wir haben 2015 ausgeglichen abgeschlossen – trotz Griechenland, Ukraine, Syrien. Katastrophen scheinen wir zu können, aber Zukunft nicht?
Du sprichst „manch‘ Wahres gelassen aus“, ich möchte mich aber nur zu einem Punkt äussern: Aus Deinem Text höre ich so etwas wie „der Staat muss für Bildung aufkommen“ heraus. Das mag zwar auch stimmen, aber mich plagt eine ganz andere Knauserigkeit.
Da spricht man von lebenslangem Lernen und Wissensarbeiter, die die Zukunft bedeuten. Wenn aber Mitarbeiter ein 3-4 Jahre dauerndes Zweitstudium machen, müssen sie entweder ihren Anstellungsgrad herunter fahren oder versuchen, nebst einem 120% Job und Familie sich durch das Studium zu mogeln. Anders geht es gar nicht. Man rechne nämlich: 3 Module a 150 h macht 400-500 h pro Semster, also sagen wir 5 Monate. Das sind also gut 20 h pro Woche oder zweieinhalb Arbeitstage. Da an Samstagen Präsenzen stattfinden, sie an an Werktagen arbeiten und sich an Sonntagen auch mal um’s Baby kümmern müssen, bleibt also gar keine Zeit zum Studieren. (Ja, ich weiss, diese Rechnung ist langweilig, aber es ist auch nicht Mathe).
Den Arbeitgebern ist es wurscht. Wenn ich mehr Respekt vor Bildung und Kompetenz erbitte, dann in erster Linie von den Arbeitgebern und erst dann vom Staat.
Herzliche Grüsse,
Peter
Lieber Torsten,
wie Du weißt leite ich ja im Februar seit 5 (!) Jahren ein „iPad-Projekt“ an meiner Schule. Das passt also gut zum Titel eurer Diskussion 🙂 Auf dem Blog zum Projekt ( http://ipadkas.wordpress.com ) habe ich die Erfahrungen dieser 5 Jahre festgehalten, mir aber auch vor allem Gedanken gemacht, wie sich Lehren und Lernen ändern muss – und dabei, da bin ich mir sicher, wird es nicht in erster Linie um Geräte, entweder oder, besser oder schlechter gehen.
Die 4k des 21. Jahrhunderts sind das zentrale Anliegen, um das sich alles dreht, weswegen ich sie auch hier wieder nenne: Kommunikation, Kreativität, Kollaboration, kritisches Denken.
Und nicht iPad oder Kreide (wobei die Kreide wirklich langsam mal ausgedient hat, oder? Ich weiß es nicht, da ich sie kaum noch nutze…)
Bei der Recherche in meinen Materialien und auf meinem Blog habe ich auch ein Video gefunden.
Es hat den Titel „Explore.Create.Share – 4 Jahre Tablets, Apps & Cloud“ und gibt eine 10-minütige Zusammenfassung meiner Erfahrungen nach 4 Jahren iPad-Projekt.
Auch in diesem Video geht es zunächst um das „Warum?“.
Warum müssen sich Lehr-/Lernkulturen ändern und wie werden die Entwicklungen sein. Wie sieht es aber in Schule(n) in der Regel aus. Und wie kann man dieses 21st Century Learning, von dem alle reden in die Schule bringen. Kurzfristig kann da ein Tablet-PC Einiges bewegen – aber langfristig muss sich da Vieles bewegen.
Im Video gibt es auch viele Beispiele, was wir so konkret im Unterricht mit den Tablets produzieren und es geht auch um OER und Bildungsmaterialien.
Ich wünsche Dir/Euch eine angeregte und spannende Diskussion am kommenden Dienstag. Ich werde auf jeden Fall reinschauen, aber mich dann auch schon auf den #EDchatDE konzentrieren, der ja immer Dienstags um 20 Uhr stattfindet – aber wem sage ich das 😉
Hier der Link zum Video:
https://t.co/pU4flbEujr
Beste Grüße,
André aka @Tastenspieler
Pädagogik und Architektur müssen beim Gestalten neuer Lernräume zusammenarbeiten. Neben dem analogen gibt es einen digitalen Lernraum, der diesen erweitert und ergänzt. Auch der Einfluss von Mobilität muss mitberücksichtigt werden.
Im Lehrer Twitter-Chat #EDchatDE diskutierten wir am 17.11.2015 zum Thema „Erweiterte Lernwelten und das Schulhaus der Zukunft“ Fragen wie: Hat das klassische Schulzimmer im Schulhaus der Zukunft ausgedient? Wie unterstützen gute Schulbaukonzepte modernes Lehren und Lernen? Wie können unsere Lernwelten erweitert werden, dass analoge und digitale Lehr- und Lernmodelle optimal zusammenspielen?
In meinem Post weise ich auf drei interessante Artikel hin, die Ideen skizzieren, wie dies möglich sein könnte. Am Schluss folgt eine kommentierte Linkliste mit weiterführender Literatur.
Ja ich möchte auch einen Kommentar dazu geben.
Ich bin Lehrerin an der Bauhausschule in Cottbus.
Hier lernen Schüler mit und ohne Handicap.
Das Schreiben mit Stift und Kreide ist am Anfang enorm wichtig.
Es ist Nachgewiesen, dass beim Schreiben motorische Regionen im Hirn „sichtbar“ werden. Das geschieht beim Tastaturschreiben nicht! Greifen, Anfassen, Ertasten, Bewegen ist immer wichtig fürs „Begreifen“. Wenn allen Buchstaben und Zahlen geschrieben wurden, ist einem Schreiben an der Tastatur nichts entgegenzusetzen. Einige unserer Schüler schreiben dann am Laptop im Unterricht, wenn ihre Schrift „unlesbar“ bleibt und die motorischen Voraussetzungen eingeschränkt sind. Sie lernen dann aber auch an der Schule in der Förderung das 10- Fingerschreiben. Viele Dinge lassen sich nicht am Smartbord „handwerklich“ zeigen – denken Sie an Konstruktionen, Experimente etc. Dies muss der Schüler selbst tun!
Fazit: In der 1. Klasse sollte auf jeden Fall eine Kreidetafel bestehen bleiben. Eventuell in der 2. bis 6. Klasse beide (Smartbord & Kreidetafel) und dann eventuell nur das Smartbord, weil dann alle grundlegenden Fertigkeiten vorhanden sein müssten.
Dies wäre die ideale Ausrüstung. Den Gebrauch von I-Pads kann ich natürlich befürworten, wenn immer ein Zugriff besteht. Recherchieren, Prüfen etc. – diese Möglichkeit sollte durch Internet immer gewährleistet sein. Aber die Ministerien geben immer noch zu wenig Geld dafür aus. Oft hängt es an der Ausrüstung einer Schule, was Schüler nutzen. Da hat eine Schule oft keine Entscheidungsfreiheit!
Wir haben an unserer Schule „Glück“ – 15 Smartbords. Das hing aber daran, dass wir uns als „Referenzschule“ beworben haben. Gymnasien unserer Stadt sind auch recht gut ausgerüstet.
O.K. dies war mein Kommentar!
Link zum Post: „Lernräume der Zukunft“:
http://web2-unterricht.blogspot.ch/2015/11/lernraume-der-zukunft.html
Ich verfolge die Diskussionen um die Medienbildung beruflich und privat seit Jahrzehnten mit. Wir werden es heute Abend mit einer seit ein paar Jahren in Mode gekommenen Form der Diskussion zu tun haben: Sie wird medial und öffentlich begleitet.
Wie auch bei allen anderen Diskussionen vorher, wird aber außer dem: „Wir sind dran!“ nichts weiter herauskommen.
Ob Medienkompetenz (der Begriff wird in der Ankündigung von HR Info nicht einmal genannt) in Schule eine Bedeutung bekommt erfordert ein Bewusstsein, das Politik und Verwaltung nicht hat.
Solange über Werkzeuge diskutiert wird, bleibt es bei der Diskussion.
Ich erlebe, dass die Industrie („Wir begleiten den digitalen Start ihres Kindes“) Medienbildungsangebote entwickelt, die sich schneller im Bewusstsein von Eltern und Kindern durchsetzen werden, als die Diskussion „ob“ und „wie“ Medienbildung vom Staat vermittelt wird.
Bei der jetzigen Geschwindigkeit hat der Staat bereits verloren und ich bin fest davon überzeugt, dass er das momentan auch will.
Wenn heute Abend jemand Mut mitbringt, kann er ja mal fragen, was der Hessische Rundfunk mit den ca. 4 Millionen Euro, die er für die Vermittlung von Medienkompetenz bekommt, tut.
Ich wünsche trotzdem eine gute Diskussion, gute Argumente für den Einsatz von Medien im Unterricht und viel Spaß.
Wäre es dann nicht höchste Zeit, dass wir uns in Ruhe und mit viel intellektueller Sorgfalt Gedanken darüber machen, ob das gewünscht und sinnvoll ist: die Verlagerung des Bildungsauftrags in die Hände der Privatwirtschaft? Wiederum möchte ich auf die in dieser Debatte so wichtige Frage verweisen, ob die Kinder wirklich von der Digitalisierung der Klassenzimmer profitieren. Werden sie klüger dadurch, sinkt tatsächlich die Zahl der Bildungsverlierer, arbeiten sie selbständiger, steigt ihre Lernfreude und ihr Lerntempo? Erst sollten wir uns über diese Fragen Gedanken machen und dann sollten unabhängige (!) Studien zeigen, welche Auswirkungen sich in der Praxis zeigen. Lange bevor viel Geld für die Anschaffung von Hard- und Software in die Hand genommen wird, deren Halbwertszeit in der Regel drei Jahre nicht überschreitet. – Es genügt doch eigentlich, dass vor Einführung der Atomenergie nicht über die Folgen nachgedacht wurde …
Ich empfinde die Fragestellung als einigermaßen abwegig. Wen interessiert (jenseits der Möbel- und Hard-/Softwareindustrie), wie das Klassenzimmer der Zukunft aussieht? Im Zentrum meiner Neugierde steht, wie wir es schaffen wollen, dass zukünftig eine große Zahl von Kindern nicht spätestens in der zweiten Klasse grundlegend die Lust am schulischen Lernen verliert.
Ist es nicht typisch für uns Erwachsene, dass für uns nicht die Belange der Schüler im Mittelpunkt stehen, sondern wir unseren persönlichen Interessen offen oder versteckt Priorität beimessen? Dazu gehört auch die heutige Gadget- oder Medienverliebtheit, die eher einen Spieltrieb zu bedienen scheint, als das sie wirklich in der Lage wäre, in spürbarer Weise (und nicht zuletzt zu vertretbaren Kosten) den Schulalltag von Schülern und Lehrern zu verbessern.