Schlagwort: Zukunft

Wulff – Ein Kommentar

Schweigt er noch immer? Im Augenblick ist die Stimmung so gespannt, dass man nicht weiß, ob Deutschland nicht schon ein ganz anderes ist, wenn man solch einen Blogartikel abgeschlossen hat. Siegt das Aussitzen eines Bundespräsidenten, der zwecks Selbstschutz den Chefredakteur (mind.) einer Zeitung anruft? Oder siegt der Anstand, kommt auch bei Christian Wulff die Einsicht, dass er aus der Kreditaffäre noch herausgekommen wäre, hätte er gutes Krisenmanagement betrieben, es aber „Fehler“ gibt, die nicht entschuldigt werden. Die Bedrohung von Journalisten ist solch ein unentschuldbarer Fehler. Es beschädigt das Amt des Bundespräsidenten, zieht man sich hinter dem Amt zurück, statt persönliches

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Looking nach dem Output oder: Die Zukunft der EduLanguage

Mal ganz ehrlich: Die Anzahl der Anglizismen in der Bildungsdiskussion nimmt zu. Es ist also höchste Zeit, dass ich endlich zu üben beginne, wie die Sprache des Lehrers (EduLanguage) der Zukunft aussieht. Sicherlich ist dieser Try noch nicht outperformed, aber irgendwann muss man ja anfangen, sich den Realitäten zu stellen. Hier also ein paar Übungseinheiten, die als Sprachbausteine in jeder Bildungsdebatte eindrucksfördernd wirken können: „Als LearningGuide oder Faciliator perfome ich outputorientiert mit dem Ziel des hohen Outcomes für eine Target-Audience.  Dabei ist das Lernen der Zukunft  Edutainment in PersonalLearningEnvironments mittels SeriousGames & Microlearning.“ „In der Learning-Community habe ich als Coach

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Herrn Larbigs Bibliothek 10 – Tino Hanekamp: So was von da

Am Ende wissen wir es dann: Eine Party besteht aus lauter Musik, einem gewissen Hang zum destruktiven Auseinandernehmen der Partylocation, Partybesuchern, die so bedröhnt sind, dass sie eine MDMA-Bowle ohne MDMA dennoch für eine solche halten und dem Placeboeffekt völlig erliegen. Eine Party als Weltuntergang, nach dem das Leben weiter geht, dann aber eben als Erwachsener. Bis dahin aber ist der Ich-Erzähler Oskar Wrobel dauerbeschäfitigt und weder die Nachricht, dass eine gute Freundin nicht mehr lange zu leben hat noch die Wiederkehr seiner geliebten Mathilde vermögen ihn von dieser Dauerbeschäftigung mit eingeschobenen Selbstbetrachtungen – Oscar Wrobel zitiert immer wieder aus

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Überlegungen zum Kulturwandel: Alte Bücher und digitale, buchähnliche Produkte

Ich habe hier Bücher stehen, die hundert und mehr Jahre alt sind. Diese Bücher hatten mehrere Besitzer. Diese Bücher sind Zeugen des jeweiligen Geschmacks der Zeit, wenn es um die Gestaltung von Bucheinbänden oder auch des gesamten Buches geht. Zum Teil haben Vorbesitzer Spuren in den Büchern hinterlassen. Solche Spuren sind zum Beispiel die Eintragung des Namens auf dem Titelblatt, sodass man zum Teil sehen kann, wem das Buch alles gehört hat, es kommen aber auch Anstreichugen in den Texten vor. In Bibliotheken stehen Buchbestände, die viel älter sind. Ich erinnere einen Besuch in Löwen (Belgien). Die Bibliothek dort hat,

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Vernetztes Lernen und Lehrer-Fortbildung in sozialen Netzwerken

Dieser Text stellt die Basis meines Vortrages im Rahmen des Fachforums „Lernen in sozialen Netzwerken“ am 21. Juni 2011 dar. Verantwortlich für dieses Fachforum ist StudiumDigitale an der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität. Der gesprochene Text wird von diesem geschriebenen Text zwar mit großer Wahrscheinlichkeit abweichen, aber inhaltlich wird es eher weniger Abweichungen geben. Das Fachforum bietet zehn Minuten Diskussionszeit. An dieser Stelle hier kann weiter diskutiert werden. Die Kommentare sind offen, für Teilnehmende des Fachforums und alle, die etwas zu dieser Diskussion beitragen wollen. Die Blogversion ist leicht bearbeitet. Stellen, an denen ich im Leseskript die Zuhörenden direkt anspreche, sind hier in

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Die 8 besten (?) Werkzeuge des analogen Lernens und Lehrens

Die einen fragen, was heute zu lernen sei und gehen damit wohltuend von den Tools des Lernens weg hin zu den Inhalten. Prima. An anderer Stelle geht es in einem Offenen Kurs (Open Course) um die Zukunft des Lernens und in der dritten Woche, in der sich dieser Kurs nun befindet, geht es um die Tools des Lernens, mit denen dann gelernt werden soll, was zu lernen ist, wie auch immer diese Inhalte / Kompetenzen dann näher definiert sind. Die Überschrift der dritten Woche des Offenen Kurses zur »Zukunft des Lernen« lautet: »Von iPads, eBooks & Virtual Classrooms. Lerntechnologien«. Die Selbstverständlichkeit,

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Thesen zur Zukunft des Lernens ( #opco11 )

Hier ein paar Thesen zur Zukunft des Lernens. Sie werden an dieser Stelle nur als Thesen genannt und nicht näher erläutert. Entsprechend pointiert klingen sie zum Teil vielleicht. In ihrer „Undifferenziertheit“ sollen sie zur Diskussion einladen. Am Ende dieser Thesen versuche ich eine erste vorläufige Überlegung zu der Frage zu formulieren, Warum sich etwas verändern muss. Ich werde für mich die Frage nach der Basis von Lern- und Bildungsvisionen stellen. Dieser Artikel ist eine kleine Einsicht in meine Ideensammlung: Worüber lohnt es sich vielleicht mal in Form eines (bislang noch nicht geschriebenen) Blogartikels nachzudenken: Die Zukunft des Lernens ist seine Vergangenheit und

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OpenCourse 2011 – Zukunft des Lernens #opco11

Vom 2. Mai bis zum 17. Juli brummen die Gehirne, wird ein Netz ausgeworfen, steht (mal wieder) die Zukunft des Lernens im Zentrum. Und schon wieder ein Lernformat, das verspricht, anders zu sein. Gerade noch war ich auf einem Barcamp, schon stolperte ich über eine weitere Fortbildung, die versucht, anders zu arbeiten, als bislang weit verbreitet. Die erste Woche dieser Fortbildung öffnet den Horizont auf die Frage: Warum sich etwas verändern muss. Lern- und Bildungsvisionen Darum wird es gehen. Lern- und Bildungsvisionen nicht nur zum Thema machen, sondern, ich glaube, dass die Zeit dafür reif ist, das, was viele sowieso

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Media@School – Bremer Medientag 2011

  Auf dem media@school-Medientag gab es einen Eindruck, was faktisch in Sachen Medieneinsatz an Schulen los ist. Das Bild, das ich hier bekommen habe, ist sehr vielseitig. Es gibt, das sei gleich am Anfang gesagt, an vielen Schulen Lehrer, die sich um Medienpädagogik kümmern. Es gibt an vielen Schulen wenige (vereinzelte?) Lehrer, die sich um pädagogisch verantworteten Gebrauch von Medien Gedanken machen und praktische Umsetzungen wagen. Das Bild verändert sich, wenn der Begriff „Medien“ etwas breiter verstanden wird, als ich es normalerweise tue, rede ich von Medieneinsatz an Schulen. Normalerweise denke ich dabei an Video, Audio, Computer, Internet. Dass man

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Strukturen allgemeiner Bildung und das Auswendiglernen von Gedichten

Im Deutschen gibt es so schöne zusammengesetzte Worte. »Allgemeinbildung« ist ein solches Wort. Mit dem Anspruch, dieses Wort einmal praktisch zu füllen, twitterte ich vor einigen Tagen: »Welche #Gedichte sollte jeder (also auch Schüler) auswendig können? – Zauberlehrling, Erlkönig, Lied von der Glocke, An die Nachgeborenen? …« Wie erwartet, ließ der Protest nicht lange auf sich warten. Man könne auch ohne Gedichte vortragen zu können ganz gut leben, wurde da gesagt. Das habe keinen lebenspraktischen Nutzen, wurde mir entgegen gehalten. Am heftigsten intervenierte Kollege Drossmann, der dann vorschlug, wir könnten zu dem Thema ja mal in Blogeinträgen unsere Positionen zu

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Bildungsplattformen & Schulbuchverlage am Bsp. lo-net und Antolin

Abstract: Dieser Artikel arbeitet induktiv, das heißt, er geht von einem beobachteten, speziellen Phänomen aus und gelangt von diesem zu allgemeineren Überlegungen, in deren Kontext das Phänomen eingeordnet wird. Ausgangspunkt ist der Wechsel des Betreibers von lo-net, die allgemeineren Überlegungen stellen dann grundsätzliche Fragen zur Rolle von Schulbüchern und Bildungsmedien in (schulischen) Bildungszusammenhängen. Daraus ergeben sich Überlegungen über die Zukunft von Bildungsmedien, die im Unterricht eingesetzt werden.

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Der Untergang des Abendlandes: Nachruf auf den Kassetten-Walkman

Als ich klein war, ging das Abendland unter. Das Abendland geht überhaupt ständig unter. Und wenn es sich dann irgendwann einmal wirklich still und leise von dannen macht, kann jeder sagen, er habe es ja schon immer gesagt. Aber als ich klein war, erlebte ich zum ersten Mal, wie das Abendland unterging, damals, 1979,

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Gegenwart und Zukunft der Informationsmedien: Zeitung, Radio, Fernsehen und digitale Verknüpfungen

Medien sind Vermittler ((Der Medienbegriff ist vielfältig und somit unscharf. Unterschiedliche Bedeutungen, die über den hier genutzten Medienbegriff hinaus gehen finden sich hier)). Früher wurden auch Menschen als »Medien« gesehen, so z. B. das Orakel von Delphi; in der Gegenwart wird mit dem Begriff »Medien« eher der technische Träger und Übermittler von Informationen gemeint: Zeitung, Buch, Internet, Fernsehen, Radio etc. Für persönlich vermittelnde Aktivitäten haben sich andere, nach Tätigkeiten differenzierende Begriffe durchgesetzt, wie z. B. Mediator, Lehrer, Schlichter etc. Im Laufe der Geschichte haben sich bislang immer die Informationsträger und technischen Wege zur Informationsübertragung durchgesetzt, die die jeweils höchste Informationsdichte

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Das Netz, seine Funktionen und die „Null Blog“-Debatte

Die Realität der Welt liegt nicht in ihren Abbildern, sondern in ihren Funktionen. Funktionen sind zeitliche Abläufe und müssen im zeitlichen Kontext erklärt werden. Susan Sonntag, Über Fotografie, Frankfurt 2008 (18. Aufl., zuerst 1980), S. 29. Welche Funktion hat das Internet für einzelne Benutzer und Benutzerinnen? Die Antwort auf diese Frage bestimmt, wie das Netz genutzt wird. Von dieser Frage ist auszugehen, wenn heute die Frage nach dem Umgang mit dem Netz und der Bedeutung des Netzes gefragt wird. Die Ergebnisse von Studien decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen:

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Was ist Bildung? Ein Vorschlag

Im Nachdenken über Jean-Pol Martins Vorschlag zum Bildungsbegriff ist dieser Audiobeitrag entstanden. Jean-Pol Martin sagt: „Bildung ist das gemeinsame Erstellen von Konzepten, die erlauben, mit einströmenden Daten gelassen umzugehen, wobei es gilt, diese Konzepte flüssig und beweglich zu halten. Die neuerstellten Konzepte ermöglichen die Planung und Durchführung von weiteren Handlungen. Sie schaffen die Sicherheit, die notwendig ist, um unbekannte Felder zu betreten, in denen neues Wissen generiert wird.“ Meine Position in einem kurzen Resume – für die Feinheiten, die immer noch grob genug sind, empfehle ich, den Audiobeitrag  anzuhören. Soviel Zeit muss (sollte) sein 😉 Resume: Bildung wird hier mit

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Zwischen Kompetenzen und Literacy oder: Ohne Inhalt keine Kompetenz

„Der reine Kompetenzmensch ist in meinen Augen der abhängige Mensch von Morgen“, fasst Maik Riecken die Grenzen und Gefahren eines vor allem auf Kompetenzen ausgerichteten Bildungsbegriffs zusammen. Und weiter schreibt Riecken: „Kompetenzen fangen für mich immer mit dem Inhalt an – nie mit der Methode, nie mit dem Medium. Wir können nicht alles wissen. Das heißt aber nicht, dass wir kein Wissen mehr vermitteln sollten oder dass wir keines mehr brauchen.“ (Quelle) Kompetenzen! – So lautet das neue Zauberwort, seit PISA 1 öffentlichkeitswirksam darstellte, dass es mehr und mehr Jugendliche (u. a. [sic!] in Deutschland) gibt,

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Schulen als Treibhäuser der Zukunft

Reinhard Kahl hat sich der Frage gestellt, wie Schule in Deutschland gelingen kann. Schulen, so sagt es schon der Titel des aus dieser Frage hervorgegangenen Films, sind die „Treibhäuser der Zukunft“. Ich finde diese Film so gelungen, dass ich mich fragte, ob ich nicht den einen oder anderen über YouTube verfügbaren Ausschnitt hier einbinde. Reinhard Kahl war so freundlich, meine E-Mail-Anfrage in diese Richtung positiv zu beantworten. Herzlichen Dank dafür, denn so kann diffundieren, was für Schule heute wichtig ist. Hier zwei Ausschnitte, die einen klaren Eindruck davon geben, was heute für Schule und Bildung wichtig ist. Der erste bietet

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