Partielle Mondfinsternis

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Vollmond, klarer Himmel und der Mond ausreichend nahe am Mondknoten, an dem die Mondbahn die Ekliptik schneidet – so nüchtern sind die physikalischen Voraussetzungen einer Mondfinsternis.

Es war nicht die naturwissenschaftliche Erklärung, die mir bei der heutigen Mondfinsternis durch den Kopf ging, sondern ein romantisches Gedicht von Joseph von Eichendorff, das mir in solchen Momenten irgendwie unvermeidlich scheint:

Joseph von Eichendorff

Mondnacht

Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis‘ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Ob denn diese Gedichte noch Kunst sind, oder schon wieder Natur? (Friedrich Schlegel)