Kategorie: Schulkultur

Das Gedicht / das Stilmittel der Woche, das Fremdwort des Tages. Über Routinen im Deutschunterricht.

Nachdem ich dem „Fremdwort des Tages“ im Deutschunterricht einer Kollegin begegnet war, wollte ich das direkt übernehmen. Immer am Anfang einer Deutschstunde nicht nur ein neues Wort kennenlernen, sondern auch etwas über dessen Geschichte, dessen Herkunft (Etymologie) zu vermitteln, schien mir ein guter Ansatz, um bewusste Sprachreflexion zu einem festen Bestandteil des Unterrichts zu machen. Spätestens in der Sekundarstufe II (Klassen 11–13 G9 / Klassen 10–12 G8) fiel mir auf, dass Schüler:innen Mittel zur stilistischen Gestaltung von Texten zu zwei Zeitpunkten des Unterrichts auswendig zu lernen versuchten: zum einen im Kontext der Analyse politischer Reden, zum anderen im Umfeld der

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Mir fehlen Sofas in der Schule. Oder: Wie ich gerne Lernprozesse an Schulen hätte.

Mir fehlen Sessel, ein Sofa (Couch) in der Schule. Da sind keine Sitzsäcke oder Teppiche, auf denen man auf dem Bauch liegen kann, um ein Buch zu lesen. Der Schulhof ist geteert oder mit Betonverbundsteinen versiegelt. In der Bibliothek stehe ein paar bequeme Sessel. Aber wo kann ich mich hinfläzen, um zu träumen, wo kann ich mich auf eine Wiese setzen, um den Schmetterlingsflug nicht zu versäumen? Wo kann ich mit Schüler:innen bei einem Kaffee gemütlich über Literatur ins Gespräch kommen? Wo schreiben wir mit Laptops oder Tablets oder gar per Hand, ohne dabei auf diesen Schulstühlen zu sitzen und

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Kurze und vorläufige Bestandsaufnahme – Pandemiefolgen im Schulalltag

Auf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen, Corona sei an meinen Schüler*innen – Gymnasium in einem bürgerlichen und eher wohlhabenden Umfeld – einigermaßen erträglich vorbeigegangen. Und dort, wo schulische Probleme sichtbar werden, ob diese ursächlich mit der Pandemie zusammenhängen oder ob nicht, soll hier nicht diskutiert werden, gibt es Förderunterricht, sodass man meinen könnte, dass alles gut sei.

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Versuch über das Versagen von Bildungspolitik und Schule angesichts der Digitalisierung der Welt

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Versuch über die zentrale Rolle der Kolleg*innen an Schulen, die den Stundenplan erstellen und Vertretungsunterricht organisieren

Lehrer*innen wissen, wie wichtig die Arbeit der Kolleg*innen, die den Stundenplan erstellen und Vertretungsstunden organisieren, für die Arbeitszufriedenheit in den Lehrer-Kollegien ist. Wer also überlegt, so die Wahl da ist, ob er oder sie an einer Schule anfangen sollte, sollte ruhig einmal mit den Kolleg*innen sprechen, wie zufrieden sie mit den Stundenplänen sind. – Gerade in Zeiten, in denen viele Stundenpläne mit der Unterstützung von Computern erstellt werden, ist der hohe Anteil an »Handarbeit« bei guten Stundenplänen kaum zu unterschätzen.  Der Weg zum Stundenplan Bei uns beginnt die Arbeit am Stundenplan oft schon um die Osterferien herum. Dann bekommen wir

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Was Tweets und Postings auf Facebook mit Strukturen der Bildung zu tun haben. Ein Versuch.

Vorbemerkung: Diesen Essay bitte bis zum Ende lesen, weil sich dann manche Schnappatmung vielleicht in Wohlgefallen auflöst 😉 . In diesem Beitrag berichtete ich von der Versuchung Verhaltensweisen zu be-/verurteilen, die in einen Reflexionsprozess übergeht. Wenn ich meine Facebook-Timeline durchgehe, auf Twitter schaue, dann fällt mir auf, dass es dort kaum Inhalte gibt, die über kürzeste Einwürfe hinaus gehen und mehr als Meinung oder – was freilich auch Meinung ist – Kommentar sind. Es werden Bilder veröffentlicht, Artikel Dritter verlinkt, Befindlichkeiten geteilt… Und das ist alles gut und in diesem Rahmen hat dies seinen Platz. – Wo aber finden die

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Was mich als Lehrer motiviert

Beim Elternabend (für mich eigentlich gar nicht so) wundersame Dinge erlebt:  Eltern, die berichten, dass ihre älteren Kinder gerne in die Schule gehen und die dort angesprochenen Themen zuhause vertiefen oder weiter diskutieren wollen;  Eltern die sagen, sie würden gerne als Mäuschen am Unterricht ihrer schon seit mehreren Jahren diese Schulen besuchenden Kinder teilnehmen, weil sie den Eindruck haben, dass da Lehrer mit Motivation unterrichten.  Und das an einem »klassischen« Gymnasium, mit viel Frontalunterricht, mit Hausaufgabe und – oh Schreck – Noten, wenig bis gar keinen digitalen Medien (das ist einer der Wermutstropfen, da muss sich was ändern), aber fachlich sehr

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Vorbemerkung zu »Digitales Lernen neu denken: Öffentliche Diskussion in Rüsselsheim«

Unter anderem folgendes Thema wird am Mittwoch, dem 10.05.2017, bei einer Podiumsdiskussion von hr-Info und der Heraeus Bildungsstiftung am Neuen Gymnasium im Rüsselsheim diskutiert werden. Glücklich bin ich nicht, dass so ein Haken genutzt wird, um das Thema daran aufzuhängen. So ein Aufhängen kann nämlich abwürgen, worum es in der Tat geht. Ein Blick in die Kommentare zu diesem Video auf Facebook kann da schon einen Eindruck vermitteln, wie von vielen ohne argumentative Differenziertheit über das Thema »diskutiert« wird. Ob Handschrift oder nicht: Beides wird digital sein. Ich schreibe ja schon viel per Hand auf dem Tablet, ich kenne das also.

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Ein ganz normaler Arbeitstag – fast

Um 7:40 in der Schule.  7:45 bis 9:10 Deutsch Leistungskurs: Wiederholungen, um Vernetzungen zwischen den Werken und Themen herzustellen, die wir schon gelesen haben. Dann, angeregt von Fontanes Roman »Effi Briest«, den abstrakten Begriff der »Treue« in den Blick genommen. Der stammt übrigens vom Mittelhochdeutschen »triūwe« ab, was eine Substantivierung von »trūwen« ist, was »fest sein«, »sicher sein«, »vertrauen«, »hoffen«, »glauben«, »wagen« heißt. Im Englischen taucht das Wort in der Vokabel »true« auf, im Deutschen in so Worten wie »trauen« in all seinen Facetten wie »Vertrauen«, »sich was trauen«, »misstrauen«. Die Geschichte von Wörtern, der Fachbegriff dafür lautet »die Etymologie«,

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Noten ≠ Bildung

Noten im Schulkontext sind, wenn sich der Blick vor allem auf die Noten richtet und man meint, an diesen den Bildungserfolg messen zu können, wenig aussagekräftig. – Wenn jemand dieses Blog liest, um zu erfahren, wie bessere Noten in der Schule erreicht werden können, dann ist das hier der falsche Ort. Das liegt daran, dass Noten mit Bildung nur mittelbar zu tun haben und die Frage nach guter Bildung nicht wirklich beantworten können. Überhaupt: Die Orientierung an Noten ist vor allem die Orientierung an Maßstäben für einzelne Fächer; Bildung hingegen ist umfassender. Noten sagen in einem gewissen Rahmen aus, auf

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Über »Bildung« – oder: Wissen, Bildung, Toleranz

Der Bildungsbegriff ist umfassender (und im Diskurs auch umstrittener) als der kleine Aspekt, der hier reflektiert wird. Da der hier vertretene Blick auf das, was Bildung ausmacht, manches Mal von Debatten um Schulformen, um G8 oder G9 und andere eher formale Fragen des Schulsystems verdeckt wird, sei hier der Blick auf das, was Bildung auch ist, in aller gebotenen Kürze und somit auch Unvollständigkeit, in eine etwas andere Richtung gelenkt. Bildung ist keine Dienstleistung. Der Gedanken, man lasse Kinder in die Schule gehen und dann hätten die Kinder gebildet die Schule abzuschließen, führt in die Irre. Einen Anzug kann ich in die

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EBooks vs Papier-Bücher: Vom Kulturwandel und notwendigen Lernprozessen (in der Schule)

Beitrag als Podcast anhören:  Als Vorteil von Papierbüchern wird immer wieder deren Haptik angeführt. Es sei ein sinnliches Erlebnis, das Papierbücher vermitteln, da neben dem Seh- und dem Tastsinn oft noch der Geruchssinn eingebunden sei, dem der doch sehr unterschiedliche Geruch von Büchern schmeichele. An dieser Stelle werfe ich häufig ein, dass auch ein Lesegerät für digitale Bücher ein haptisches Erleben ermögliche, denn je nach Qualität und Verarbeitung des Lesegerätes gibt es angenehme sinnliche Reize, die von ihm ausgehen. Die Haptik ist nicht der große Unterschied. Und diese ist wohl in den seltensten Fällen gemeint, wenn Leser von Papierbüchern deren

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© Torsten Larbig

Diskussionsaufruf: Das Klassenzimmer der Zukunft – Kreide oder iPad?

Im Rahmen des Sendeschwerpunktes »Das Thema« von hr-info wird es am Dienstag, dem 26. Januar 2016, um die Frage der sinnvollen Nutzung und Integration von digitalen Medien in den schulischen Unterricht gehen. In diesem Kontext findet am Abend um 18:00 Uhr eine Podiumsdiskussion an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt in Kooperation mit hr-iNFO und der Heraeus Bildungsstifung statt. In Absprache mit Petra Boberg, die diese Diskussion moderieren wird, veröffentliche ich die Ankündigung der Veranstaltung nun im Rahmen dieses Blogs. – Toll wäre es, wenn möglichst viele Personen, die an der Frage dieser Diskussion interessiert sind, sachlich konstruktive, aber durchaus auch kontroverse Gedanken zur Frage, wie das Klassenzimmer der Zukunft

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3 Fallen der Beratung

Lernen hat neben anderem etwas damit zu tun, dass ich an Rückmeldungen anderer erkennen kann, ob ich etwas gelernt habe oder ob ich etwas noch nicht so gut kann und weiter lernen muss: Lerne ich eine Sprache, dann merke ich, ob ich richtig spreche, daran, ob das Gegenüber mich versteht. Will ich guten Unterricht machen, brauche ich immer wieder und nach wie vor das Gespräch mit Dritten, um für den Reflexionsprozess nicht nur meine eigenen Notizen zu haben, die sicherlich auch hilfreich sind, sondern eine externe Stimme, die mich mit mehr oder weniger professionellem Hintergrund zum Nachdenken bringt. Dabei meint Nachdenken

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Die Rufer in den Nischen! – Vorbemerkung zum #excitingEDU-Lehrerkongress am 3. / 4.12. in Berlin

Wir sind eine Minderheit; eine kleine noch dazu. So, jetzt ist es raus. Man könnte es fast vergessen, da die Vernetzung mit all den Leuten, die sich der Bildung im Kontext der Digitalisierung annehmen, das Thema in der eigenen Wahrnehmung hält und dabei zu verbergen droht, dass der Großteil der über 700000 Lehrkräfte in diesem Land eher nicht an diesem Thema dran ist. In der Welt der Lehrer sind Sachen wie der #EDchatDE und #excitingedu so exotisch, dass es anzuerkennen gilt, dass sie fast niemand kennt. Selbst Entscheidungsträgern in der Schuladministration muss man mühevoll erklären, dass Digital nicht nur WhatApp ist.

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Fragen zur Bildung: Das große Interview mit André Spang und Torsten Larbig auf dem Digital Education Day 2015 #DED15

Es war wieder soweit. Am 24.10.2015 fand in Köln das dritte – fantastisch organisierte! – Bildungsbarcamp statt, das die Stadt Köln zu verantworten hatte. Wie es war, gibt dieser kurze Trailer von Lutz Berger gut wieder: Im Rahmen dieses Barcamps lud Wibke Ladwig unterschiedliche Akteure aus dem Bildungsbereich zum Interview ein. Diese Interviews wurden allesamt von Lutz Berger produziert und gestaltet und werden nun nach und nach auf YouTube veröffentlicht. André Spang und ich, die wir bereits vor 2 Jahren anlässlich der Gründung des #edchatDE von Wibke zum Interview gebeten worden waren, wurden auch dieses Mal zu unterschiedlichen Themen befragt. In vier Teilen liegt dieses

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Bild: CC0 Public-Domain (von geralt via Pixabay – https://pixabay.com/de/lehrer-schule-buchstaben-abc-797944/

Was können Lehrer, was Erklärvideos nicht können? – Schülerantworten

Für fast alles gibt es heute Erklärvideos im Internet. Es gibt erste Versuche, in deren Zusammenhang Schülerinnen und Schülern individuelle Lernwege zusammengestellt bekommen. Algorithmen haben diese Arbeit übernommen und während Lehrkräfte selten dazu kommen, das Lernverhalten von Schülern und Schülerinnen so genau im Blick zu haben, dass jede und jeder individuell angepasste Aufgaben bekommen kann, kann der Computer auf der Basis großer Datenmengen sehr wohl genau diese Arbeit leisten. ((Bei allen Chancen und Risiken, die mit großen Datenmengen (Big Data) verbunden sind.)) Je mehr diese technischen Entwicklungen tatsächlich zeigen, was Computer leisten können, um so mehr beschäftigt mich die Frage: Was

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Podcast: Gedanken zur Schulpflicht und zur Bildung junger Flüchtlinge

Für Kinder und Jugendliche gilt in Deutschland die Schulpflicht. Das ist für alle Kinder und Jugendliche so. Das ist auch für Kinder und Jugendliche so, die nunmehr in Deutschland als Flüchtlinge ankommen. Was aber macht man in den Schulen? Welche Fortbildung bekommen Lehrkräfte, um der Schulpflicht der Jugendlichen und Kinder in Flüchtlingszusammenhängen angemessen begegnen zu können können? Welche Schritte geht die Bildungspolitik? Und was ist von den Vorschlägen des Erfurter Oberbürgermeisters Andreas Bausewein zu halten? Vor dem Hintergrund dieser Fragen ist dieser Podcast entstanden.   NACHTRAG 16.9.15: In Hessen werden nunmehr 120 DaF/DaZ-Lehrer ausgebildet um den Seiteneinsteigern ins Schulsystem entsprechende

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