Computerräume, Schultaschen und „BYOD“ oder: Warum jeder Schüler und jede Schülerin einen mobilen Computer bekommen sollte
Schulen sind wirklich nicht so schlecht, wie ihr Ruf. Es kann bereits heute digital gearbeitet werden, denn die Ausstattung mit PCs in Computerräumen ist in vielen Schulen besser, als es von außen wirken mag. – In den PC-Räumen treten allerdings regelmäßig die gleichen Probleme auf:
1. Einige PCs sind irgendwie defekt, sodass nach spätestens 2 Minuten die Beschwerden losgehen.
2. Auf den PCs sind oft nicht die Programme, die Schüler / Schülerinnen zuhause verwenden. Das trifft meist die Schüler / Schülerinnen, die auf einer in der Schule nicht vorhandenen Plattform zu arbeiten gewöhnt sind. Diese Schüler / Schülerinnen sind es auch, die bei der Bedienung der Technik mehr Probleme haben als die anderen und so vielleicht einen Nachtteil haben, der überhaupt nichts mit ihrer Leistungsfähigkeit zu tun hat.
Machen wir es kurz: Fest in Schulen installierte Computerräume sind eine schöne Sache, aber oft für motivierendes Arbeiten wenig effizient.
Wer in der Schule mit einem Computer arbeiten soll, der muss das mit dem tun dürfen, mit dem er für sich die besten Ergebnisse erreichen kann, weil er mit ihm vertraut ist und nicht unter Umständen erst mit Problemen kämpfen muss, die der aktuelle Nutzer gar nicht zu verantworten hat. Die Technik darf nicht stören; es darf nicht – außer sie soll ausdrücklich reflektiert werden – die Technik im Vordergrund stehen.
Wenn ich mit Schülern im Computerraum arbeite, dominieren in der Regel zunächst technische Fragen, bis es wirklich um Inhalte geht, weil endlich alles funktioniert, dauert es in der Regel eine ganze Weile.
Aber auch dann gibt es immer wieder Fragen nach Funktionen von Programmen, die SchülerInnen suchen.
Wenn wir wirklich wollen, dass Schüler souverän mit digitalen Arbeitstechniken umgehen und dabei nicht ständig die Technik störend im Vordergrund steht, dann werden wir nicht darum herum kommen, dass Schüler und Schülerinnen analog zu ihrer Schultasche mit all den notwendigen Arbeitsmaterialien einen mobilen Computern zur Verfügung haben.
Ja, der Computer ist eher wie die Schultasche (und nicht, wie oft angenommen, wie ein Schulbuch – auch wenn all diese Vergleiche mit der analogen Welt fast unbrauchbar sind), in der alles für das Lernen in der Schule notwendige transportiert wird.
Man stelle sich vor, jeder Schüler bekäme jeden Tag eine Schultasche im Schultaschenraum der Schule gestellt: Bei der einen funktionieren die Schlösser nicht und der Schüler bekommt sie nicht auf; in der anderen ist am Tag zuvor eine Flaschen zuckerhaltigen Erfrischungsgetränks ausgelaufen; die dritte Tasche enthält die Bücher für eine andere Jahrgangsstufe…
Und dann soll der jeweils beim Austeilen der Schultaschen dabei seiende Lehrende alle Probleme lösen, bevor er mit dem Unterricht anfangen kann.
Jeder Schüler und jede Schülerin hat seine private Schultasche. Wenn Computer in der Schule eingesetzt werden sollen, transportieren sie vieles, was heute in Schultaschen seinen Platz findet: Lernmaterial, Aufzeichnungen, Kalender, durch die Klasse wandernde Briefchen, Schreibmittel, Taschenrechner etc. Entsprechend werden wir nicht darum herum kommen, dass Schüler und Schülerinnen ihr eigenes digitales Lerninstrument verfügbar haben. Ob das dann, wie ein Schulbuch, in den Kontext der Lehrmittelfreiheit fällt, die es in Hessen und anderen Bundesländern gibt oder ob nur die „Lernmaterialien“ für die Geräte kostenfrei sind, aber die Geräte soweit möglich selbst angeschafft werden müssen, wie es bei Schultaschen selbstverständlich ist, wäre dann eine andere Debatte.
Jedes Mal, wenn ich in Computerräumen mit Schüler gearbeitet habe – und ja, ich mag es durchaus zu erleben, wie viele Schüler dort konzentrierter arbeiten können als mit Schulbüchern, Stift und Papier –, gehe ich mit dem Wunsch nach Hause, der „Bring Your Own Device“ (BYOD – Bring dein eigenes Gerät mit) Gedanke möge Allgemeingut werden, sodass wir den Platz, der heute in Computerräumen durch Technik und deren Probleme besetzt ist, anders nutzen könnten.
Die Sonderwelt der Computerräume an den Schulen würde endlich verschwinden und durch Lösungen ersetzt, die die Technik so wenig störend machen, wie es eine Schultasche heute ist, die nur dann „Störungen“ hat, wenn sie vergessen wurde oder ein Schüler bzw. eine Schülerin stark zuckerhaltige Erfrischungsgetränke oder andere Flüssigkeiten in ihr auslaufen ließ.
BYOD: Einverstanden, unbedingt. Das wird auch kommen, und ich freue mich schon darauf. Noch gibt es aber Schüler (wird es sie auch in Zukunft geben?), die zu Hause entweder keinen Rechner haben oder nicht mit einem arbeiten, die also schlichtweg nicht das Arbeiten mit irgendwelchen Programmen gewöhnt sind. Die sind es, die benachteiligt werden, und nicht die, die mit einem Programm oder Betriebssystem arbeiten müssen, das nicht das eigene ist. Ich möchte eh Schüler, die wissen, welche Art von Funktion welche Programmart hat, und die danach suchen, wenn sie sie nicht finden.
Das kleinere Problem: Wenn ich möchte, dass Schüler installierte Screencast-Software verwenden, dann hat die erstens keiner davon; und zweitens müssen sich die einen mit instabileren Kostenlosprogramm behelfen, während die anderen das komfortable Camtasia gezahlt kriegen. Wird sich aber auch lösen lassen.
Hallo Thomas,
danke.
Was die Verfügbarkeit von Computer / Laptop zuhause angeht, gehe ich von der JIM-Studie 2012 aus, die da bei Jugendlichen eine Vollversorgung konstatiert.
http://www.mpfs.de/index.php?id=537
Dass es im statistisch nicht erfassten Einzelfall anders sein kann, sollte lösbar sein.
Wenn mit den Geräten dann nicht gearbeitet wird, ist das ähnlich, wie wenn Jugendliche nicht lesen, obwohl Bücher vorhanden sind. Es wird versucht, das zu ändern, aber es kann nicht sicher gestellt werden, dass das Gewünschte und Sinnvolle dann auch Allgemeingut wird wird.
Ja, vollkommen d’accord dazu, dass Computerräume seltenst widerspiegeln, was Computer außerhalb dieser Räume sind und können. Aber ist BYOD die Lösung? Eine Schultasche – um mal im Vergleich zu bleiben – hat einen begrenzten Raum und ein paar Dinge müsssen drin sein, sonst funktioniert der Schulvormittag nicht. Ein own device hat einen kaum begrenzten Raum (wer denkt noch über Festplattenplatz nach?) und jedes Programm darauf kann alle anderen beeinflussen. Und selbst Grundtechniken der Computernutzung unterscheiden sich von Programm zu Programm, von Plattform zu Plattform immer noch.
So sehr ich gegen Gleichmacherei bin; gerade spontan aus dem Bauch heraus halte ich es für sinnvoller, dafür zu sorgen, dass es Devices gibt, die für alle wenigstens mit gleichen Programmen ausgestattet sind.
Das wird wann wieder so eine geschlossene iPad-Welt. Ich halte es für sinnvoller, und für möglich, die Verantwortung für das Funktionieren der Geräte an die Schüler-Besitzer zu übergeben. (Klar: „Mein Textverarbeitungsprogramm funktioniert heute nicht“ gibt es dann ähnlich oft zu hören wie „Hab mein Buch vergessen.“) Ich muss allerdings – als Informatiklehrer, bei dem Rechner nicht nur Werkzeug, sondern Lerngegenstand sind – verlangen können, dass die Schüler bestimmte Programme installieren. Die müssen dann allerdings plattformunabhängig und sollten kostenlos sein. Für meine Fächer kein Problem.
Ich merke gerade, dass ich gedanklich eher aus der Grundschule gekommen sind – da war ich in der letzten Zeit einfach mehr unterwegs.
Ich hatte beim Lesen heute Morgen die schönen alten DOS-look-a-like Budenberg-Programme vor Augen, die in Grundschulen die Nutzung des Computerraums bestimmen.
Ja, je älter, desto selbstverantwortlicher – da denke ich auch, dass das gehen sollte und quasi einen Teil der heutigen „Computer-Erziehung“ gleich mit ausmacht: Nur wer sein eigenes Device beherrscht, wer weiß, dass es verschiedene Programme für den selben Zweck gibt und weiß, wie er sie bekommt, der kann verantwortungsvoll mit Computern umgehen.
Hier sollte das Alter der Schüler beachtet werden, ansonsten bleibt die Verantwortung für das Gerät bei den Eltern, die evtuell nichts damit anfangen können.
Ich halte es für sinnvoller, dass Kinder mit den Programmen lernen, die sie später wahrscheinlich auch einsetzen werden. Und das sind eben nicht irgendwelche halbgaren Open-Source-Office-Klone, sondern eben MS Office. Den Kindern den Open Source Gedanken näher zu bringen ist schön und gut. Aus ideologischen Gründen dann für Schüler aber nicht das sinnvollste Instrument zu wählen, ist definitiv falsch.
„Ich halte es für sinnvoller, dass Kinder mit den Programmen lernen, die sie später wahrscheinlich auch einsetzen werden.“ Im Informatikunterricht: nein. In der Berufschule: Ja. In der allgemeinbildende Schule: nein. Weben weil sie allgemeinbilden ist. Wir bilden nicht für den Beruf aus, und schon gar nicht für eine Benutzerschnittstelle: In 5 Jahren sieht diue Benutzeroberfläche von Word wieder ganz anders aus, dann war es für die Katz zu lernen, wo genau das Knöpfchen war.
Meine Schüler sollen lernen, ein Textverarbeitungsprogramm zu benutzen, und nicht Word. Auch nicht Libre Office.
Klar wäre das ein lukratives Modell: Statt Lehrmittelfreiheit für Schulbücher gibt es Lehrmittelfreiheit für zugelassene Software, und aus dem Etat werden dann Lizenzen für die Schüler bezahlt.
Es macht einen großen Unterschied, ob ein Computer im Haushalt vorhanden ist (sicher ja) und ob und in welchem Umfang Schüler Zugang dazu haben. Das unter „statistisch nicht erfassten Einzelfall“ zu buchen, geht an der aktuellen Realität vorbei. Vielleicht liegt es an den Bundesländern. Ich kann mich an eine Studie erinnern, laut der die Elektronikausstattung von Norden nach Süden zunimmt; bei Jungs mehr ist als bei Mädchen; und in beiden Fällen negativ mit den schulischen Leistungen korreliert.
das scheint irgendwie dem Pisa-Nord-Süd-Gefälle zu widersprechen
Stimmt, mein Fehler, Entschuldigung. Es war natürlich gerade andersherum: Die Hardwareausstattung (allerdings neben Rechner auch: Spielekonsolen, Fernseher) nimmt von Süden nach Norden zu.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auf Dauer auf BYOD hinauslaufen wird. Für diese Geräte wird es dann jedoch einen Standard geben, ähnlich den Din Normen. Ein Schreibheft ist ein Schreibheft, egal von welchem Herteller es kommt. Die Unterschiede sind marginal. Schreiben kann man in allen. Und das wird mit den Mobilgeräten nicht anders sein. So wie heute Schüler ihre Hefte in der Regel individuell kaufen, so werden sie auch ihre Mobilgeräte kaufen. Manche Schulen werden vielleicht mit Sammelbestellungen arbeiten, etwa wie heute noch beim Kauf von Taschenrechnern.
Ein Standard ist bei BYOD notwendig, um zu garantieren, dass eben jeder Nutzer gleiche Bedingungen hat. Wer auf einem 4 Zoll Smartphone Texte bearbeiten will, kann dieses deutlich schlechter machen als jemand an einem 7 Zoll Tablet, als Beispiel. Ein Standard könnten etwa 10 Zoll Tablets werden oder Notebooks mit Touchscreen.
OS- und Softwareumgebungen sehe ich als das kleinere Problem. Letztlich ist alles gleich, wie bei Autos, ob Diesel oder Benzin oder Elektro. Gasgeben, Bremsen, Lenken, Blinker setzen, Scheibenwischer können alle, auch wenn die Bedienelemente verschieden angeordnet sind. Wer diese Unterschiede umgehen will, muss auf Lösungen wie Google Docs, Zoho, Microsoft Skydrive oder die Möglichkeiten von LMSen oder setzen.
Computerräume haben zur Zeit noch ihre Funktion, wird es aber sicher nur noch auf Zeit geben. Die von dir beschriebenen Probleme sind weit verbreitet und hinzu kommt noch, dass die Zahl der verfügbaren PCs fast immer kleiner ist als die Zahl der Schüler. Das kann mal gehen, aber immer muss das nicht sein, vor allem, wenn Schüler stärker individualisiert arbeiten sollen.
Zumindest in Physik arbeite ich mit BYOD: Das Handy ersetzt bspw. die Stoppuhr und ähnliches.
Insgesamt aber bin ich nicht soooo der Computer-Fan. Ich beäuge das kritisch im Bereich der Mathematik: In den letzten zwanzig Jahren sind die Taschenrechner immer größer und komplizierter geworden – aber mehr Verständnis ist bei den Schülern trotzdem nicht vorhanden. Hm.
Die Frage ist eine Frage nach Geräten. Je mehr ich bei Beratungen zuhöre, desto eher gewinne ich den Eindruck, dass es besser wäre, wir würden über Unterrichtssituationen und Unterrichtsformen so ausgiebig diskutieren wie über Geräte und deren Vor- oder Nachteile – zumindest erlebe ich im Web den Gerätefokus als immer noch sehr dominant.
Ein Beispiel für mich sind digitale Tafeln. Die machen m.E. etwas Analoges digital nach ohne besser oder zuverlässiger zu sein als ihr analoges Pendant. Zu 85% könnte man sie wahrscheinlich durch irgendwas Richtung Deckenbeamer und AppleTV ersetzen und für den Preis gleich zwei Räume ausstatten.
BYOD bringt Gerätevielfalt. Die ist technisch genau dann schwer zu beherrschen, wenn es um Dinge wie Kollaboration, produktives Arbeiten im Team oder Austausch von Arbeitsergebnissen geht – zumindest erlebe ich das in den Beratungsprozessen immer wieder.
Der Wunsch nach allgemeingültigen Standards oder „DIN-Normen“ dafür klingt vor diesem Hintergrund logisch – widerspricht aber völlig dem gültigen Trends (und sachlogisch auch der Konzeption unseres Wirtschaftssystems, in dem es um Marktanteile geht, die eben nur durch „Abgrenzung“ auf Kosten der Konkurrenten ausgebaut werden können).
„Everything to the browser“ könnte da helfen – aber selbst da scheren schon einzelne Hersteller mit Sonderlösungen aus.
Für mich ist es daher eher die Virtualisierung bzw. die Remotedesktopschiene, die wirkliche Flexibilität ermöglicht. Stupid Devices, smartes Netz.
Die Idee finde ich leider in mehreren Punkten kritikwürdig. Es ist zwar richtig, dass Computerkabinette durchweg veraltet sind, die Administration kaum verfügbare Kapazitäten bindet etc, aber dafür schaffen sie eine homogene Umgebung, auf die die sich Lehrkraft einstellen und verlassen kann (dass z.B. auf allen Maschinen ein bestimmtes Medium abspielbar ist). Viel wichtiger ist die soziale Komponente – Solange es „da draußen“ Familien gibt, die ihr Kind statt mit nem Turnbeutel mit ner Alditüte zur Schule schicken, kann man YOD getrost abhaken (und sind ganz ehrlich auch andere Missstände bedeutend wichtiger). Die mit YOD verbundenen Faktoren wie Sozialneid/Mobbing, abgelenkte Schüler (so ein Smartphone ist halt für Kinder zuerstmal Spielzeug und alles andere als Lehrmedium), Versicherungsprobleme (wer haftet für Schäden, Diebstahl…) usw. scheinen mir doch schwerwiegender als die Vorteile einer modernen Mediennutzung. Btw. welcher Lehrer ist denn so fit und besitzt die Kompetenz, die Möglichkeiten der diversen Endgeräte einschätzen zu können?
Was Geräte im Elternhaus betrifft – viele Familien haben sinnvollerweise vielleicht auch nur ein „Device“, und das ist der Familien-PC der an einen DSL/Festnetz-Vertrag gebunden ist, kein (gar zusätzliches) mobiles Gerät mit (zusätzlichem) Mobilvertrag. Die Idee scheint mir alles in allem wie eine Vision der etwas realitätsfernen Bildungsschicht zu entspringen. Meine Erfahrung enthält da etwas andere Alltagswirklichkeiten.
PS: Gerade bin ich froh, dass ich den Text vorher zwischenkopiert habe. Wenn ich mal einen ganz anderen Missstand aufzeigen darf: Im Jahr 2012 sollte ein Kontaktfeld so konzipiert sein, dass ein falsch eingetragenes Captcha nicht das gesamte Posting feist ins Nirvana verschiebt. Das prangere ich an. Ctrl-A, Ctrl-C…
Meine Erfahrung ist die:
Ich hatte ein Whiteboard im Klassenraum und ich will unbedingt wieder eines haben! Ich vermisse es jeden Tag (GS).
Für den (theoretischen) Musikunterricht ist ein IWB für mich unverzichtbar.
Unsere Schüler nutzen das IWB selbstverständlich für ihre Präsentationen und Vorträge in allen Fächern und fordern seine Verwendung bei den KollegInnen ein (Sek1).
Es gibt nichts, was ich auf der Grüntafel machen kann, das ich nicht auch auf meinem IWB machen kann.
Aber das IWB kann vieles zusätzlich, was die Grüntafel nicht leistet oder was dort einen erhöhten Arbeitsaufwand erfordert.
Was fehlt, um in der Breite erfolgreich mit IWBs zu arbeiten, sind gute Unterrichtsmodelle und didaktische Konzepte. Bitte, Unis – hier sind noch Blumentöpfe zu ernten!
„Was fehlt, um in der Breite erfolgreich mit IWBs zu arbeiten, sind gute Unterrichtsmodelle und didaktische Konzepte.“ Tatsächlich? In erster Linie fehlt es leider an Geld in den Kommunen.
Ich bin ja einigermaßen erleichtert, wenigstens diese eine kritische Äußerung von Jan zu lesen:
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blockquote cite „Insgesamt aber bin ich nicht soooo der Computer-Fan. Ich beäuge das kritisch im Bereich der Mathematik: In den letzten zwanzig Jahren sind die Taschenrechner immer größer und komplizierter geworden – aber mehr Verständnis ist bei den Schülern trotzdem nicht vorhanden. Hm.“>
Gibt es unter Ihnen, den Lehrern (nicht zuletzt auch meiner Kinder), denn wirklich so wenige Skeptiker und Zweifler ob des epidemischen Vordringens der schönen neuen Medienwelt in die Schulen und in die Köpfe der Schüler? Und wer sollte all diese „mitzubringenden Geräte“ bezahlen? Oder trägt jemand dafür Sorge, dass manche Familien durch solche Anschaffungen nicht finanziell überfordert werden? Nicht zuletzt ist meine ganz persönliche Meinung die, dass das Geld für die EDV, für deren Administration, für die Upgrades, Raumkosten, Strom usw. besser in zusätzliches Personal (Lehrer!) investiert wäre.
Ganz grundsätzlich treibt mich um, warum – hier wie in vielen vergleichbaren Blogs – kaum je eine der Debatten sich dem Unterschied zuwendet, den es zweifellos zwischen voll- und (in vielerlei Hinsicht neuronal noch weitgehend „unkalibrierten“) minderjährigen Mediennutzern gibt. Wenn sich nur untersuchen ließe, welchen Anteil an den morgendlichen Lärmexzessen im Klassenzimmer die abendlichen Medienexzesse spielen. Und da wollen Sie noch einen draufsetzen?
Noch mehr Fragen: Meinen Sie wirklich, dass die EDV, wo sie auch stehen und wessen Eigentum sie letztendlich sein mag, den Unterricht erkennbar verbessert, dass sie das Interesse der Schüler mehrt und deren Leistungen verbessert? Und bitte keine Antwort der Art, man dürfe diesen Trend nicht verschlafen und ohne IT-Kenntnisse wären die Heranwachsenden morgen nicht mehr konkurrenzfähig. – Erstens ist das bekanntlich quatsch und zweitens wissen wir überhaupt nicht, mit welchen Gimmicks und Spielereien die heutigen Eleven sich als Arbeitende ihre Arbeitszeit gefälliger gestalten. Vielleicht, eigentlich sogar ziemlich wahrscheinlich, lösen Bildschirme dann nur noch das große Gähnen aus und hat der Schweinezyklus dann auch die Programmierer erreicht.