Schlagwort: Kritik

Eine Seifenblase des Intellekts – Michel Houellebecqs »In Schopenhauers Gegenwart«

Michel Houellebecq legt mit »In Schopenhauers Gegenwart« ein seltsames Buch vor, das ich las, weil ich Houellbecq (bislang) immer wieder anregend fand und Arthur Schopenhauer mit Frankfurt am Main, der Stadt, in der ich lebe, verbunden ist. Kleine Ausschnitte aus Schopenhauers »Die Welt als Wille und Vorstellung«, im Kontext des gesamten Buches muss man allerdings sagen, dass relativ umfassend zitiert wird, reflektiert Houllebecq in dieser seiner jüngsten Publikation. Zwar bezeichnete er Schopenhauers »Die Welt als Wille und Vorstellung« als »das wichtigste Buch der Welt«, doch in den Betrachtungen des schopenhauerschen Gedankengutes, wird das Gewicht dieses Philosophen nicht nachvollziehbar. Houellbecqs Büchlein

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TV-Tipp (nicht nur für Lehrer) – »Schichtwechsel, die Roboter übernehmen«

Auf Arte ist bis zum 12.12.2016 die Dokumentation »Schichtwechsel, die Roboter übernehmen« zu sehen. Wer weiß denn schon, was mit »Industrie 4.0« gemeint ist und wie weit man da heute in Wirklichkeit schon ist? – In der Schule müss(t)en wir das wissen, müss(t)en wir uns fragen, wie Bildung aussehen muss, wenn ca. 18 Millionen Arbeitsplätze in Dtl. wegfallen könnten. Nein, es wird nicht davon ausgegangen, dass so viele neue Arbeitsplätze entstehen werden. Das ist ein Bereich, in dem ich gerne einmal Visionen aus der Politik hören würde, denn da geht es nicht mehr um Rente mit 67 oder 70, sondern um

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EBooks vs Papier-Bücher: Vom Kulturwandel und notwendigen Lernprozessen (in der Schule)

Beitrag als Podcast anhören:  Als Vorteil von Papierbüchern wird immer wieder deren Haptik angeführt. Es sei ein sinnliches Erlebnis, das Papierbücher vermitteln, da neben dem Seh- und dem Tastsinn oft noch der Geruchssinn eingebunden sei, dem der doch sehr unterschiedliche Geruch von Büchern schmeichele. An dieser Stelle werfe ich häufig ein, dass auch ein Lesegerät für digitale Bücher ein haptisches Erleben ermögliche, denn je nach Qualität und Verarbeitung des Lesegerätes gibt es angenehme sinnliche Reize, die von ihm ausgehen. Die Haptik ist nicht der große Unterschied. Und diese ist wohl in den seltensten Fällen gemeint, wenn Leser von Papierbüchern deren

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So ein schlechter Roman. Zu Dave Eggers „Der Circle“ („The Circle“)

Ich bin durch. Endlich. Es war anstrengend. Ich habe mich geärgert. Ich war entsetzt über diese sprachliche Glätte, auf der die Figuren nicht nur ohne Tiefgang bleiben, sondern ausrutschen und zu schemenhaften Klischees statt zu ernstzunehmenden Charakteren werden. Das scheint nicht allen so zu gehen: Die FAZ schreibt unter anderem, Dave Eggers habe mit „Der Circle“ „den Roman unserer Zeit geschrieben“. Und Andreas Platthaus nennt es – ebenfalls in der FAZ – „das wichtigste Buch des kommenden Bücherherbstes“. Iris Radisch empfiehlt das Buch seltsamerweise auf ZeitOnline, trotz anfänglicher Relativierungen in Bezug auf dessen Qualtität. Und dann das. Ich habe das Buch auf

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Open Educational Resources – OER: Geschichte und Einordnung der deutschen Debatte seit Herbst 2011

Open Educational Ressources (OER) – man kann das sinngemäß in etwa mit „frei verfügbaren Lernmaterialien“ übersetzen – können das in ihnen liegende Potential vor allem dort zeigen, wo sie Bildung erst möglich machen, weil sonstiges hochwertiges Lernmaterial nicht verfügbar ist. Die UNESCO schreibt: “UNESCO believes that universal access to high quality education is key to the building of peace, sustainable social and economic development, and intercultural dialogue. Open Educational Resources (OER) provide a strategic opportunity to improve the quality of education as well as facilitate policy dialogue, knowledge sharing and capacity building.” (Übersetzung T. Larbig: Die UNESCO ist davon überzeugt,

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Handschrift und Tastaturen. Ein subjektiver „Test“-Bericht

Tablet-Tastaturen, wie der des Samsung Galaxy oder des Apple iPad, wird oft nachgesagt, dass man nicht so schnell auf ihnen tippen könne, wie auf einer „echten“ Computertastatur Das stimmt. Mir geht es auch so: Während ich mit mechanisch gelagerten Tasten blind und sehr schnell schreiben kann, ist das Tempo auf der virtuellen Tastatur, die ich zugegebenermaßen mittlerweile auch fast blind bedienen kann, deutlich langsamer. – In Berichten über Tablets liest sich der Teil über die Bedienungsfreundlichkeit der Tastatur für mich allerdings immer so erschreckend, da ich diese Kritik nur in Teilen nachvollziehen kann Ja, das Tippen auf dem iPad, ein

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