Die Bildungsfrage als Medienfrage
Ein Satz in einem Blogeitrag von Jean-Pol Martin, der mich sofort anspricht, dem ich zustimme, ohne zu wissen warum. Ein Satz dem ich nachgehen muss und der sinngemäß sagt: Die Bildungsfrage kann nur über die Medienfrage angegangen werden.
„The Medium is the Message“ schrieb der Medientheoretiker Marshall McLuhan ein wenig plakativ. Und an anderer Stelle:
„We look at the present through a rear-view mirror. We march backwards into the future.“ (Quelle)
Übersetzt heißt das etwa: „Wir betrachten die Gegenwart durch einen nach hinten gerichteten Spiegel. Wir gehen rückwärts in die Zukunft.“
Für die gegenwärtige Bildungsdebatte in mehr und mehr selbstverständlich digital geprägten Zeiten, zumindest für die jüngere und ein paar interessierte Mitglieder der älteren Generation, stellt sich für mich die Frage, was ich in diesem nach hinten oder auch rückwärts gewandten Spiegel sehe.
Als erstes kommt mir die für Bildung lange Zeit relevante und auch heute nicht zu verachtende Buchkultur in den Sinn.
Ich stelle mir vor, man hätte vor ein paar hundert Jahren einem Jugendlichen ein Buch in die Hand gegeben und gesagt: Bitte, hier ist das neue Medium, das Medium der Zukunft, mach was draus – und hätte dann den Jugendlichen mit einem Buch und einem Schreibwerkzeug alleine gelassen. Was hätte der Jugendliche wohl getan? Ganz sicher hätte er das Buch nicht als ein Medium für Bildungszwecke entdeckt. Vielmehr hätte er vielleicht Zeichnungen hinterlassen. Diese hätten möglicherweise denjenigen erschreckt, der den Jugendlichen das Medium „Buch“ an die Hand gegeben hat: Möglicherweise wäre angeprangert worden, dass das Medium für Bildungszwecke ungeeignet sei. Vielleicht hätte der eine oder andere, der das Medium in die Hand der Jugendlichen gab, auch obszöne Zeichnungen entdeckt oder solche von Waffen und wäre zu dem Schluss gekommen, dass dieses Medium Jugendliche negativ beeinflusst und einen restriktiveren Zugang zu diesem Medium gefordert.
So ist die Geschichte bei der Einführung des Buchs als Leitmedium der Bildung nicht gelaufen: Wer ein Buch in die Hand bekam, hatte Unterricht im Lesen und im Schreiben, konnte mit der Produktion von Text über die Rezeption von Texten umgehen und so zu einem angemessenen Umgang mit dem Medium gelangen und den Lernerfolg erzielen, der mit der Vorstellung „Buch“ verbunden wurde.
Das Medium wurde also als ein Teil des Bildungsprozess selbst betrachtet, die damit verbundene Schreibfähigkeit wurde aber auch für Briefe genutzt, die den Austausch mit anderen ermöglichten. Die erlernten Techniken wurden mit den vorhandenen Formen der Kommunikation genutzt und es entstand im schriftlichen Bereich „Intertexutalität“: Das vorhandene Medium wurde genutzt, um im textgebundenen Gespräch mit anderen das Medium Nutzenden in einen Austausch zu kommen, der dann für die eigene Produktion von Texten genutzt wurde.
Die Einführung des Buches brachte es also mit sich, dass die für eine angemessene Nutzung des Mediums notwendigen Techniken vermittelt wurden. Diese Vermittlung fand mit Büchern statt und schlug sich in neuen Texten nieder.
Und heute? Mir kommt es zunehmend so vor, als würden die neuen Leitmedien (Computer und Internet) zwar den Jugendlichen als notwendige Instrumente an die Hand gegeben, die für gegenwärtige Prozesse als unabdingbar angesehen werden, ohne die zur effektiven Nutzung dieser Medien notwendigen Kenntnisse im Umgang mit den Medien selbst zu vermitteln.
Auch heute muss man lesen und schreiben können, um das Medium zu nutzen. Da hat sich gegenüber der Einführung des Buchs nicht viel geändert. Hinzu kommt aber die Notwendigkeit, über den Schriftgebrauch hinaus auch direkt mit digitalen Medien verbundene Techniken zu erlernen und zu einem eigenen Teil im Bildungsprozess zu machen.
Was früher der Umgang mit der Schreibfeder und dem Tintefass war, ist heute der Umgang mit Programmen. Und wenn früher die Rezeption und das Erstellen von Texten im Zentrum stand, die über Bücher vermittelt wurden, so ist heute die Rezeption von Websites ein wichtiges Thema geworden.
Es reicht nicht, Menschen das zentrale Werkzeug der Gegenwart in den reicheren Ländern der Welt zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus muss auch der Umgang mit diesem Werkzeug und des mit ihm produzierten Inhalts Teil des Bildungsprozesses sein.
Und damit bin ich wieder am Anfang dieses Beitrags. Die Bildungsfrage kann nur über die Medienfrage angegangen werden. Etwas schärfer ausgedrückt: Die Bildungsfrage ist selbst Teil der Medienfrage.
Denke ich diese Gedanken weiter, so komme ich zu dem Schluss, dass der gegenwärtig eher restriktive Umgang mit digitalen Medien letztlich ein restriktiver Umgang mit den im produktiven Umgang mit den Medien liegenden Bildungschancen ist – zumindest so lange, wie die Stimmen, die einen anderen Umgang mit Medien in Bildungsprozessen fordern und vorausdenken, für die praktische Bildungsarbeit weitgehend unerhört bleiben.
Das bedeutet nicht, dass das Buch, die Zeitung, die Zeitschrift etc. tot wären. Nach wie vor bilden diese Medien den Rahmen, der von digitalen Medien erweitert und langsam verändert wird. Lesen und Schreiben sind weiterhin unabdingbare Fertigkeiten, die den Bildungsprozess überhaupt erst möglich machen.
Das eigentlich neue und für den Bildungsprozess nutzbar zu machende Element verdrängt diese Medien und Techniken auf absehbare Zeit noch nicht. Was sich verändert ist die Form der Kommunikation. An die Stelle von Briefen, die in der Regel genau zwei Leute miteinander ins Gespräch bringen, treten Blogs und, wenn es sich um eher private, nicht für andere Augen direkt zugängliche Austauschprozesse handelt, die E-Mail.
Gemeinsame Wissenskonstruktion erfordert heute Kompetenzen, die diese Wissenskonstruktion überhaupt ermöglichen. Dazu gehört all das, was heute unter dem Schlagwort „Medienkompetenz“ geführt wird:
„Medienkompetenz bezeichnet nach Dieter Baacke die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen.” (Quelle)
Um sie aber für diese eigenen Ziele und Bedürfnisse nutzen zu können, muss ich mit ihnen umgehen können. Das fängt bei so einfachen Fragen wie der nach der Tastenkombination für korrekte deutsche Anführungszeichen an und geht heute bis zu den Fragen, wie ein Wiki zur gemeinsamen Wissenskonstruktion genutzt werden kann, wie ein Blog erstellt und gepflegt wird, wie Bilder digital verarbeitet können etc.
In diesen Bereichen beobachte ich bei Jugendlichen weit weniger Kompetenzen als es das Schlagwort von den „Digital Natives“ vermuten lassen würde.
Im Augenblick geben wir Jugendlichen Medien an die Hand, ohne die notwendigen Kenntnisse zum produktiven Gebrauch dieser Medien mit zu vermitteln. Und dann wundern wir uns, dass Jugendliche so mit dem Computer, dem Mobiltelefon oder mit den Communities im Netz umgehen, wie sie es tun. Wir wundern uns, dass Schüler den Computer mehr für Spiele und Chats nutzen als zum Erreichen ihrer eigenen Ziele. Dabei geht unter, dass der Gebrauch eines Computers als Arbeitsinstrument erst gelernt und dem entsprechend auch gelehrt werden muss, damit dieses Medium seine ganze positive Wirkung auf Biildungsprozesse überhaupt erst entfalten kann.
Dabei bieten digitale Medien ganz neue Möglichkeiten der Vernetzung an, die nicht mehr nur bipolar ist, wie beim Brief, sondern multiplural geworden ist. Ein Blogeintrag kann potentiell von Millionen von Menschen gelesen und kommentiert werden; im Zusammenhang mit Wikis bietet sich die direkte Mitarbeit an Texten an (wenn die für eine differenzierte Eintragung nötigen technischen Kenntnisse vorhanden sind), Twitter ermöglicht den gleichzeitigen Kontakt zu anderen an den Fragen interessierten Personen, die an dem gleichen Thema arbeiten wie ich, so ich weiß, wie ich mit Twitter umgehen kann.
Auf diesen Wegen bieten sich Möglichkeiten, die eigenen Fragen jederzeit zur Diskussion zu stellen, Rückmeldungen zu bekommen, die quantitativ und oft auch qualitativ das eigenen Arbeiten befruchten.
Doch solange bereits die Nutzung eines Textverarbeitungsprogramms an mangelnden Anwenderkenntnissen scheitert, werden diese Potentiale nicht genutzt werden können.
Für Bildungsfragen ergeben sich aus diesen Überlegungen für mich folgende Fragen und zu berücksichtigende Aspekte:
- Der angemessene Einsatz von Medien setzt Kenntnisse in den Kulturtechniken Lesen und Schreiben voraus.
- Diese Kenntnisse werden mit Hilfe etablierter Medien und mit der Nutzung neuer Medien vermittelt und erworben.
- Darüber hinaus müssen Anwenderkompetenzen im Gebrauch mit Programmen vermittelt und genutzt werden.
- Ziel dieser Vermittlung von Anwenderkompetenzen ist es, die im Web 2.0 liegenden Bildungschancen für den einzelnen Menschen zugänglich und nutzbar zu machen. Dabei bedarf es kritischer Reflexionsfähigkeiten, die eine angemesse Einschätzung der Inhalte und der Kommunikationsstrukturen in vernetzten Arbeitsprozessen ermöglichen.
- Die Herausführung von Menschen aus der durch mangelnde Kompetenzen im Bereich digitaler Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten entstehenden Unmündigkeit ist letztlich kein Akt eines modischen und schnell vergehenden Medienhypes, sondern letztlich ein Akt der Fortführung der Aufklärung im digitalen Zeitalter.
Kurz gesagt: Die Medienfrage ist eine Bildungsfrage. – Nur weil eine große Zahl hochkompetenter Benutzer sich (neben vielen Normalmenschen wie mir z.B.) auf das Medium Wiki einließ, ließen sich all die täglich in der Wikipedia zu besichtigenden Schwierigkeiten überwinden. Nur weil es bloggende Vorbilder gibt, haben so viele inzwischen das Bloggen gelernt. – Das Medium ist sekundär.
@Fontanefan
Aber warum haben sich die „Vorbilder“ gerade auf dieses Medium eingelassen?
Bei denen, wo es am dringendsten ist, dass sie nicht vom Bildungssystem fallen gelassen werden, hilft nicht ein Medium, das Lesevermögen und ein gewisses Maß an Engagement voraussetzt, sondern die brauchen die Begegnung mit einer realen Person, die müssen in ihrer unmittelbaren Lebensumwelt Unterstützung finden.
Das ist m.E. die entscheidende Bildungsfrage.
Dass geschickte Mediennutzung eine weit größere Menge an Anregungen und Kooperationsmöglichkeiten gibt, als es sie früher gab, ist völlig richtig. Und sehr viele werden dabei auch eine Menge anleitung gebrauchen können. Aber die entscheidenden Voraussetzungen werden m.E. vorher gelegt.
Trotzdem weise ich auf eine Studie hin, die anderes zu beweisen scheint: scoyo (https://www-de.scoyo.com/?partner_id=mpsem_g_s_scoyo) verbessert laut einer Lernzuwachsstudie der Uni Duisburg-Essen (2008) die Leistungen von Schülern durchschnittlich um 64%.
Deine Analogie zur Einführung des Buches hat mir sehr gefallen, dabei musste ich gleich an dieses unterhaltsame Youtube-Video denken: http://www.youtube.com/watch?v=xFAWR6hzZek
Die Analogie geht sogar noch weiter: Auch damals begann nicht jeder Lernende begeistert mit dem Schreiben eines eigenen Buches*. Homme de lettres, „early adopters“ haben sich des Mediums bemächtigt und so einen Wissensvorsprung erzielt. Dieser sollte durch Alphabetisierung und allgemeine Schulpflicht in die Gesellschaft getragen werden.
Unklar bin ich mir, ob Unwissen gegenüber „den im produktiven Umgang mit den Medien liegenden Bildungschancen“ allein den bisher restriktiven Umgang mit Computer und Handies und der Schule begründet. Ich glaube es sind viel mehr Anpassungsschwierigkeiten, teils Inkompabilitäten. Google in jeder Hosentasche muss ein großer Schock für das Schulsystem sein.
Lesetipp: Digital Secondos und „bizarre Ansprüche an die Medienkompetenz” http://weblog.histnet.ch/archives/977
Sehr gut gefällt mir auch die Unterscheidung zwischen „Impacts and Affordances“ aus diesem Interview von Henry Jenkins mit Sonia Livingstone:
http://henryjenkins.org/2009/06/an_interview_with_sonia_living.html
http://henryjenkins.org/2009/06/risks_rights_and_responsibilit.html
*Das mit der richtigen Einstellung eigentlich jeder ein Buch schreiben kann zeigt dieser tolle Vortrag über Once Upon a School: http://www.ted.com/talks/lang/eng/dave_eggers_makes_his_ted_prize_wish_once_upon_a_school.html
ja. drei randanmerkungen dazu:
– wie nennen wir das, was es da braucht? „digital literacy“ ist ja wenigstens eine gute metapher, auch wenn sich die englischsprachigen selbst nicht einig sind, was der begriff bezeichnet (alles, daher tendenziell nichts). „medienkompetenz“ ist so … labbrig, nichtssagend, irgendwie immer gut, daraus leitet sich nichgt die tatsächliche dringlichkeit ab. „kulturtechnik“ ist ein guter, harter begriff.
– dass „lesen und schreiben“ wichtig ist, dass die „alten medien“ den „rahmen“ bilden: d’accord. aber es stimmt auch, dass screenreading und hyperlinked „skywriting“ nicht dasselbe sind wie papierlesen und papierschreiben (das wiederum anders ist mit füller & mit tastatur/print). die kulturtechnik „lesen und schreiben“ wird eher noch wichtiger, aber sie verändert sich selbst.
– schließlich: „medien“ wird hier als mehrzahl von „medium“ (= werkzeug) gebraucht. McLuhan benutzt daneben (leider nicht klar getrennt) aber auch den zweiten, mindestens ebenso wichtigen medienbegriff: „electronic media“ (kollektivsingular, = ökosystem). die nötigen kulturtechniken beziehen sich eben auch auf das „darin schwimmen können wie ein fisch im wasser“.
@fontanefan
„sondern die brauchen die Begegnung mit einer realen Person, die müssen in ihrer unmittelbaren Lebensumwelt Unterstützung finden.
Das ist m.E. die entscheidende Bildungsfrage.“
– Kann ich gut nachvollziehen.
Ich finde deinen Artikel zur Bildungs- und schlussendlich Medienfrage in der Schule sehr gut. Besonders herausragend finde ich diesen Aspekt: „Im Augenblick geben wir Jugendlichen Medien an die Hand, ohne die notwendigen Kenntnisse zum produktiven Gebrauch dieser Medien mit zu vermitteln.“ Hier ist ein Kernproblem enthalten. Denn die Web2.0-Tools oder besser Werkzeuge sind noch nicht didaktisch so gut erschlossen, dass sich Lehrer davon überzeugen lassen, die schon 20 Jahre im Schuldienst sind. Vielen ist der Mehrwert nicht bewusst. Man kann z.B. mit Schülern einen Blog betreiben, aber die Artikel finden keine Beachtung darüber hinaus. Dann hätte man auch die Artikel oder Aufsätze auch auf Papier schreiben lassen können. Also um es auf den Punkt zu bringen: Wenn man die neuen Medien genauso im Unterricht nutzt wie die bisherigen, dann kann man seinen Unterricht auch beibehalten. Denn dann bringt es den Schülern nichts. Es muss erstmal ein Umdenken in den Köpfen geschaffen werden. Zusätzlich müssen die Lehrer sich auf andere Lehrmethoden einlassen. Denn was bringt es frontal vor eine Klasse zu stehen und alle haben ein Notebook aufgeklappt statt dem Hefter…
Ja.
Aber die Vorstellung, es müssten erst bestimmte Voraussetzungen gegeben sein – „es muss erstmal ein Umdenken in den Köpfen geschaffen werden“ (Melanie) und DANACH können die Neuen Medien sinnvoll eingesetzt werden, ist künstlich gegenüber der Realität. Es findet alles gleichzeitig statt und wirkt wechselweise miteinander (man sagt auch dialektisch dazu). So kann die Selbsterfahrung eines Lehrers mit den web 2.0 – Medien (führt ein Blog, twittert) dazu führen, dass er seinen Unterricht in Richtung Coaching von Lernprozessen öffnet – muss aber nicht. Ein Umdenken in den Köpfen kann nicht „geschaffen“ werden. Von wem denn und wie? Es können höchstens Anlässe mit Anregungen (Irritationen, Perturbationen, kognitive Dissonanzen)geschaffen werden, die dazu führen, dass einer seiner bisherige Praxis infrage stellt, überprüft, neu konziptiert und mit neuen Ideen experimentiert. Solche Anlässe schaffen die Neuen Medien natürlich – sie sind Katalysatoren von Veränderung, das heißt, sie bewirken sie nicht, sondern können sie befördern (und wieder: vielleicht hier, dort hingegen nicht.) Und die Neuen Medien sind nicht die einzigen Irritationen und Katalysatoren. Es gibt viele andere im Lehrerleben. (Etwa die Zuspitzung der Spannung, die empfunden wird zwischen dem eigenen pädagogischen Wollen und den Begrenzungen und Hindernissen durch das System Schule mit seinen überkommenen Regeln usw.)
Ich arbeite mit Referendaren daran, wie sie in ihren Praxiszusammenhängen Blogs im Unterricht einsetzen können. Was dabei sinnvoll ist – was nicht – bestimmen sie selbst. Und es ist für sie ein Lernprozess, der nach oben offen ist. Auch bei Lehrern geht Lernen so: Ein erstes Projekt mit kleinen Zielen: Wir probieren mal, welche Erfahrungen wir mit offline bleibenden Texteinträgen von Nicknamed Schülern in einem Klassenblog machen. Dann werten wir das aus und dann sehen wir weiter. Und dann trauen wir uns vielleicht etwas, was wir uns gestern noch nicht getraut haben. Z.B. den Schülern mehr Vertrauen und weniger kontrollieren. Oder was auch immer. Lernen ist immer Prozess – und insofern immer sinnvoll. Wenn man nur auf ein ideales fertiges Produkt – „guter Unterricht“ fokussiert, kann man nur noch normativ fordern (was sinnlos ist), aber keine Lernprozesse bei Lehrern (wie überhaupt bei Menschen) initiieren.