iPad-Praxis-Test: An einer Tagung teilnehmen…
Nach ein paar Wochen des Vertrautwerdens mit dem iPad habe ich mich nun gewagt, papierfrei zu einer Tagung zu fahren. Eineinhalb Tage um meine Anforderungen an ein Arbeitsgerät in der Praxis zu erkunden.
1. Packen
Normalerweise ist die Tasche immer größer, als angesichts der Länge von Fortbildungen angemessen erscheint. Neben ein wenig Kleidung, Toilettenartikeln, einem Collegeblock bzw. einem Notizbuch für handschriftliche Notizen und Schreibgeräten, wurde bislang noch ein Laptop inklusive Netzgerät und UMTS-Stick eingepackt. Jedes Mal, wenn ich dann die Tasche anhob, war ich erstaunt, dass sie so schwer ist. Die 2,3 Kilogramm des Laptops sind nicht ohne, obwohl es doch für den mobilen Einsatz gedacht ist.
Dieses Mal nahm ich meinen handlichen Fjallraven-Kanken-Rucksack, packte die für zwei Tage notwendigen Kleinigkeiten ein, verzichtete aber auf den Collegeblock bzw. das Notizbuch für handschriftliche Notizen, und steckte dann noch das iPad und das zugehörige Netzteil ein. Mit Laptop und Collegblock wäre der Rucksack zu klein gewesen, hätte ich wieder einmal auf eine größere Tasche ausweichen und mehr Gewicht transportieren müssen. – Gut gelaunt zog ich los, gespannt, ob meine Überlegungen zum Einsatz des iPads im Rahmen einer Tagung, bei der ich Teilnehmer war, in der Praxis umsetzbar sein würden oder ob es stimmt, dass das iPad wirklich vor allem ein Gerät zum Konsumieren multimedialer Inhalte ist.
2. Das iPad als Collegeblock
Normalerweise mache ich mir auf Tagungen handschriftliche Notizen. Ich mag es nicht, wenn da alle hinter den Bildschirmen ihrer Laptops verschwinden, wenn zwischen Diskutierenden diese künstliche Barriere errichtet ist. Das ist ein Grund für den bislang eher sparsamen Einsatz des Laptops, wenn ich als Tagungsteilnehmer unterwegs war.
Davon abgesehen schreibe ich gerne per Hand, weil ich dann schnell zwischen Fließtext, kleinen Grafiken und dem Erstellen einer MindMap hin und her springen kann. Auf dem Laptop kann ich zwar schnell tippen, aber bei Grafiken und Mindmaps ist der Aufwand des Erstellens für den Livebetrieb auf einer Tagung zu groß. Also kam der Collegeblock zum Einsatz – bis jetzt.
Gemäß der Versprechungen, dass es für so ziemlich alles, was man mit dem iPad machen will, eine App gebe, fragte ich mich vor ein paar Tagen, ob es 1. Apps gäbe, mit denen handschriftliche Notizen auf dem iPad möglich sind und 2. ob es Eingabestifte für das iPad gibt, konnte ich mir doch nicht vorstellen, mit dem Finger auf dem Bildschirm zu schreiben. – Beide Fragen wurden innerhalb kürzester Zeit mit »Ja« beantwortet.
Nein, ich suchte keine App, die Handschriftenerkennung in dem Sinne beherrscht, dass ich per Hand auf dem Bildschirm schreibe und dies dann in Druckbuchstaben übersetzt wird, sondern eine, die möglichst einem ganz simplen, analogen Collegeblock bzw. einem Notizbuch entspricht. Darüber hinaus wollte ich die Möglichkeit haben, die erstellen Notizen auf das Laptop zu übertragen und auch zu drucken, um so meine handschriftlichen Notizen auch als Hardcopy verfügbar zu haben.
Ich habe mich für Penultimate entschieden. Dieses Programm kann eigentlich nichts anderes (das aber sehr gut), als das Erstellen unterschiedlicher Notizbücher zu ermöglichen, in die handschriftlich Eintragungen vorgenommen werden. Das Programm unterstützt unterschiedliche Strichstärken (dünn, mittel, fett) und sechs unterschiedliche Strichfarben (Schwarz, Anthrazit, Grau, Blau, Grün, Rot). Außerdem kann man eine »Wrist-Potection« aktivieren, sodass wirklich vor allem der Strich des Stiftes auf dem Bildschirm erscheint. Das funktioniert nicht 100%ig, aber doch sehr zufriedenstellend, denn man kann mit der Radiererfunktion die paar Flecken, die durch die auf den Bildschirm aufgelegte Hand entstehen, schnell entfernen. Das habe ich nicht als störend erlebt.
Brauchte ich nur noch einen Stift, der für den Bildschirm geeignet ist, denn »normale« Touchscreen-Stifte funktionieren hier nicht. Ich brauchte einen Stift, der auf Bildschirmen funktioniert, wie er in dem iPad verarbeitet ist. Eine Auswahl dieser Stifte findet sich einfach via Suchmaschine. – Und nachdem ich mich ein wenig an das etwas andere Schreibgefühl gewöhnt hatte, war ich guter Dinge, dass ich einen Ersatz für den Collegeblock haben würde. Aber bevor ich weiter erzähle, hier ein Video, das eine kleine Vorstellung gibt, wie meine Werkzeuge in der Praxis aussehen. Penultimate wird in dem Video noch in einer älteren Version gezeigt, aber das Grundprinzip ist erkennbar:
Meine Erfahrung: Ja, es funktioniert. Die Handschrift wird nicht ganz so exakt dargestellt, wie mit Füller oder Kugelschreiber, aber ich habe meine Handschrift durchaus wiedererkannt.
Das iPad lag also flach auf dem Tisch, diente mit als Collegeblock, ließ mich mitschreiben, Skizzen anfertigen, MindMaps in einem Zusammenhang erstellen, ohne dass ich auf einen Block hätte zurückgreifen oder zwischen Programmen hin und her springen müssen. So wollte ich es und so hat es funktioniert.
Aber hätte es ein College-Block nicht genau so getan? Ja, hätte er. An diesem Punkt ging es mir vor allem um Gepäckreduktion (siehe oben), denn normalerweise habe ich einen Laptop und den Collegeblock dabei.
Außerdem habe ich eine Funktion bei dieser Tagung nicht genutzt, die mir der Collegeblock nicht bietet: Das iPad kann über einen Adapter an den VGA-Anschluss eines Beamers angeschlossen werden und Penultimate unterstützt die Ausgabe via Beamer, sodass z. B. Skizzen (im Unterricht Tafelbilder, die im Gespräch entstehen und nicht z. B. in einer Präsentationssoftware vorbereitet werden können) per Hand erstellt werden können, die anschließend in digitaler Form verfügbar sind. Kurz: Wenn kein interaktives Whiteboard (teuer!) vorhanden ist, kann die Kombination aus iPad und Beamer (in den meisten Tagungshäusern und mittlerweile auch in immer größerem Maße in Schulen vorhanden), ein solches interaktives Whiteboard zumindest in einem gewissen Rahmen ersetzen.
Das so entstandene Notizbuch habe ich mir als PDF zugemailt, in iBooks abgelegt und somit auf dem Rechner, dem iPad und wenn ich es will auch in gedruckter Version verfügbar. Außerdem können solche Notizen natürlich auch an andere Teilnehmer einer Tagung als PDF verschickt werden und sind dann in jedem PDF-Leseprogramm lesbar.
3. »Live«-Protokoll
In Arbeitsgruppen geht es oft weniger um Mitschriften, sondern mehr um das Protokollieren der Ergebnisse. Hier kam bislang das Laptop zum Einsatz. Dieses Mal habe ich mit einem Notizprogramm auf dem iPad die Ergebnisse einfach mitgetippt. Da ich das Gerät in einer Hülle habe, die es erlaubt, den Computer im Querformat schräg vor mir liegen zu haben, erlebe ich die Tastatur als komfortabler, als ich das erwartet hätte. Mit dem flach auf dem Tisch liegenden iPad wäre diese Form des Arbeitens nicht komfortabel. Wer also auf dem iPad tippen will, sollte über eine solche iPad-Tasche nachdenken, die es von unterschiedlichsten Herstellern gibt.
War es bislang so, dass jemand in einer Sitzung mitschrieb (meist per Hand) und sich dann noch einmal hinsetzte, um das Protokoll auf dem Rechner zu erstellen und dann ein paar Tage später zu verschicken, war das Protokoll dieses Mal mit dem Abschluss der Sitzung auf den Rechnern der Teilnehmenden verfügbar. Sie hatten diese zwar nicht dabei, aber die Arbeit des Erstellens eines Ergebnisprotokolls entfiel.
Ja, es ist ein Nachteil, wenn man der einzige ist, der mittippt, könnte so doch der Eindruck entstehen, dass da nun endlich ein Dauerprotokollant gefunden sein könnte. Das stört mich solange nicht, wie nicht erwartet wird, dass ich meine Mitschrift noch schön formatiere und überarbeite etc. Sollte eine solche Bearbeitung gewünscht sein, lasse ich meine Notizen dann dem offiziellen Protokollanten aber gern zukommen.
Die Reaktion der Teilnehmenden in der Arbeitsgruppe auf das Mitschreiben und das direkt Zur-Verfügung-Stellen waren sehr positiv.
4. Das Strom-Problem
Der erste Tag der Fortbildung war lang. Mit meinem Laptop suchte ich bislang immer zuerst nach einer Steckdose, um dafür zu sorgen, dass es solch einen Tagungstag von 9–20 Uhr auch durchhält.
Erstaunt stellte ich fest, dass das iPad, mit relativ abgedunkeltem, für mich aber bequem bedienbarem Bildschirm, zur Mittagspause keine 10% des verfügbaren Batteriestroms verbraucht hatte, obwohl ich doch einiges mitschrieb. Den Bildschirm ließ ich sich nach zwei Minuten verdunkeln, den Passcode-Schutz hatte ich vorübergehend auf 15 Minuten gestellt, dass ich nicht jedes Mal, wenn ich die Notizen ergänzte, erst einmal diesen Code eingeben musste.
5. Fazit
Das iPad hat sich für mich und im Rahmen meiner Anforderungen als Arbeitsinstrument eines Tagungsteilnehmers bewährt. Die für mich wichtigsten Punkte:
- Mir gefällt, dass kein aufgeklappter Bildschirm als Barriere zwischen mir und anderen steht.
- Mit der App PenUltimate und einem entsprechenden Stift kann das iPad den Collegeblock locker ersetzen. Der Mehrwert besteht in der digitalen Verfügbarkeit der Notizen als PDF, die dann ins iBooks-Archiv wandern können, auf nahezu jedem E-Reader und selbstverständlich auf jedem Rechner mit PDF-Leseprogramm gelesen werden können. Eine Hardcopy kann problemlos ausgedruckt werden.
- Direkte Mitschriften in Arbeitsgruppen, die im Anschluss als E-Mail allen Teilnehmenden verfügbar gemacht werden können, empfinde ich hilfreich. Wenn der Einsatz von Rechnern mit (mobilem) Netzzugang in Lehrerkreisen selbstverständlicher geworden sein wird, die Datei also wirklich live und nicht nur zeitnah nach Rückkehr von der Tagung allen verfügbar ist, wäre so z. B. auch der direkte Austausch von Ergebnissen unterschiedlicher Arbeitsgruppen möglich, sodass im Plenum möglicherweise gar nicht mehr die Ergebnisse vorgestellt werden müssen, da sie vorher gelesen wurden. Es bliebe mehr Zeit für den Austausch über die Ergebnisse. – Aber das ist noch ein wenig Zukunftsmusik.
- Ich brauche nur ein Gerät, das den Laptop, den Collegeblock bzw. das Notizbuch ersetzt und das Gepäck entlastet.
- Die Batterielaufzeit des iPad ermöglicht es, auch bei langen Tagungen ohne Anschluss an eine Steckdose zu arbeiten, was vor allem dann interessant ist, wenn viele Leute digitale Endgeräte bei einer Tagung nutzen und die vielen Kabel auf dem Boden eher störend sind, ganz zu schweigen davon, dass kaum ein Tagungsraum dann noch genügend Steckdosen hätte.
Als Gerät zum Konsum von Inhalten des Internets, von YouTube-Videos, von Spielen etc. auf den Markt gebracht, hat das iPad im Rahmen meines Arbeitsstils das Potential, zu einem echten Arbeitsgerät zu werden, zu einem Gerät, mit dem ich eben nicht konsumiere, sondern produktiv bin, mit dem ich arbeiten kann und arbeite. Das hatte ich mir beim Kauf vor ein paar Wochen erhofft. Dass diese Hoffnung bis jetzt nicht nur erfüllt wurde, sondern dieses Arbeiten mir richtig Spaß macht, hatte ich in diesem Ausmaß nicht erwartet.
6. Ausblick
Bewusst habe ich das iPad als Tagungsteilnehmer eingesetzt, um in einem relativ geschützten Raum einen Eindruck davon zu gewinnen, ob es auch für mich als Referenten gegebenenfalls einsetzbar ist. Entsprechend habe ich die Koppelung an den Beamer noch nicht getestet. Das steht so bald wie möglich an.
Erste Erfahrungen mit dem Einsatz als Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Unterricht habe ich auch schon gemacht, will da aber noch ein wenig warten und unterschiedliche Szenarien ausprobieren, bevor ich mich zu den Erfahrungen mit dem iPad als Arbeitsinstrument im Lehrerberuf äußere. Aber auch hier zeichnet sich ein bislang sehr positives Bild ab.
Danke für den Bericht. Empfindest du die 1024er-Auflösung nicht als Einschränkung gegenüber einem analogen Block?
Danke für den Kommentar. Nein, bislang erlebe ich die Auflösung nicht als Einschränkung.
Klingt sehr interessant, wie du mit dem iPad auf der Tagung zurecht gekommen bist. Zum Tippen eines Protokolls, was ich bei Konferenzen sehr oft mache, nutze ich derzeit lieber eine Tastatur und da ist mir ein Notebook einfach angenehmer. Vielleicht liegt es daran, dass ich auf der Tastatur des iPads nur selten schreibe. Mir fehlt dort immer wieder das taktile Feedback.
Dafür nutze ich das iPad täglich im Unterricht, und das geht sehr gut. Meine Bücher habe ich alle digital dabei in Goodreader. Die Stundennotizen zum geplanten Verlauf schreibe ich derzeit in NoteBook (Circus Ponies) und sende mir dann die Planungen als Mails. Im Unterricht springe ich zwischen Goodreader und der Mail App. Das sollte mit dem anstehenden Update des iOS auf 2.4 noch angenehmer werden. Als Englischlehrer spiele ich vom iPad auch die Hörtexte des Lehrbuchs ab. Dafür nehme ich ein Hama AS 63 Aktiv-Lautsprecher-Set mit. Ohne die Verstärkung wäre das, was aus den Boxen kommt, leider zu leise. Es ist so gerade eben nutzbar.
Auch in Kombination mit einem Projektor habe ich das iPad schon im Unterricht eingesetzt, jedoch seltener. Das Anschließen ist einfach und fix zu machen. Doch der Projektor muss auch aufgebaut werden.
Ein sehr interessanter Bericht über eine Nutzungsweise des Ipads, die mir bisher noch nicht in den Sinn kam, da mir Apple-Produkte bisher eher als Spielerei dienten und ich es nicht in Erwägung zog, damit zu arbeiten.
Beim Lesen des Beitrages schwirrten mir ziemlich viele Gedanken durch den Kopf zum Thema Modernisierung der Schule – Ohne Beachtung des Budgets, was somit in den Wind geschossen werden kann. Wenn diese Arbeitsweise den Schülern das analoge Schreiben ersetzen würde, (Was eine starke Umgewöhnung wäre) so müsste es doch von jedem Lehrer konsequent durchgeführt werden, wobei ich mir doch vorstellen kann, dass gerade die ältere Generation der Lehrerschaft die Tafel mit der Kreide bevorzugen.
Mir sind allerdings noch ein paar Fragen aufgekommen:
Schreiben Sie auf dem Ipad mit dem Stift in etwa derselben Geschwindigkeit wie mit einem Füller/Kuli? Und dieselbe Frage in Bezug auf die virtuelle Tastatur.
Ich persönlich tippe auf einer Hardware-Tastatur ziemlich schnell, und kann mir nicht vorstellen wirklich effizient auf dem Ipad arbeiten zu können, da ich 10-Finger-Tippen gewöhnt bin und beim Ipad doch sicherlich mal die falsche Taste treffen würde und so von der Fehlerkorrektur meiner Mitschrift so abgelenkt bin, dass ich dem Lehrer etwas weniger Aufmerksamkeit schenken würde.
Ich bin im Internet mal auf solche sogenannten „Mini-Beamer“ aufmerksam geworden, was in Verbindung mit dem Ipad durchaus nützlich sein kann. Ich weiß nicht genau, wie bei Ihnen soetwas von Nöten ist, oder ob in der Schule überall Beamer vorhanden sind – Ich wollte Sie einfach nur einmal darauf hinweisen. 🙂
Grüße
Lieber Alex,
danke für den Kommentar und hier ein paar Antworten:
Einer der Gründe, warum ich mit diesen Geräten arbeite liegt genau darin: Digitale Geräte sind Arbeitsgeräte und werden oft „nur“ als Spielzeug gesehen. Wie kann man mit diesen Geräten arbeiten? (Und wo liegt der Mehrwert dieser Form des Arbeitens!) – Ist übrigens nicht auf Apple-Produkte beschränkt… Das ist die Frage, die mich interessiert, auch weil es da im schulischen Bereich noch relativ wenig bewährte Einsatzroutinen gibt und ich außerdem ja selbst können muss, was zu gegebener Zeit wahrscheinlich mehr und mehr zum selbstverständlichen Bestandteil von Schule werden wird.
Ich bin nicht dafür, das analoge Schreiben zu ersetzen. Da hängt zu viel an Feinmotorik dran. Und ja, Sie sagen es richtig: Das wäre ein teurer Spaß. Außerdem arbeite ich selbst auch ganz gern mit Tafel, ohne schon zur „älteren Generation der Lehrerschaft“ zu gehören. Und ich kenne „Lehrer“, die sehr auf digitales Arbeiten setzen, dieser Professor hier ist sogar schon im Ruhestand. Und hier ein paar Links zu jüngeren Kollegen, die über das Thema nachdenken:
Und noch ein paar andere, die in meiner Blogroll verlinkt sind.
Das Thema ist heiß, aber Sie wissen selbst, was passiert, wenn man eine Klasse im PC-Raum an Rechner setzt und nicht kontrolliert, was dort gemacht wird 😉 – Wir sind da noch auf Entdeckungsreise, was mit diesem jungen Medium geht und was nicht. Wenn es Sie interessiert, was ich sonst so darüber denke, schauen Sie sich mal diesen Link an. Und speziell zum Schulthema, gibt es hier einen Artikel, hier noch einen und noch ein dritter, den ich hier noch als Einzelartikel verlinke. Einfach mal umschauen. Ist im Laufe der Zeit eine Menge zusammengekommen.
Beides: Nein, aber in einer Geschwindigkeit, die z. B. das Mitschreiben bei Konferenzen erlaubt (Handschrift) – und im Unterricht würde es für Notizen zum Unterrichtsgespräch wohl auch reichen. Was das Tippen angeht: Ich schreibe auf der Hardwaretastur ziemlich schnell und „blind“. Das kann ich so auf der virtuellen Tastatur nicht. Blind schreiben geht zwar, aber wenn man da nur um einen Buchstaben verrutscht, werden die Worte unlesbar. Der Hintergedanke ist ein anderer: Das Laptop nehme ich oft aufgrund seines Gewichts nicht mit. Dann habe ich gar keine Option, einigermaßen akzeptabel Texte zu tippen. Also lieber ein wenig langsamer (aber immer noch durchaus akzeptabel schnell) als gar nicht und dann zuhause einiges nachträglich aus handschriftlichen Notizen abtippen müssen.
Ja, ich hatte diese Art Beamer schon in der Hand. Max. Bilddiagonale bislang ca. 1,65 Meter, wobei ich nicht weiß, wie hell das Bild in dieser Maximalgröße dann ist. Habe allerdings meine Zweifel, dass der Einsatz schon problemlos in einem großen Klassenraum möglich ist. Hier finden Sie eine Zusammenstellung, in der auch die Lichtleistungen angegeben sind. Da warte ich lieber noch…
Grüße zurück
TL
Nachtrag @Alex
Es ist übrigens möglich, wenn man eine Hardware-Tastatur am iPad will, eine Bluetooth-Tastatur zu verwenden. Aber das ist dann wieder etwas mehr Gepäck…
Zum Thema Mini Beamer. Ich habe einen solchen und zwar den LED Beamer LG HS101. Der ist jetzt schon 2 Jahre alt, denke ich. Er hat einen Kontrast 2000:1 und 100 ANSI Lumen. Hat man einen sehr stark abgedunkelten Raum, erhält man ein recht gutes Bild. Bei wenig abgedunkelten Räumen und bedecktem Himmel draußen wird das Bild schon recht blass, ist aber selbst aus der letzten Ecke eines durchschnittlichen Klassenraumes noch zu erkennen. In einem taghellen Raum hat man mit meinem Gerät keine Chance. Aktuelle Geräte haben schon wieder deutlich mehr Leuchtkraft von 300 ANSI Lumen und mehr. Sie bringen von daher auch bessere Bilder an die Wand.
LED Beamer sind fix angeschaltet und auf 100 Leuchtstärke und eben so schnell wieder ausgeschaltet. Was die geringe Größe angeht, sollte man sich von den Werbebildern nicht täuschen lassen. Die zeigen in der Regel die Geräte ohne das Netzteil, welches extern ist und das man damit als dicken Block mitschleppt. Manche Geräte verfügen über Zusatzakkus. Aber auch die machen die Geräte nicht kleiner.
Für mich wird das mit Beamer in dem Moment nervig, wenn ich erst Strom legen muss, was Zeit kostet, ich keinen vernünftigen Standplatz habe und ich für den Strom auch noch eine Kabeltrommel mit herumschleppen muss. Brauche ich auch noch Ton zum Beamerbild, muss ich sogar noch kleine Boxen mitschleppen, da Beamer der Mini-Klasse vom Ton her nichts reißen können. Deswegen nutze ich das nur, wenn es wirklich viel bringt.
Vielen Dank für die interessanten Anregungen für den Einsatz eines iPad. Ich habe zur Zeit (noch) keines, war bisher auch sehr skeptisch bezüglich der Brauchbarkeit für schulische Zwecke. Aber wenn ich mir die Beiträge hier ansehe …
@(vils)rip Lass dich von diesen Beiträgen hier nicht abschrecken, dir ein eigenes Bild zu machen, das vielleicht von meinem abweicht. Gerade in Sachen Tastatur kann ich mir gut vorstellen, dass der eine oder andere da zu anderen Schlussfolgerungen kommt als ich.
Unabhängig davon, zu welchem Schluss du beim Testen (im Laden) kommst, erzähl davon in deinem Blog, denn ich finde, wir leben jetzt tatsächlich in einer Zeit, in der die Frage des digitalen Werkzeugs für Lehrende virulent wird / ist. Deshalb brauchen wir, glaube ich, dringend mehr Leute, die sich diesem Praxis-Reflexions-Prozess stellen.
Ich bin jetzt an dem Punkt, einen Medienwechsel im Lehrberuf für realistisch zu halten. Da aber das Medium Teil der Botschaft ist (McLuhan: „The Medium is the Message“), halte ich es für dringend notwendig, über Chancen und Begrenzungen der Möglichkeiten eines solchen Medienwechsels nachzudenken. (Das wird auch noch Niederschlag in diesem Blog finden.)
Bin gespannt, was dir da so alles an Gedanken begegnet; was du da so an Erfahrungen machst.
LG
TL
Gerade heute ist mir mein Acer D250 (Neu: 200,- Euro) in der Schule vom Schülertisch auf den Boden gefallen (Displayriss) – und ich habe mich ertappt kurz, sehr kurz über ein (i)Pad nachzudenken.
Das D250 ist dem iPad von seinen Möglichkeiten technisch(!) weit überlegen, mehr Prozessorleistung, mehr RAM, mehr HDD, mehr Schnittstellen, mehr Programme, mehr Flexibilität zu weniger als einem Drittel des Preises – laufen tut es auch sechs Stunden – kein Vergleich zum iPad – klar.
Das iPad empfinde ich als eine nette Appliance, vor allem eine gelungene Kombination aus Design, Akkulaufzeit und moderner Oberfläche. Aber Appliances sind eben auch immer Blackboxes, die nur einen kleinen Teil möglicher Anforderungen abdecken – meine Anforderungen z.B. überhaupt nicht – ich kann damit nicht messen, kann meine virtuellen Maschinen damit nicht warten, kann kein Flash anzeigen, es redet nicht meinem Hausbussystem oder dem WeDO meiner Kinder usw…
Von meiner(!) Warte also eher ein Spielzeug – nichts weiter. Aber da bin ich auch nicht objektiv – seit mehreren Jahren bin ich OpenSourceler und da passen geschlossene Universen wie die Applewelt eben nicht so recht hinein.
Maik
Vielen Dank für den schönen Bericht! Ich habe mit meinem iPad fast dieselben Erfahrungen gemacht. Auch ich habe das iPad jetzt schon in vielen Vorträgen zum Mitschreiben genutzt. Das übertrifft die Erwartungen die ich beim Kauf hatte deutlich. Ausschlaggebend für mich war, dass ich die Verwendung von Laptops während Tagungen auf Grund der Tastaturgeräusche einfach als störend empfinde. Mir fällt es schwer einem Vortrag zu folgen, wenn in meiner Umgebung lautstark auf Tastaturen gehämmert wird. Genauso möchte ich auch meine Umgebung nicht belasten. Mit der Bildschirmtastatur des iPad kann ich endlich praktisch geräuschlos mitschreiben.
Vor dem Kauf hatte ich große Zweifel, ob man auf dem iPad überhaupt mit 10 Fingern tippen könnte. Im Internet liest man an vielen Stellen, dass 10 Finger-Tippen unmöglich sei. Mutmachend finde ich in diesem Punkt aber die App TapTyping, von der es auch eine kleinere kostenlose Version gibt. Leider ist alles nur auf Englisch. Das Programm dient dazu, das 10 Finger-Tippen auf dem iPad zu üben. Ein Blick in die Bestenliste des Programms ist schon sehr beeindruckend: Anscheinend gibt es Menschen, die auf der elektronischen Tastatur des iPad mehr als 100 Wörter pro Minute tippen können. Davon bin ich zwar noch weit entfernt, aber auch jetzt tippe ich schon deutlich schneller als ich von Hand schreiben kann. Und ein kleiner Geschwindigkeitszuwachs mit jeder Woche ist auch sehr motivierend.
Nebenbei noch ein Hinweis, den ich erst vor kurzem entdeckt habe: Durch Wischen auf der Tastatur kann man auch Umlaute sehr schnell tippen. D.h. man tippt ein ä indem man den Finger vom A ausgehend nach oben wischt. Das geht viel schneller, als das A solange zu drücken, bis die Sonderzeichen erscheinen.
Vielen Dank für den schönen Praxistest. Ihr Blog hat mich nun auch dazu gebracht, über die Anschaffung eines iPads nachzudenken. Die Frage ist nur: Welche Speichergröße halten sie für den Schul-/Tagungsalltag (inkl. Unterrichtsplanung) für sinnvoll? Reichen da die 16GB des kleinsten Modells aus? Wenn man bedenkt, dass die nötigen Apps (Omnifocus, Pages, Penultimate, TeacherTool usw.) nur ca. 100MB einnehmen sollte das reichen, oder?
@ T.L. Die benötigte Speichergröße hängt vor allem von der Anzahl der Audio-, Video- und Bilddateien ab, die auf dem Gerät mitgeführt werden sollen. Von daher kann ich keine Empfehlung aussprechen.