Kategorie: Kommunikation

Die Handschrift, das Lernen und andere Formen von Prüfungen

In der NZZ ein Artikel, der einmal mehr betont, dass die Handschrift das Gehirn in besonderer Weise stärke. Immer noch wird auf die Studie von 2014 verwiesen, die sich auf Studierende bezog. Überhaupt wird die Handschrift immer mit dem Lernen korreliert. Aber was ist denn nun mit erfahrenen Schreibern, die über Jahre per Hand geschrieben haben, das heute noch immer tun, sich aber beim Tippen einfach wohler fühlen. Dass Schreiben (und Lesen) nicht gleichzeitig mit dem Tippen gelernt werden kann, liegt für mich nahe. Beim Tippen kann ich das Prinzip, das hinter der Form der Buchstaben steht, deren Gesetzmäßigkeit ja

Weiterlesen

Über meinen Abschied von Twitter

Am 3. April 2024, abends um 21:07 Uhr, habe ich nach fünfzehn Jahren, fünf Monaten und zwölf Tagen (draußen regnete es) meinen Twitter-Account (heute heißt Twitter »X«) deaktiviert. Am 3. Mai 2024 wird er dann endgültig gelöscht sein. Bis dahin könnte ich den Account reaktivieren. Trotz der nicht erwarteten Emotionalität, die sich kurz nach dem Deaktivieren einige Momente zeigte, habe ich das nicht vor.  Im Jahr 2008 eröffnete Twitter für jene, die sich auf diese seit 2006 existierende soziale Kommunikationsphantasie einließen, deren Sinn, deren Zweck, deren Möglichkeiten und deren Abgründe damals noch weitgehend unklar waren, einen Raum des öffentlichen Denkens

Weiterlesen

Versuch über das Versagen von Bildungspolitik und Schule angesichts der Digitalisierung der Welt

Weiterlesen

Was mich als Lehrer motiviert

Beim Elternabend (für mich eigentlich gar nicht so) wundersame Dinge erlebt:  Eltern, die berichten, dass ihre älteren Kinder gerne in die Schule gehen und die dort angesprochenen Themen zuhause vertiefen oder weiter diskutieren wollen;  Eltern die sagen, sie würden gerne als Mäuschen am Unterricht ihrer schon seit mehreren Jahren diese Schulen besuchenden Kinder teilnehmen, weil sie den Eindruck haben, dass da Lehrer mit Motivation unterrichten.  Und das an einem »klassischen« Gymnasium, mit viel Frontalunterricht, mit Hausaufgabe und – oh Schreck – Noten, wenig bis gar keinen digitalen Medien (das ist einer der Wermutstropfen, da muss sich was ändern), aber fachlich sehr

Weiterlesen

3 Fallen der Beratung

Lernen hat neben anderem etwas damit zu tun, dass ich an Rückmeldungen anderer erkennen kann, ob ich etwas gelernt habe oder ob ich etwas noch nicht so gut kann und weiter lernen muss: Lerne ich eine Sprache, dann merke ich, ob ich richtig spreche, daran, ob das Gegenüber mich versteht. Will ich guten Unterricht machen, brauche ich immer wieder und nach wie vor das Gespräch mit Dritten, um für den Reflexionsprozess nicht nur meine eigenen Notizen zu haben, die sicherlich auch hilfreich sind, sondern eine externe Stimme, die mich mit mehr oder weniger professionellem Hintergrund zum Nachdenken bringt. Dabei meint Nachdenken

Weiterlesen

Die Rufer in den Nischen! – Vorbemerkung zum #excitingEDU-Lehrerkongress am 3. / 4.12. in Berlin

Wir sind eine Minderheit; eine kleine noch dazu. So, jetzt ist es raus. Man könnte es fast vergessen, da die Vernetzung mit all den Leuten, die sich der Bildung im Kontext der Digitalisierung annehmen, das Thema in der eigenen Wahrnehmung hält und dabei zu verbergen droht, dass der Großteil der über 700000 Lehrkräfte in diesem Land eher nicht an diesem Thema dran ist. In der Welt der Lehrer sind Sachen wie der #EDchatDE und #excitingedu so exotisch, dass es anzuerkennen gilt, dass sie fast niemand kennt. Selbst Entscheidungsträgern in der Schuladministration muss man mühevoll erklären, dass Digital nicht nur WhatApp ist.

Weiterlesen

Fragen zur Bildung: Das große Interview mit André Spang und Torsten Larbig auf dem Digital Education Day 2015 #DED15

Es war wieder soweit. Am 24.10.2015 fand in Köln das dritte – fantastisch organisierte! – Bildungsbarcamp statt, das die Stadt Köln zu verantworten hatte. Wie es war, gibt dieser kurze Trailer von Lutz Berger gut wieder: Im Rahmen dieses Barcamps lud Wibke Ladwig unterschiedliche Akteure aus dem Bildungsbereich zum Interview ein. Diese Interviews wurden allesamt von Lutz Berger produziert und gestaltet und werden nun nach und nach auf YouTube veröffentlicht. André Spang und ich, die wir bereits vor 2 Jahren anlässlich der Gründung des #edchatDE von Wibke zum Interview gebeten worden waren, wurden auch dieses Mal zu unterschiedlichen Themen befragt. In vier Teilen liegt dieses

Weiterlesen

Über Tabletklassen

Am Anfang des Denkprozesses zu diesem Beitrag, stand, wie schon häufiger, ein Tweet: Hier nun etwas ausführlicher, was damit gemeint ist: 1 »Tabletklassen« als die Behauptung von Modernität »Laptop-« oder »Tabletklassen« werden gerne und oft angeführt, wenn nach zeitgemäßem Unterricht gefragt wird, der auf (nicht) absehbare Herausforderungen des 21. Jahrhunderts Antworten gibt. – Es werden Klassen nach der in ihnen verwendeten Technologie benannt, nicht nach Schwerpunkten des Lernens, wie man sie in Schulprofilen finden kann. Und das wird im Prinzip kaum hinterfragt. ((Mir ist natürlich bewusst, dass bei allem, was ich hier kritisiere als Antwort angeführt werden kann, dass man ja

Weiterlesen

@tastenspieler und @herrlarbig stellen den #EDchatDE im Gespräch mit @mons7 vor

Im Rahmen des Web-2.0-Kurses der zentralen eLearning-Einrichtung der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt/Main „studiumdigitale” hatten André Spang aus Köln (@tastenspieler) und ich (@herrlarbig) das große Vergnügen, von Monika König (@mons7) zum EDchatDE interviewt zu werden. Mit dabei waren noch die Veranstalter des Web-2.0-Kurses, Claudia Bremer (@clbremer) und Ralph Müller. Das Gespräch war ein riesiger Spaß. Mir hat es viel Freude bereitet, zum ersten Mal mit Googles Online-Konferenz-Tool „HangOut“ zu arbeiten und zu entdecken, was da mit jedem modernen Computer heute an Video-Konferenzen möglich ist, die auch noch life übertragen werden können, bevor das zugehörige Video nahezu direkt nach der Übertragung online abgerufen werden kann. Früher hätten

Weiterlesen

Lehrerblogs sind tot.

Blogs sind schon seit drei Jahren tot. Möglicherweise sind Blogs aber auch erst seit Weihnachten 2013 tot. – Wer daran glauben mag, kann an dieser Stelle aufhören, diesen Artikel zu lesen. Wer jetzt weiterliest, vertritt möglicherweise die Position, dass das mit dem Schwarz und Weiß bei Formen des Auftretens im Internet ganz so einfach dann doch nicht ist. Nach wie vor gibt es Leute, die Blogs schreiben, die mit ihren Inhalten nicht in geschlossene Biotope sozialer Netzwerke abwandern – und gelesen werden. Sicher: Das mit dem Bloggen ist harte Arbeit. So etwas hält nicht jeder über einen längeren Zeitraum durch.

Weiterlesen

EdChatDe – Ein Twitterchat für Lehrerinnen, Lehrer, Bildungsmenschen: Theorie und Praxis einer Idee

“Chats on Twitter have become a staple for information and contacts. They are great sources of relevant information that educators need to promote change and improve their own methodology. Chats are wonderful sources for connecting to educators with proven worth to add value to Professional Learning Networks. It adds to the many ways educators can now personalize their learning for professional development. In order to provide kids a relevant education, we need to provide relevant educators. A connected educator, engaging in education chats, is one method that enables this much-needed relevance.” Tom Whitby (Founder EdChat) Abstract: Seit dem 10. September 2013

Weiterlesen

Du sollst mehr bloggen ;-)

Es kommt mir manches Mal so vor, als gehöre es fast schon zum „State of the Art“, über das Nischendasein deutschsprachiger Blogs in der deutschsprachigen Internetlandschaft ein wenig zu jammern. Zum Spiel gehört wohl auch, dass Vorschläge gemacht werden, wie sich das ändern könnte. Die Überschrift dieses Artikels verweist weder darauf, dass ich hier einschätzen will, wie der gesamtgesellschaftliche Status von Blogs ist, noch enthält dieser Beitrag ein Patentrezept, wie ein Blog „erfolgreich“ werden kann. Das „Du“ in der Überschrift könnte auch „Ich“ heißen, wobei man die Überschrift dann auch noch grammatikalisch anpassen müsste 😉 Anlass für diese Überlegungen ist

Weiterlesen

Vernetzung ist Arbeit – Über Blogs im Jahr 2013

Dieser Beitrag wurde von Johnny Häuslers Artikel „2013: Das Web zurückerobern“ angeregt und versteht sich als meine reflektierende Verarbeitung dieser Denkanregungen. Es stimmt, dass geschlossene „soziale Plattformen“ eine ganze Menge an Diskussionen an sich ziehen. Immer mehr an thematischen und auch eher belanglosen Gesprächssträngen wird hinter Registrierungsschranken verborgen. Teilweise sind die Inhalte zwar frei zugänglich, aber um mitreden zu können, muss zunächst diese Registrierungsschranke überwunden werden. Da mit den Daten, die mit der Registrierung und der sich anschließenden Nutzung eines Dienstes anfallen, kommerzielle Interessen verbunden sind, sind „Bezahlschranken“ längst im Netz etabliert: Nutzer bezahlen mit ihren Daten und Aktivitäten.

Weiterlesen

Unterricht geht durch den Magen oder: Mein Beitrag zur Blogparade „Reflektierende Praktiker (Lehrende und Co)“

Mein Beitrag zu der von mir selbst ausgerufenen Blogparade „Reflektierende Praktiker (Lehrende und Co)“! Unterricht geht mir durch den Magen. Ob eine Stunde gut gelungen oder ein Stundenkonzept grandios gescheitert ist, merke ich tatsächlich sehr schnell als „Gefühl in der Magengegend“. Von einer strukturierten oder gar in Routinen verpackten Reflexionspraxis ist zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts auf weiter Flur zu sehen. Bei diesen eindeutigen Fällen, die durch Gasteromantie 😉 angemessen in den Vordergrund drängen, scheint es auf den ersten Blick auch nicht unbedingt nötig, in Reflexionsprozessen zu versinken.

Weiterlesen

Einladung zur Blogparade: Reflektierende Praktiker (Lehrende und Co)

Auf Twitter fragte ich heute: Frage an LehrerInnen: Wer führt zur Unterstützung eigener Praxisreflexion ein Arbeitsjournal? Oder: Wie sieht eure ReflexionsROUTINE aus? — herrlarbig (@herrlarbig) August 6, 2012 Aus den ersten Antworten kristallisierte sich heraus, dass das keine Frage für 140 Zeichen auf Twitter ist. Deshalb lade ich zu einer Blogparade zu genau diesem Thema ein. Das mache ich in zwei Schritten: Ich erzähle kurz, was mich an der Frage interessiert und erläutere dann, was eine Blogparade ist und wie an ihr teilgenommen werden kann. zu 1: Warum diese Frage nach der Praxisreflexion? Mir wurde in meiner Ausbildung, sowohl im

Weiterlesen

Ach, diese Kostenloskultur (!). Reflexionen nach einem Bloggertreffen.

Das schlechte Gewissen dringt in alle Sphären meiner Präsenz im Internet. Überall an seinen Rändern sitzen jene „digitalen Bettler“ und winseln um kommerzielle Beachtung, reden von dem Geld, das sie so gerne im Netz verdienten. Und ich gehöre zu denen, die Schuld sein sollen, dass dieses Geld nicht verdient werden kann. „Nein! Dein Blog ist viel zu klein und unbedeutend, als dass du jemanden in eine existentielle Krise materieller, ja vor allem finanzieller Art treiben könntest“, sagt da ein kleines, ganz in weiß gekleidetes Wesen neben meinem einen Ohr. „Quatsch“, ruft es an meinem anderen Ohr – ich sehe erst

Weiterlesen

Nachdenken über Kunst @staedelmuseum

Vergangene Woche war ich zum ersten Mal im neuen, von seiner Ausstellungsfläche her nahezu doppelt so groß gewordenen Städel am Frankfurter Museumsufer, einem der bedeutendsten Museumsstandorte in Europa – und damit auch auf den fünf Kontinenten. Die neuen Gartenhallen sind der Gegenwartskunst gewidmet. – Ein Besuch reicht natürlich nicht, um die dort zugänglichen Kunstwerke wirklich wahrnehmen zu können, aber ein solcher Besuch kann ein Nachdenken über Kunst anregen. Ein solches Nachdenken über Kunst, die in meinen Augen ein Dialog mit der Wirklichkeit mit künstlerischen Mitteln ist, hat seinen Niederschlag in einer Podcastfolge gefunden. Zu diesem Podcast schreibe ich im Abstract

Weiterlesen

Schule „muss“ sich nicht verändern; sie tut es einfach. Eine Provokation.

Als ich gerade in die Oberstufe gekommen war, wollte ich unbedingt dieses vierundzwanzig Bände umfassende Lexikon im Taschenbuchformat haben. Als ich es dann hatte, kamen in besonders ereignisreichen Jahren Einzelbände dazu, die die Informationen im Lexikon aktualisierten.  Mir kam dieser Regalmeter an Wissen damals so vor, als ob es unmöglich sei, noch viel mehr zu wissen oder in noch kompakterer Form, Wissen zugänglich zu machen.  In der gleichen Zeit war ich zutiefst davon beeindruckt, dass Briefe an und von einem Brieffreund in Singapur in der Regel nur zwei Werktage unterwegs waren, bis sie ankamen und eine mir völlig unbekannte Welt

Weiterlesen