Kategorie: Literaturgeschichte

Schillerndste aus dem Goethe-Nationalmuseum in Weimar

Der Weg zur Epoche der »Weimarer Klassik« – Selbstvergewisserung der Zusammenhänge (Sachanalyse)

Es reicht für mich als Deutschlehrer nicht, mich einmal mit einer Epoche befasst zu haben. Immer wieder setze ich mich hin und gebe mir selbst Rechenschaft, was ich über den Weg durch die Epochen eigentlich an Kenntnissen habe. Epochen sind miteinander verbunden und  hängen vor allem auch mit  historischen Kontexten zusammen, was den Epochenbegriff so schwammig macht. Kurz: Ich schreibe mir immer mal wieder neue Sachanalysen. Diese Textform gehört nicht exklusiv ins Referendariat, um Referendar:innen zu quälen, sondern es handelt sich um ein Werkzeug für die eigenständige Entwicklung und Reflexion von Unterricht während des gesamten beruflichen Lebens. In diesem Rahmen

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Gedichtinterpretation: Johann Wolfgang Goethe – Natur und Kunst (1800)

  Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehenUnd haben sich, eh’ man es denkt, gefunden;Der Widerwille ist auch mir verschwunden,Und beide scheinen gleich mich anzuziehen. Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!Und wenn wir erst in abgemeßnen StundenMit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,Mag frei Natur im Herzen wieder glühen. So ist’s mit aller Bildung auch beschaffen:Vergebens werden ungebundne GeisterNach der Vollendung reiner Höhe streben. Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.  Worum eigentlich geht es in diesem um 1800 ohne Titel erschienen Sonett?

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Die Romantisierung der Welt: #Instagram und die Folgen

Dieses Bild habe ich am Montag, dem 24.7.2017, während einer Wanderung im Mönchbruch bei Frankfurt am Main aufgenommen und auf Instagram gepostet: Für meine Verhältnisse wurde es relativ schnell recht häufig von Nutzern und Nutzerinnen des Dienstes als ein Bild gekennzeichnet, das gefällt. In einem Kommentar werden die als toll empfundenen Farben gelobt. Vielleicht ist es die Weite der Landschaft, die Symphatien hervorruft, oder die Platzierung der beiden Bäume relativ weit rechts im Bild; es könnte auch daran liegen, dass schnell zu erkennen ist, dass die Wiese eher untypisch ist – und in der Tat handelt es sich um einen

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Vom Interpretieren literarischer Texte

Beim Interpretieren literarischer Texte steht die Vermittlung des individuellen Leseeindrucks im Zentrum. Das, was ich beim Lesen entdecke, soll anderen transparent werden. Es geht nicht zuerst darum, was der Autor sagen wollte; das ist eine nachgelagerten Frage, die literaturwissenschaftlich interessant sein mag, aber beim literarischen Lesen den Fokus verschiebt. Wenn ich lese, dann geht es um niemanden anderen als um mich als Leser. Für nichts, was ich als Leser mit einem Text erlebe, muss ich mich irgendwo rechtfertigen. Sogar die Erfahrung, einem Text die Rezeption zu verweigern, muss ich als Leser nicht rechtfertigen. Ich darf natürlich auch nicht lesen. –

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Die Leiden des jungen Werther 2 – Am 4. Mai 1771

Werthers erster Brief ist von Goethe nicht zufällig im Mai verortet. Es ist der Wonnemonat, der Monat der Liebe, der Monat, in dem das Wetter und die Natur ihre schönen Seiten zeigen. Und es ist auch kein Zufall, dass der Briefroman im Dezember endet. Die Handlung erstreckt sich über eineinhalb Jahre bis zum 24. Dezember 1772. Werther ist glücklich. Er ist aufgebrochen, lässt die letzten Wochen noch einmal an sich vorbeiziehen und beginnt den Brief mit großer Erleichterung: „Wie froh bin ich, dass ich weg bin.“ ((Ich zitiere nach der Hamburger Ausgabe: Johann Wolfgang Goethe, Die Leiden des jungen Werther.

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Die Leiden des jungen Werther 1 – Der Herausgeber als Herausgeberfiktion

Wichtige Fachbegriffe sind kursiv hervorgehoben. Bevor der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ zu beginnen scheint, meldet sich eine Stimme zu Wort, die sagt, dass in diesem Buch alles gesammelt vorliege, was dieser Herausgeber der Schriften „von der Geschichte des armen Werther nur habe auffinden können“ ((Ich zitiere nach der Hamburger Ausgabe: Johann Wolfgang Goethe, Die Leiden des jungen Werther. In: Trunz, Erich; von Wiese, Benno, Goethes Werke Band VI: Romane und Novellen I, München 1998 (zuerst 1981), S. 7–124, hier S. 7.)). Dieser Abschnitt wird gerne einmal überlesen, als eine Anmerkung Goethes verstanden, die dem Werk vorausgeschickt ist. Später

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Gefunden – Vom Autor zum Buch. Früher.

Was es alles an kleinen Männchen in Computern und zugehörigen Druckern geben muss, um heute all diese Druckwerke zu erstellen. Ja, auch die Bücher in der Buchhandlung werden heute mit Computern erstellt. Das war nicht immer so. Hier ein Film auf Englisch, den ich bei YouTube entdeckt habe. Ich finde ihn spannend und in Kombination mit dem Sprecherkommentar aus dem Off sogar ein wenig lustig. Zu Zeiten, in denen so viele Menschen an Büchern arbeiteten, hätte ich übrigens nachvollziehen können, wie der Preis von Büchern entsteht und warum ein Autor davon nur ein Bruchteil erhält. In digitalen Zeiten ist das Autorenhonorar nicht

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Deutsche Klassik als literarische Epoche(n)

Deutsche Klassik als literarische Epoche(n) von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. In der Geschichte der deutschsprachigen Literatur ist die „Klassik“ ein spätes Phänomen. In Spanien gab es das klassische Zeitalter bereits zwischen ca. 1550 und 1680, in England gilt das Elisabethanische Zeitalter (1558–1603) als literarische Hochphase, in der Shakespeare das Theater zu einer Blüte führte, die selbst noch auf Goethe Einfluss hatte. In Italien begann die klassische Phase der Literatur sogar noch früher, nämlich mit Dante Alighieri (1265–1321) und dauert bis zu Torquato Tasso (1544–1594), dem wiederum Goethe

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Was im Deutsch-Grundkurs zu lesen sein wird (Landesabitur Hessen 2013)

Nach einem in seinen Lektüren dem Deutsch-Unterricht noch Luft gebenden Einführungsjahr, beginnt für die Schüler und Schülerinnen, die im Jahr 2013 ihr Abitur in Hessen machen wollen, nun die Phase, in der der offizielle Lehrplan mit verbindlichen Lektüren verbunden ist. Erstmals sind diese Lektüren sogar Halbjahren zugeordnet, worauf die bisherigen Vorgaben verzichteten, wohl deshalb, weil sich durch die offiziellen Lehrpläne eigentlich fast von alleine ergab, in welchen Halbjahren der Oberstufe die Lektüren ihren Platz finden. – Dass die Lektüren nun konkreten Halbjahren zugewiesen werden, hat vielleicht Gründe. Doch über diese will ich hier gar nicht spekulieren. Was also wird im

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Gedichtinterpretation: Joseph Mohr – Stille Nacht, heilige Nacht

Gedichtinterpretation: Joseph Mohr – Stille Nacht, heilige Nacht von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Es ist das bekannteste Weihnachtslied der Welt, in über 300 Sprachen übersetzt, gesungen mit der Melodie Franz Xaver Grubers. Beginnt man, Suchmaschinen nach Interpretationen zu diesem berühmten Text zu befragen, tauchen viele musikalische Interpretationen auf. Aber was ist mit dem Text? Vorne weg: Ich werde hier keine Detailinterpretation der einzelnen Strophen schreiben, werde mich nicht dazu auslassen, dass das Originalgedicht (!) sechs Strophen hatte, die heute gesungene Version aber nur drei hat etc. Hier versuche ich eine

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Voraussetzungen zum Verstehen der Dramen Schillers etc.

Voraussetzungen zum Verstehen der Dramen Schillers etc. von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Militärarzt, Geschichtsprofessor, Philosoph. Darf’s ein wenig mehr sein? – Schriftsteller war er auch noch. Und als Schriftsteller beschäftigte er sich mit Geschichte und Philosophie. Den Militärarzt hatte er als Beruf hinter sich gelassen, nachdem er eher mehr als weniger desertiert hatte.

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140 Zeichen Deutschunterricht: Ein Twitterprojekt

Zwischendurch immer mal wieder einen Tweet, in dem es um die deutsche Sprache und Literatur geht – so lautet die Idee, die hinter dem in der Seitenleiste neu aufgeführtem Feld „Herr Larbigs „Deutschstunde“ auf Twitter” steckt. Wer der „Deutschstunde“ auf Twitter folgt (in der Twittersprache heißt das „followed“), bekommt immer wieder zwischen all den anderen Meldungen (Tweets) kurze Hinweise, in denen es um Fragen der Rechtschreibung geht, um Grammatik und Ausdruck. Außerdem gibt es Links zu Beiträgen, die für alle interessant sein können, die sich für deutsche Sprache und Literatur interessieren. Eine kleine Besonderheit ist, dass in dieser „Twitter Timeline“

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100 Jahre Kafkas Tagebücher – Ein Autor in seiner Zeit

Franz Kafka begann wohl im Sommer des Jahres 1909 mit den uns überlieferten Tagebuchaufzeichnungen, die bis in das Jahr 1923 reichen. Von kurzen Notizen bis zu größeren literarischen Entwürfen, von Zeugnissen der Qual des Schreibens bis zu denen seiner gescheiterten Beziehungsversuche, findet sich alles in Kafkas Tagebüchern.

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Genie, „Sturm und Drang“ – Goethes Hymnen „Prometheus“ und „Ganymed“

Vorbemerkung In diesem Beitrag finden sich zahlreiche Links auf Seiten, die hier verwendete Begriffe näher erklären oder erwähnte Schriften zugänglich machen, die gemeinfrei vorliegen. Damit versuche ich hier konsequent die Hyptertextstruktur des Internets zu nutzen: Begriffe, die erklärt werden müssen und bereits an anderer Stelle angemessen erläutert werden, werden hier nicht im Detail dargestellt: Einerseits soll so der Umfang des Artikels im erträglichen Maße gehalten werden und andererseits wird so der ständige Bezug auch des Wissens, an dessen Konstruktion ich mich beteilige, auf bereits vorhandenes Wissen in der Form des Beitrags widergespiegelt. Der Mensch solle den Mut haben, sich des

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Georg Heym: Der Gott der Stadt

Resume: Die formale Strenge expressionistischer Lyrik steht in einem Widerspruch zum Inhalt und zur genutzten Sprache. Dieser Widerspruch soll nicht nur das Ungeheure des Inhalts verschärfen, sondern ist zugleich Ausdruck der Zeit selbst. Im Rahmen einer Interpretation von Georg Heyms »Der Gott der Stadt«, wird dieser Zusammenhang hier näher dargestellt.

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