Schlagwort: schmökern

Schmöker-Schnipsel: Die Dinge der Literatur

Immer wenn Buchmesse in Frankfurt ist, schwebt angesichts der Masse an literarischen Werken und Autorenauftritten, die in diesen fünf Oktobertagen die Stimmung in der Stadt prägen, für mich die Frage im Raum, was Literatur denn nun eigentlich sei. Eine Antwort fand ich beim Schmökern in Raymond Carvers Erhählungenband »Würdest du bitte endlich still sein, bitte« (Berlin 2001, amerikanische Originalausgabe 1976). Richard Ford schreibt dort im Vorwort (Der gute alte Raymond – S. 9–40): »Auf die eine oder andere Art geht es in Literatur natürlich immer um diese einfachen Dinge: mit den Folgen zurechtkommen zu müssen, wenn die Vergangenheit sich in

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Schmöker-Schnipsel: Bundeskanzlerin Merkel zur Lage der Finanzmärkte

Es ist nur ein Satz, der mir beim Lesen der Regierungserklärung zur Finanzmarktkrise vom gestrigen Dienstag so richtig ins Augen gesprungen ist, ein Satz, in dem Merkel das Problem dieser Tage zusammenfasst: »Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um das Vertrauen in unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung« Bundeskanzlerin | Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Merkel zur Lage der Finanzmärkte. Und kurz danach stieß ich in der Sueddeutschen Zeitung auf eine Äußerung Papst Benedikt XVI., in der er das Problem dieser Gesellschaftsordnung, in der Finanzmärkte eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielen, aus christlicher Perspektive formuliert: »›Wer nur auf die sichtbaren und

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Schmöker-Schnipsel: Helmut Schmidt

Schmökerschnipsel können überall herkommen. Dieses Mal ist es eine durchhaus bemerkenswerte Äußerung des Ex-Bundeskanzlers Helmut Schmidt: »Vor ein paar Tagen erhielten meine Frau und ich den Brief einer Bundesbehörde; darin stand, ich hätte in Zukunft eine Steuernummer, eine lange Zahl, und ich solle den Brief sorgfältig aufbewahren, die Nummer gelte für mein ganzes Leben. Ich habe mich gefragt, wo ich die denn aufbewahren soll. Gedacht habe ich: Rutsch mir doch den Buckel runter« Überwachung: Helmut Schmidt fürchtet, abgehört zu werden | Nachrichten auf ZEIT ONLINE. Zum Thema fand ich gerade noch einen Beitrag im lawblog, der das Thema »Überwachung« noch

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Schmöker-Schnipsel – Nudin der Wissbegierige oder: Die Langeweile des »Allwissens«

Markus Heitz lässt in seinem Fantasyroman »Die Zwerge« ((Markus Heitz, Die Zwerge, München/Zürich 2008 [8. Auflage])) sechs Magier auftreten, die alle mit einer Charaktereigenschaft näher bezeichnet werden: Lot-Ionan der Geduldige, Maira die Hüterin, Andôkai die Stürmische, Turgur der Schöne, Sabora die Schweigsame – und Nudin der Wissbegierige. Nudin der Wissbegierige bekommt im Laufe der Geschichte die Möglichkeit, Nudin der Allwissende zu werden: Er weiß alles, seine Neugier ist in jeder Hinsicht befriedigt, ohne dass er große Anstrengungen unternehmen müsste: Nudin muss nicht mehr forschen, lesen, reisen oder experimentieren. Aber ist Nudin jetzt glücklich?

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Schmöker-Schnipsel

Zugegeben: Ich mag Bücher um mich haben. Aus diesem Bedürfnis ist im Laufe der Zeit eine kleine Bibliothek geworden. Wie klein? Das kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel ich es betrachte. Sicherlich gibt es hier ein paar mehr Bücher als in vielen anderen Haushalten, doch ich war auch schon in Wohnungen mit Bibliotheken, die meine ca. fünfundfünfzig Regalmeter recht wenig wirken ließen. Hochgerechnet sind das zwischen 2500 und 3000 Bücher – gezählt oder gar katalogisiert habe ich sie bislang nicht. Diese Zahl wirft zwei Fragen auf, sind solche bloßen Zahlen doch eher öde: Wie viele der Bücher wurden gelesen? Wozu

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