Kategorie: Medienkompetenz

Vernetzen – eine Kunst für sich

Es ist Zeit, meine eigenen Erfahrungen mit sozialen Netzwerken einmal in den Blick zu nehmen. Die Frage lautet: Wie baue ich mir ein soziales Netzwerk auf, das diesen Namen auch verdient. Der erste Schritt in diesen Überlegungen: Was verstehe ich unter einem sozialen Netzwerk? Es ist scheinbar so einfach, sich mit Menschen im Netz zu verbinden. Auf Twitter „followen“ Twitterer einander „einfach“, auf Facebook „freunden”  sich Mitglieder „einfach“ so an, schauen vielleicht, wer da als „gemeinsamer Freund“ bei einem potentiellen Vernetzungskandiaten angegeben ist – und fertig. Darüber hinaus gibt es in vielen Fällen RSS-Feed-Leselisten in „Newsreadern“, die automatisch darauf hinweisen,

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Kompetenzenorientierung im Unterricht? Ein Beispiel

Seit einiger Zeit befasse ich mit Audioboos. Und seit ein paar Tagen gibt es jetzt auch welche zum Anhören. Dazu habe ich hier ja schon was gesagt. Nun ist mir aber aufgefallen, dass diese Audioboos als ein Beispiel für die Rede von „Kompetenzen“ darstellen können, die oft und ausführlich in der heutigen Bildungslandschaft anzutreffen ist. Auch dazu habe ich mich schon geäußert. In diesem älteren Beitrag legte ich Wert darauf, dass Inhalt und Kompetenzen, dass Wissen und Kompetenzen zusammengehören und eben nicht davon ausgegangen werden kann, dass nun plötzlich irgendwelche Fähigkeiten das Wissen ersetzen sollen. Im Gegenteil: Ein recht verstandener

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Prof. Dr. Martin ist pensioniert und wird noch immer klüger…

Prof. Dr. Jean-Pol Martin war Lehrer und Prof. für Französischdidaktik an der Universität Eichstätt. Ein Experte des Lernens, der „ganz nebenbei“ auch noch die Methode LdL entwickelte – ein kluger Mann, der heute von sich sagt, er werde immer klüger. Was die einen als völlige Reizüberflutung ansehen und als Unüberschaubarkeit des Internets und damit die Verflachung der Gedanken durch das Internet beklagen ist ihm anregende Aktivierung seines Denkens, wie er in diesem Video erzählt: Und an anderer Stelle berichtet Martin von der Bedeutung der Informationsbearbeitung als Grundbedürfnis des Menschen: Das beeindruckt mich, denn Jean-Pol Martin weiß, wovon er spricht und

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Ressourceneinsatz und mediale Vermittlung – oder: Müssen es immer Videos sein?

Der 200. Artikel auf herrlarbig.de 🙂 Vorspann: Dieser Beitrag ist einerseits von einer über mich gekommen Aufforderung zur Produktion von Videos motiviert (und steht  erst einmal an Stelle der gewünschten Videoantwort), andererseits geht er aber über die Reflexion dieser Aufforderung hinaus auf ein paar grundsätzliche Fragen des Umgangs mit Video und anderen Medien ein. Diejenigen, die einen inhaltlichen Beitrag zur Gestaltung der „Bildungsreporter“ erwarten, mögen diesen Beitrag als eine Reflexion auf die Form, in der das Projekt inhaltlich und formal gestaltet werden könnte nehmen (am Ende sage ich dann auch noch etwas zu meinen Vorstellungen der Ausgestaltung des Projektes „Bildungsreporter”);

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Sprechend lernen – oder: Vom Einsatz des Diktiergerätes im Lehrberuf

Pause. Fünf Minuten oder fünfzehn oder auch mal zwanzig Minuten, vielleicht auch eine Springstunde; im Grunde ist es egal, wie lange eine Unterbrechung des täglichen Unterrichtsgeschehen dauert, die Zeit ist immer voll. Notizen zur letzten Stunde, zu einzelnen Schülerinnen und Schüler, Gedanken zum Unterrichtsverlauf, Reflexion der Stunde und daraus folgend die Feinplanung der Folgestunde im Kontext der Unterrichtsverlaufsplanung, Aktennotizen, Fachgespräche mit Kollegen oder gemeinsame pädagogische Überlegungen… Kurz: Zeit bleibt nie, also füllen wir sie. Nachmittags und Abend am Schreibtisch. Korrekturen, Notizen, Überlegungen zum weiteren Unterrichtsverlauf, Stundenverlaufsplanungen, pädagogische Überlegungen, wie einzelnen Schüler und Schülerinnen in einem „normalen“ Unterricht gefördert werden können,

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„Bildung rockt“ – a la Spannagel

Nur weil der Mann so verdammt gut ist und so viel zu sagen hat, will ich hier mal einen Vortrag diffundieren, den Christian Spannagel am 20. Oktober in der DaF Community zum Thema Bildung rockt! gehalten hat. Bildung rockt! (Aufzeichnung Teil 1) Bildung rockt! (Aufzeichnung Teil 2) Vor allem die Darstellung des Ausbrechens aus alten (schlechten) Gewonheiten finde ich sehr gelungen. Und außerdem bietet Christian Spannagel mal wieder Raum, an seinem eigenen Denken teilzunehmen und so als Lehrender Lernender zu bleiben. Danke, Christian!

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Die Welt (des Lernens) verändert sich.

Die Welt verändert sich. Das Lernen verändert sich. Aber „Did you know“ wie sehr sich die Welt verändert? Das Thema hatte gab es hier schon einmal. Aber diseses Video scheint doch aktualisiert worden zu sein.

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Bildungsexpedition D 2009

„Liegt in Deutschland die Bildung am Boden? Resigniert das Rotstift-Milieu? Ist die Bildungsrepublik nur ein frommer Wunsch, ein Wahlkampfthema? Lernen Schüler vor allem, wie man andere in Online-Games umbringt? Empfinden Professoren die Lehre nur als lästige Pflicht, die sie vom Forschen abhält? Und wie steht es mit dem Lebenslangen Lernen? Alles nur Sonntagsreden?“ Sie glauben das nicht, sie machen sich auf den Weg, die Reisegefährten der Bildungsexpedition D 2009. Und was sie auf ihrem Weg alles entdecken (vom 31.8–9.9.2009 sind sie unterwegs), dokumentieren sie auch fleißig, sei es in Videos, im Blog, auf der Website, mit Live-Streams, via Twitter etc.

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Die Bildungsfrage als Medienfrage

Ein Satz in einem Blogeitrag von Jean-Pol Martin, der mich sofort anspricht, dem ich zustimme, ohne zu wissen warum. Ein Satz dem ich nachgehen muss und der sinngemäß sagt: Die Bildungsfrage kann nur über die Medienfrage angegangen werden. „The Medium is the Message“ schrieb der Medientheoretiker Marshall McLuhan ein wenig plakativ. Und an anderer Stelle: „We look at the present through a rear-view mirror. We march backwards into the future.“ (Quelle) Übersetzt heißt das etwa: „Wir betrachten die Gegenwart durch einen nach hinten gerichteten Spiegel. Wir gehen rückwärts in die Zukunft.“ Für die gegenwärtige Bildungsdebatte in mehr und mehr selbstverständlich

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Was möglich ist: Schülerkooperation – ein Beispiel

Der Tag zum „Lernen durch Lehren“, der am 9. Mai 2009 an der PH in Ludiwigsburg stattfand, trägt weitere Früchte: Die Videodokumentation auf ldl.mixxt.de wurde nochmals ergänzt. Dabei fiel mir ganz besonders ein Vortrag ins Auge, der in einem Workshop gehalten wurde, den ich selbst nicht besuchen konnte. Vortrag? Ist das nicht kontrapoduktiv? Geht diese Methode denn überhaupt noch (auch wenn Ex-Schüler im Rückblick über ihren Unterricht berichten)? Für mich ist das, was Johannes Guttenberger und Manuel Grupe hier machen, weniger ein Vortrag als ein Erfahrungbericht aus [Ex-]Schüler-Sicht. Worum es geht: Im Französisch-LK unter Leitung von Jean-Pol Martin am Wilibaldgymnasium

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Studie zur Web-2.0-Nutzung im Unterricht

Jörg Depner, Student an der PH Ludwigsburg, hat in der Maschendraht-Community (MdC) eine didaktische Studie mit dem Thema „Einsatz von Web 2.0 Anwendungen im Unterricht“ durchgeführt. Und dabei durfte Jörg auch gleich erleben, was es heißt, im Rahmen des Webs 2.0 eine solche Studie durchzuführen: Es gab Nachfragen und erste Diskussionsansätze zur Studie. Auch wenn Jörg Depners Studie nicht repräsentativ ist, diesen Anspruch hatte sie nie und kann sie als Semesterarbeit auch gar nicht haben, so lassen sich doch zwei Tendenzen erkennen: Lehrende, die Web-2.0-Anwendungen im Unterricht verwenden, würden zu 100% den Einsatz dieser Instrumente weiter empfehlen, was sicherlich auch

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Medienkompetenz als staatlicher (schulischer) Bildungsauftrag

„Digitale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wir brauchen sie als Informationsquelle, als Kommunikationshilfe und für unser alltägliches Tun und Handeln. Es kommt nun darauf an, allen Menschen Medienbildung zu ermöglichen“, sagte Bundesforschungsministerin Anette Schavan laut einer Pressemeldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am 18.05. Anlass war die Veröffentlichung eines Berichtes mit dem Titel „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“, den eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzte Expertenkommission zur Medienbildung vorgelegt hat. Dort heißt es bereits in der Einleitung: „Digitale Medien prägen mittlerweile die Lebenswelt junger Menschen in vielfältiger und nachhaltiger Weise. Persönlichkeitsentwicklung, Lebensbewältigung

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Vernetzen oder: Anmerkungen zur „Netzsensibilität“

Da ich mich nun also wirklich mehr und mehr, neben den vor allem auf persönlicher Begegnung beruhenden Netzwerken, in digitalen Netzwerken bewege, ist es an der Zeit, mir über das Thema einmal Gedanken zu machen. Zunächst eine Definition, die ich dem ZUM-Wiki entnommen habe: Ein Soziales Netzwerk sind an sich alle menschlichen Gemeinschaften. Im Zusammenhang mit den neuen Medien meint man damit im engeren Sinne Gemeinschaften, die sich im Internet bilden. Häufig werden sie von darauf spezialisierten Internetdiensten wie SchülerVZ, Spickmich, Twitter und ZUM-Unity beherbergt. Sie bilden sich aber auch in der Blogosphäre der Weblogs durch Verlinkung und Kommentargemeinschaften von

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Medienkompetenzen und Schülerorientierung

Resüme: Die Begriffe „Schülerorientierung“ und „Medienkompetenz“ wirken heute oft wie wenig reflektierte Modebegriffe in Bildungskontexten. Ausgehend von Materialien, die im Rahmen der britischen Bildungsdiskussion entstanden sind, greift dieser Beitrag beide Begriffe auf und versucht einen Diskussionsbeitrag zur weiteren Klärung der Begriffe zu leisten, ohne dabei auf unterrichtspraktische Implikationen zu verzichten. Eine der Schlussfolgerungen lautet: Die aktuelle Mediendebatte in Bildungskontexten ist eine Debatte, in der es um die Übertragung der Ideen der Aufklärung in den Kontext neuer Medientechnologien und deren Anwendungsmöglichkeiten geht!

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„Neugierig machen“

Schön, wenn andere etwas zusammenfassen, was den eigenen Gedanken entspricht, in diesem Fall Christan Spannagel in einem Interview, das auf dem Educamp 2009 in Ilmenau entstanden ist: „Es kommt gar nicht so sehr darauf an, andere missionieren zu wollen oder überzeugen zu wollen, sondern es ist viel wichtiger, es einfach zu tun und zu machen und als Beispiel im Prinzip zu dienen oder Modelle zu geben, wie man es selbst macht und die anderen neugierig zu machen. Also: Einfach tun, machen und andere neugierig zu machen.“ Das gesamte Video findet sich hier. Dank an Lutz Berger für das Interview.

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Boykotteur oder Freak?

In der Jugendzeitschrift Spiesser regte Jonas Großmann mit einem wahrscheinlich gezielt provokanten Artikel eine Diskussion über die Frage an, wie die Lehrer der Jugendlichen zu Computern stehen. Großmann vertritt hier die These, dass es eigentlich nur zwei Gruppen an Lehrenden gäbe: die Boykotteure und die Freaks. Die Boykotteure sind in seinen Augen jene Lehrenden, die sich der Computertechnologie einfach oder offensiv verweigern, während die Freaks jene Lehrenden seien, die Informatik studiert hätten und über die Theorie inklusive Programmiersprachen sehr viel bis alles wüssten, aber keine Ahnung von Communities oder Twitter hätten. Dabei, so verstehe ich Großmanns Einwurf, gehen die für

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Digitale Erinnerung an analoge Zeiten – Beispiel: Fotografie

Kürzlich veröffentlichte Sebastian Schröder einen Blog-Eintrag, in dem er von seinen Erfahrungen bei einem analogen Fotoauftrag im Rahmen seiner Ausbildung zum Fotografen berichtet. Zehn Tage hat er für den Auftrag Zeit – und es läuft so ziemlich alles schief, was nur irgendwie schief laufen kann. Im Blog liest sich das für mich als eine spannende Geschichte, aber ich hätte nicht in der Haut der beiden im Blog erwähnten Fotografen stecken wollen. Doch die Schlussfolgerung Sebastian Schröders halte ich angesichts all des vorhergehenden Stress’ für bemerkenswert: „Wie einfach wäre es gewesen eine Digitale Kamera zu nehmen und ein Bild zu machen?

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