Kategorie: Darstellende Kunst

Zweiter Schultag. Oder: Wie viele Arten Stille…?

Die Stille einer Klasse, die einen Lehrer bekommt, den kein Kind aus der Klasse kennt. – Es gibt viele Formen der Stille. In der Schule. Die Stille bei einer Klassenarbeit ist anders als die Stille, wenn eine Klasse einem Lehrer oder einer Lehrerin zum ersten Mal begegnet. Die Stille eines neuen Oberstufenkurses, in der ersten Stunde, wenn die Schüler:innen einander nur teilweise und andere vom Sehen kennen, ist wieder anders. Die Stille einer Schule in den Ferien, nach Unterrichtsschluss, während Elternabenden. Während des schriftlichen Abiturs. Wir nennen das alles Stille. Was beschreiben wir damit? Das gilt auch für die Geräusche,

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Gedichtinterpretation: Johann Wolfgang Goethe – Natur und Kunst (1800)

  Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehenUnd haben sich, eh’ man es denkt, gefunden;Der Widerwille ist auch mir verschwunden,Und beide scheinen gleich mich anzuziehen. Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!Und wenn wir erst in abgemeßnen StundenMit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,Mag frei Natur im Herzen wieder glühen. So ist’s mit aller Bildung auch beschaffen:Vergebens werden ungebundne GeisterNach der Vollendung reiner Höhe streben. Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.  Worum eigentlich geht es in diesem um 1800 ohne Titel erschienen Sonett?

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Ressourceneinsatz und mediale Vermittlung – oder: Müssen es immer Videos sein?

Der 200. Artikel auf herrlarbig.de 🙂 Vorspann: Dieser Beitrag ist einerseits von einer über mich gekommen Aufforderung zur Produktion von Videos motiviert (und steht  erst einmal an Stelle der gewünschten Videoantwort), andererseits geht er aber über die Reflexion dieser Aufforderung hinaus auf ein paar grundsätzliche Fragen des Umgangs mit Video und anderen Medien ein. Diejenigen, die einen inhaltlichen Beitrag zur Gestaltung der „Bildungsreporter“ erwarten, mögen diesen Beitrag als eine Reflexion auf die Form, in der das Projekt inhaltlich und formal gestaltet werden könnte nehmen (am Ende sage ich dann auch noch etwas zu meinen Vorstellungen der Ausgestaltung des Projektes „Bildungsreporter”);

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MUTO von BLU

Ein Kunst-Stück, das zu finden kein Kunststück war, sondern nur eines Besuchs im Bremer Museum „Weserburg – Museum für moderne Kunst“ bedurfte. Dort läuft zur Zeit die Ausstellung „Urban Art”, in der es um Kunst geht, die normalerweise im öffentlichen Raum stattfinden – und dort nicht immer „legal“ ist, weil die Künstler bspw. ihre Aktionen nicht anmelden oder gar aus dem Graffiti-Bereich kommen. Allen geht es um die Frage des Umgang mit dem öffentlichen Raum oder um das Problem, dass es immer weniger nicht-privatisierten öffentlichen Raum gibt. Und dabei geht es dann auch um die Frage der Wahrnehmung des urbanen

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Atmosphärische Störungen: »Krabat« – Der Film

Da reibt sich der verwunderte Kinogänger die Augen: Verschneite, hochgebirgsähnliche Berge in der Gegend um Hoyerswerda, der Heimat der Sagenfigur Krabat? Marco Kreuzpaintner trägt schon zu Beginn seiner Aufnahme des Krabatstoffes, die ausdrücklich dem gleichnamigen Buch von Otfried Preußler folgen will, ganz schön dick auf.  Das ist erst einmal in Ordnung, da die Verfilmung eines Buches natürlich ein neues Werk schafft und nicht nur darstellen soll, was so im Buch steht. Jede Verfilmung eines Romans ist eine Interpretation des Romans, die so ziemlich alles leisten muss, was in Schule und Studium über den Umgang mit Büchern gelernt wurde: Es gilt

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