Schlagwort: Kompetenzen

Zwischen Kompetenzen und Literacy oder: Ohne Inhalt keine Kompetenz

„Der reine Kompetenzmensch ist in meinen Augen der abhängige Mensch von Morgen“, fasst Maik Riecken die Grenzen und Gefahren eines vor allem auf Kompetenzen ausgerichteten Bildungsbegriffs zusammen. Und weiter schreibt Riecken: „Kompetenzen fangen für mich immer mit dem Inhalt an – nie mit der Methode, nie mit dem Medium. Wir können nicht alles wissen. Das heißt aber nicht, dass wir kein Wissen mehr vermitteln sollten oder dass wir keines mehr brauchen.“ (Quelle) Kompetenzen! – So lautet das neue Zauberwort, seit PISA 1 öffentlichkeitswirksam darstellte, dass es mehr und mehr Jugendliche (u. a. [sic!] in Deutschland) gibt,

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Die Bildungsfrage als Medienfrage

Ein Satz in einem Blogeitrag von Jean-Pol Martin, der mich sofort anspricht, dem ich zustimme, ohne zu wissen warum. Ein Satz dem ich nachgehen muss und der sinngemäß sagt: Die Bildungsfrage kann nur über die Medienfrage angegangen werden. „The Medium is the Message“ schrieb der Medientheoretiker Marshall McLuhan ein wenig plakativ. Und an anderer Stelle: „We look at the present through a rear-view mirror. We march backwards into the future.“ (Quelle) Übersetzt heißt das etwa: „Wir betrachten die Gegenwart durch einen nach hinten gerichteten Spiegel. Wir gehen rückwärts in die Zukunft.“ Für die gegenwärtige Bildungsdebatte in mehr und mehr selbstverständlich

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Medienkompetenz als staatlicher (schulischer) Bildungsauftrag

„Digitale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wir brauchen sie als Informationsquelle, als Kommunikationshilfe und für unser alltägliches Tun und Handeln. Es kommt nun darauf an, allen Menschen Medienbildung zu ermöglichen“, sagte Bundesforschungsministerin Anette Schavan laut einer Pressemeldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am 18.05. Anlass war die Veröffentlichung eines Berichtes mit dem Titel „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“, den eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzte Expertenkommission zur Medienbildung vorgelegt hat. Dort heißt es bereits in der Einleitung: „Digitale Medien prägen mittlerweile die Lebenswelt junger Menschen in vielfältiger und nachhaltiger Weise. Persönlichkeitsentwicklung, Lebensbewältigung

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Die Sau hat geworfen, die Göre will noch ein Ferkel oder: Ist Kohärenz im Lehrberuf möglich?

Beiträge in diesem Blog entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern gut durchlüftet in der taunusseitigen Frischluftzufuhr von Frankfurt am Main. – Oder aber im Frischluft zufächelnden Dialog mit all den anderen Denkenden im Netz und im Alltag. Dieses Mal sind Dörte Giebel (Die Göre lebt [DGL]) und somit indirekt (mal wider) Jean-Pol Martin (JPM) „schuld“. Jean-Pol schreibt, es sei in seiner „dynamischen Vorlesung“ nunmehr „alles raus“ und er fühle sich „wie eine Sau, die gerade 15 Ferkel abgeworfen hätte (normal: 13,1). Glücklich, aber erschöpft.“ Und jetzt kommt Dörte (Die Göre lebt) und will „ein Ferkel“ von Jean-Pol, verbunden mit der

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Bildung, Wissen, Kompetenzen

Belangloses Wissen hat Hochkonjunktur. Wissen ohne Bezüge zur eigenen Person ist allgegenwärtig. Und ich sage es lieber schon gleich zu Beginn, dass ich dagegen nach wie von dem Bildungsbegriff (ich weigere mich, in diesem Zusammenhang von einem Bildungsideal zu sprechen) Wilhelm von Humboldts geprägt bin und diesen nach wie vor für bedeutsam halte. Zunächst eine Bestandsaufnahme: Bildung wird heute mit Schulabschlüssen gleich gesetzt und dabei in höhere und nicht höhere Bildung aufgeteilt. Ohne Bildung in diesem formalen Sinne

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Medienkompetenzen und Schülerorientierung

Resüme: Die Begriffe „Schülerorientierung“ und „Medienkompetenz“ wirken heute oft wie wenig reflektierte Modebegriffe in Bildungskontexten. Ausgehend von Materialien, die im Rahmen der britischen Bildungsdiskussion entstanden sind, greift dieser Beitrag beide Begriffe auf und versucht einen Diskussionsbeitrag zur weiteren Klärung der Begriffe zu leisten, ohne dabei auf unterrichtspraktische Implikationen zu verzichten. Eine der Schlussfolgerungen lautet: Die aktuelle Mediendebatte in Bildungskontexten ist eine Debatte, in der es um die Übertragung der Ideen der Aufklärung in den Kontext neuer Medientechnologien und deren Anwendungsmöglichkeiten geht!

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Medien im Unterricht – Ein Diskussionsbeitrag

Im Blog von Fontanefan fand ich einen Artikel, der sich mit einem Medienpädgogischen Manifest und einem Artikel von Ralf Hilgenstock beschäftigt und der mich zu ein paar eigenen Überlegungen angeregt hat. Fontanefan schreibt:

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Handys und MP3-Geräte an der Schule?

Die an Schulen zu fördernden Kompetenzen stehen immer in einem engen Zusammenhang mit Wissen. Ohne Wissen keine Kompetenz! Und Unterricht, der nur Methoden verwendet, ohne diese immer mit den Inhalten zu koppeln bzw. aus den Inhalten abzuleiten, ist vermutlich nicht unbedingt guter Unterricht. Zu dem Wissen und den damit verbundenen Kompetenzen, die Schule zu vermitteln hat, gehört nach den Lehrplänen auch Wissen über und kompetenter Umgang mit Medien, auch wenn diese in den Lehrplänen nach wie vor oft mit den »alten« Medien Zeitung und Film verbunden sind. Da aber die Lebenswelt mehr und mehr von »neuen« Medien geprägt ist, gehören

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Herausforderung Medienpädagogik

Resume: Dass die Nutzung digitaler Medien (nicht nur von Kindern und Jugendlichen) mit Risiken verbunden ist, die von Fragen des Datenschutzes bis hin zum Jugendschutz reichen, kann als unstrittig angesehen werden. Um die Frage, wie mit diesen Risiken umgegangen werden kann (in der Politik, im Alltag des einzelnen Medienbenutzers, in medienpädagischen Kontexten etc.) gibt es hingegen reichlich Streit. Aus diesem Grunde versuche ich in diesem Beitrag eine Position und sich daraus ergebende Handlungsoptionen zu entwickeln, die die Risiken der Mediennutzung ernst nehmen, ohne die Notwendigkeit aus dem Blick zu verlieren, dass pädagogisches Handeln auch damit umgehen muss, dass digitale Medien

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LdL und TZI

In einem vorhergehenden Beitrag schrieb ich in einem Kommentar, dass ich bei meinen Überlegungen von mir als Lehrer ausgehe und mich auf diesem Wege dem Konzept »Lernen durch Lehren« nähere. Ich begründete dieses Vorgehen mit meiner Beschäftigung mit den Ansätzen der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn. Hier soll nun diese als Hypothese angenommene Verbindung beider Konzepte näher untersucht werden. Dabei gehe ich von grundlegenden Elementen der TZI aus und untersuche, inwiefern sie mit dem Konzept des LdL vereinbar sind. Meine Vermutung ist, dass es zahlreiche Anknüpfungspunkte gibt, die beide praxisorientierte Theorien miteinander verbinden können. Dieser Beitrag versteht sich in

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Lernen durch Lehren

Zugegeben: Ich habe bislang an keiner Stelle erklärt, was dieses Blog eigentlich soll. Das werde ich auch an dieser Stelle nur begrenzt tun. Meine Idee ist nach wie vor, dass jeder Leser und jede Leserin mit eigenen Fragen und auf unterschiedlichsten Wegen auf den einen oder anderen Beitrag dieses Blogs stößt. Da will ich nicht vorgeben, wie das hier als Zusammenhang zu verstehen sei. Dieser Beitrag erfordert nun aber, dass ich hier nicht nur Inhalt (Content) zur Verfügung stelle, sondern auch ein wenig aus meinem Nähkästchen plaudere, ein wenig Metareflexion betreibe. Ich habe diesen Beitrag »Lernen durch Lehren« überschrieben. Damit

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Diskussion über Lern-Management-Systeme (LMS)

Stephan Holze berichtete in der vergangenen Woche über eine Fortbildung zum »Lernen im virtuellen Klassenzimmer«. In der Diskussion um dieses Thema (ein längerer Kommentar von mir und ein weiterer Beitrag von Stephan Holze) tauchen meines Erachtens ein paar wirklich spannende Fragen auf. »Alle reden über Moodle – und keiner nutzt es«, titelte der »Lehrerfreund«. – Und schon bin ich mitten in einer Debatte, die ein wenig aus den bisherigen Beiträge auf dieser Website heraus fällt. Auf herrholze.de schrieb ich (hier zitiert in einer leicht überarbeiteten Form):

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