Looking nach dem Output oder: Die Zukunft der EduLanguage
Mal ganz ehrlich: Die Anzahl der Anglizismen in der Bildungsdiskussion nimmt zu. Es ist also höchste Zeit, dass ich endlich zu üben beginne, wie die Sprache des Lehrers (EduLanguage) der Zukunft aussieht. Sicherlich ist dieser Try noch nicht outperformed, aber irgendwann muss man ja anfangen, sich den Realitäten zu stellen. Hier also ein paar Übungseinheiten, die als Sprachbausteine in jeder Bildungsdebatte eindrucksfördernd wirken können:
- „Als LearningGuide oder Faciliator perfome ich outputorientiert mit dem Ziel des hohen Outcomes für eine Target-Audience. Dabei ist das Lernen der Zukunft Edutainment in PersonalLearningEnvironments mittels SeriousGames & Microlearning.“
- „In der Learning-Community habe ich als Coach Just-in-Time-Ressourcen für Distance-Learning-Prozesse zu erstellen, die die localized Learning-Experiences fördern.“
- „Class-Room-Management integriert Whitboardtechnologien, Overhead-Projektoren, Flipcharts und Beamer-Laptop-Trolleys, welche am Service-Point bereitgehalten werden.“
- „In den Pausen begegeben sich Lehrer in den Backstagebereich der Localized-Learning-Area oder aber ins Backoffice, das den oder die CEO (Chief of Educational Operations) unterstützt und weitere Services für Schüler und Lehrerteam anbietet.“
- „Die Work-Live-Balance in Edutainment-Prozessen bedarf eines angemessenen Risk-Managements, um dem Burn-Out-Syndrom mittels angemessenem Target-Management bei den Faciliators entgegen zu wirken. Dabei sind Prozesse des Workflows zu optimieren.“
So viel als erster Annäherung an die Herausforderungen der Sprache im Kontext der Bildungsdiskussionen kommender Jahre. Dabei gibt es sicherlich noch viele kreative Ideen, wie wir die sprachliche Vielfalt mittels signifikant erhöhen können. Ich freue mich auf eure und Ihre Ideen, die gerne als Kommentar hinterlassen werden dürfen.
In den nächsten Tagen werden wir die aktualisierten Türschilder für die Klassenräume drucken. Ich plane fest dabei ein, das Lehrerzimmer zum Backoffice zu machen. Gefällt mir außerordentlich gut, mir als Coffee-Service-Manager on duty.
Hmm, mal abgesehen davon, dass ich Denglisch auch nicht gerade prickeln finde: tritt das denn in der Realität wirklich so schlimm auf?
Unternehmensberatern wird häufig so ein Neusprech nachgesagt, Informatikern ebenso. Trotz einiger Anglizismen habe ich aber während meiner Zeit als Unternehmensberater nie jemanden so klischeehaft sprechen gehört (sehr schön allerdings bewusst auf die Spitze getrieben von Vince Ebert in „Denken Sie selbst, sonst tun es andere für Sie“). Auch kenne ich keine Informatiker, die im Alltag nach Harddisk, Keyboard oder Storage rufen – wie es etwa Sprachwächter Wolf Schneider in „Speak German“ unterstellt.
Einverstanden, ich nehme alles zurück. Gerade habe ich im Lernumfeld von Unternehmen folgenden Satz gelesen: „Eine Integration mit Onboarding-Tools und Performance Management sichert laut Taleo, dass die für die Unternehmensziele relevanten Skills entwickelt werden.“