Kategorie: Politik/Zeitgeschichte

Amazon-Bashing allenthalben. Ein Kommentar.

Buchhandelsketten bekommen im Vergleich zur „kleinen Buchhandlung um die Ecke“ größere Rabatte und machen Bücher mit Top-Rabatten leichter verfügbar als andere Bücher,  z. B. durch die Positionierung im Laden. Bei 3sat heißt es bereits 2010: „Thalia fordert für verkaufsfördernde Büchertische und Anzeigen oft Geld, manchmal zehntausende Euro.“ Das hörte man, nahm man zur Kenntnis und gut war’s. Jetzt macht Amazon im digitalen Maßstab ähnliches. Bei Amazon aber schreien viel mehr Leute auf, als es angesichts der Marktmacht von Thalia, Hugendubel, Weltbild und Co je der Fall gewesen ist. Und zur großen Überraschung: Auch der „deutsche“ EBook-Reader Tolino hat nichts mit der „kleinen Buchhandlungen

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Totale Überwachung ist ein Zeugnis der Angst, nicht der Freiheit. Gedanken zum Einsatz von Instrumenten der Totalüberwachung im Internet

Täglich erschüttert mich dieser Tage die Sprachlosigkeit der unendlich verzweifelten Ratlosigkeit. Man hat uns verraten und Terroristen haben einen Sieg davon getragen. Wo immer vom „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“ gesprochen wird, um Freiheiten einzuschränken, ist das Wasser auf die Mühlen der Gegner unseres freiheitlich-demokratischen Lebensstils. Wo im Namen des Terrors Überwachung zur Konstitution von Gesellschaften wird, dort hat der Terror die Macht übernommen, wenn auch im Gewand des Schutzes vor ihm. 9/11 und die Folgen 9/11 hat Angst gesät und Menschen in Führungspositionen entschieden sich für einen Blick auf die Welt, der keinen anderen Blick als den der Angst

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Überwachungsstaat konkret – oder: Nachgerechnet

Chris Inglis ist stellvertretender NSA-Direktor. Er sagte bei einer Anhörung im Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses des Vereinigten Staaten von Amerika, dass im Verdachtsfall nicht nur Verdächtige beobachtet werden, sondern darüber hinaus deren „Kommunikationspartner“. Dabei gehe man 3 Schritte weit. Person a ist verdächtig. In der Freundesliste der Person a auf Facebook stehen x Personen (1. Schritt). Nun wird aber nicht nur die Kommunikation von a mit x überwacht, sondern auch die Kommunikation von x mit jedem in ihrer Freundesliste auftauchenden Menschen (y). (2. Schritt) Damit nicht genug: Auch die Kommunikation der Menschen, die mit y befreundet sind (z) wird überwacht, obwohl die

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Habemus Papam: Erste Gedanken zu Papst Franziskus

Ich bin überrascht. Hatte mich die Kürze dieses Konklave zunächst befürchten lassen, dass die Kardinäle möglicherweise den schweren Schritt zu Reformen nicht gehen würden, gab es dann ganz viel, was es vor Jorge Mario Bergoglio, der als Papst Franziskus nun das Amt ausübt, nicht gegeben hat: Noch nie gab es einen nicht-europäischen Papst und entsprechend gab es noch nie (vgl. z. B. hier und auf der Liste aller Päpste hier [Korrektur 15.3.2012]) einen lateinamerikanischen Papst. Darüber hinaus ist Bergoglio der erste Jesuit der Papst wurde und als solcher hat er den Namen des Gründers einen anderen Ordens angenommen: Bergoglio nennt sich nach Franz

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Herrn Larbigs Bibliothek 18: Massimo Carlotto, Mama Sabot – Tödlicher Staub

Hinter Mama Sabot steckt eine Gruppe von sardischen Journalisten. Sie waren an der Recherche zu Massimo Carlottos Thriller „Tödlicher Staub“ beteiligt, dem ein Ökoskandal auf Sardinien zu Grunde liegt. Salto di Quirra ist ein Truppenübungsplatz, der mit 116 Quadratkilometer das größte militärische Sperrgebiet Europas ist. Und dieses Sperrgebiet hat es in sich.

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Herrn Larbigs Bibliothek 17 – Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Es gibt Bücher, da leuchtet unvermittelt ein, warum sie gerne gelesen werden. Jonas Jonassons „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist genau so ein Buch, auch wenn das deutsche Feuilleton sich selbst an die Nase griff und sich eingestehen musste, diesen Roman übersehen zu haben.

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Lehrer mit Tablet-Computern oder: Was spielen Sie denn da?

Nachdem ich begonnen hatte, im Unterricht einen Tablet-Computer zu benutzen, hörte ich immer wieder von jüngeren Schülern die Frage, was ich denn während der Stunde da so alles spiele. Die Frage kam bei mir so an, dass ich keinen Grund hatte anzunehmen, sie sei von den Schülern nicht genau so gemeint, wie sie gestellt wurde: sachlich, aber auch irritiert, denn mit einem Computer in der Stunde zu spielen, ist ihnen streng untersagt, es sei denn, es handelt sich um ein Spiel mit Unterrichtsbezug. Den jüngeren Schülern war der Tablet-Computer tatsächlich nur als ein Gerät bekannt, mit dem man spielen kann.

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Ach, diese Kostenloskultur (!). Reflexionen nach einem Bloggertreffen.

Das schlechte Gewissen dringt in alle Sphären meiner Präsenz im Internet. Überall an seinen Rändern sitzen jene „digitalen Bettler“ und winseln um kommerzielle Beachtung, reden von dem Geld, das sie so gerne im Netz verdienten. Und ich gehöre zu denen, die Schuld sein sollen, dass dieses Geld nicht verdient werden kann. „Nein! Dein Blog ist viel zu klein und unbedeutend, als dass du jemanden in eine existentielle Krise materieller, ja vor allem finanzieller Art treiben könntest“, sagt da ein kleines, ganz in weiß gekleidetes Wesen neben meinem einen Ohr. „Quatsch“, ruft es an meinem anderen Ohr – ich sehe erst

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Von der Notwendigkeit einer netzpolitischen Grundsatzdebatte

Es besteht die Gefahr, dass Sie Spuren Ihrer Existenz hinterlassen, die Sicherheitsbehörden, Polizei oder böswillig mit möglicherweise verfügbaren Daten umgehende Personen nutzen könnten. Aber das wissen Sie ja bestimmt, auch wenn Sie es vermutlich – genau wie der Verfasser dieses Textes – nicht immer präsent haben. Telepolis wies gerade darauf hin, dass Apples Stimmerkennunssoftware „Siri“ zum Erstellen von Stimmprofilen genutzt werden kann. – Der Artikel nimmt sich eines Einzelphänomens an, ohne darauf hinzuweisen, dass aus Podcasts ebenso Stimmprofile gezogen werden können, wie aus VIdeo-Logs (VLogs), die im Internet veröffentlicht werden. Amazon, Apple und Co beobachten die Nutzer ihrer Endgeräte, Google

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Georg Schramm über die aktuelle Finanzkrise ( #blockupy @occupyfrankfurt )

Aus aktuellem Anlass hier ein Auftritt des Kabarettist Georg Schramm in Frankfurt am Main, am 12.11.2011. Die sprachliche Kraft dieser Rede, die rhetorischen Fähigkeiten dieses Künstlers und die inhaltlich bedenkenswerte Aussagen veranlassen mich, dieses Video zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle einzubetten.

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Warum ich so wenige EBooks kaufe, obwohl ich Bücher sehr mag und EBooks gern kaufen würde

Ich mag Bücher. Kaum ein anderes Medium hat mich in meinem Leben so angeregt, wie dies Bücher getan haben. Deshalb ist es kein Zufall, dass ich im Laufe der Jahre viele Bücher angeschafft habe. Irgendwas zwischen 40 und 50 Regalmetern an Büchern steht in meiner Wohnung. Mit diesen Büchern kann ich sehr viel machen. Ich kann diese Bücher lesen, ich kann Anstreichungen und Anmerkungen in ihnen hinterlassen, ich kann sie verleihen und sogar verschenken; ich darf diese Bücher selbstverständlich nicht als digitale Kopie ins Internet stellen. Das ist ganz klar, das ist Gesetz. Kurz: Privat darf ich eine ganze Menge

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Dokumentation der #StopActa-Demonstration in Frankfurt am Main #acta #actaffm #stoppacta

Das Thermometer zeigte -6 Grad, der Wind machte das gefühlt deutlich kälter. Wer meinte, er bräuchte keine Handschuhe, könne seine Mütze zuhause lassen und auf lange Unterwäsche verzichten, bekam sehr schnell zu spüren, wie sich die Kälte auf die Haut setzte… Wir sind viele (immer noch) #actaffm #acta #stopacta (mp3) Dennoch waren einige Tausend Demostranten  zum Frankfurter Hauptbahnhof gekommen, um gegen das Handelsabkommen ACTA zu demonstrieren. Zeitweise zog sich ein nach Angaben der Veranstalter gut 2 Kilometer langer Demonstrationszug durch Frankfurts Innenstadt. Die ursprünglich an der Hauptwache geplante Zwischenkundgebung musste auf den Goetheplatz / Rossmarkt verlegt werden, weil die Hauptwache

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Doppelfrost oder: Kalter Wind und kalte Herzen – Bei sibirischer Kälte werden Obdachlose in Frankfurt aus Bahn-Stationen vertrieben.

Donnerstag, 2. Februar 2012: Eiskalt zieht der schneidende Wind durch die Straßen Frankfurts. Menschen verdecken ihr Gesicht mit Schals, sind dick in ihre Jacken gehüllt, über die Mützen werden noch die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Es ist kurz vor 20:00 Uhr. Ich laufe Richtung Ausgang der B-Ebene an Frankfurts Hauptwache, auf den Ohren sitzen meine Kopfhörer und es läuft gerade Phantom/Ghosts „Thrown Out of Drama School“. Da sehe ich ein ganz anderes „Thrown Out“, einen Rauswurf. Drei Mitarbeiter des von den Frankfurter Verkehrsbetrieben VGF beauftragten Unternehmens WISAG begleiten einen Obdachlosen zum Ausgang, bis zur Rolltreppe. Ich bin so sprachlos, dass

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Apples Bildungsinitiative oder: Vom Aufstellen weiterer Weidezäune.

Stellt Apple neue Produkte vor, entsteht schnell der Eindruck, dass es sich jedes Mal um eine große Innovation handele. – Schnell wird dann die Frage gestellt, welche Art von Technik oder welchen Teil der Gesellschaft Apple dieses Mal „revolutioniere“. Diese Reaktionen erfolgen mehr oder weniger reflexartig. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich oft, dass Apple bereits vorhandenen Konzepte populärer und marktfähig macht, komplizierte Bedienungen vereinfacht und dafür sorgt, dass jeder, der sich auf dieses „großartige“, „fantastische“, „innovative“ und „so noch nie da gewesene“ Produkt einlässt, fest in Apples Wertschöpfungskette eingebunden wird. Keine Frage, ich selbst mag Design und Funktionalität der Produkte

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Wulff – Ein Kommentar

Schweigt er noch immer? Im Augenblick ist die Stimmung so gespannt, dass man nicht weiß, ob Deutschland nicht schon ein ganz anderes ist, wenn man solch einen Blogartikel abgeschlossen hat. Siegt das Aussitzen eines Bundespräsidenten, der zwecks Selbstschutz den Chefredakteur (mind.) einer Zeitung anruft? Oder siegt der Anstand, kommt auch bei Christian Wulff die Einsicht, dass er aus der Kreditaffäre noch herausgekommen wäre, hätte er gutes Krisenmanagement betrieben, es aber „Fehler“ gibt, die nicht entschuldigt werden. Die Bedrohung von Journalisten ist solch ein unentschuldbarer Fehler. Es beschädigt das Amt des Bundespräsidenten, zieht man sich hinter dem Amt zurück, statt persönliches

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Phantomdebatte? – Kommentar zu einer „Wortregelung“ in Sachen „Schultrojaner“

Ich kann es nicht mehr hören: Es handele sich bei der Diskussion um den „Schultrojaner“ um eine Phantomdebatte. So lassen es die Verantwortlichen bei KMK und vds-Bildungsmedien, dem Lobbyverband der Schulbuchverlage, verlauten. Es gäbe diese Software doch noch gar nicht und solange es sie nicht gäbe, müsse man auch nicht über sie diskutieren, ja, könne man nicht einmal über sie reden. Fakt ist, dass die Entwicklung einer solchen Software im Vertrag zwischen den Schulbuchverlagen und der Kultusministerkonferenz vereinbart wurde. Diese Vereinbarung ist kein Phantom, sondern Teil eines geltenden Vertrages. Die Diskussion dreht sich um diese Vereinbarung. Zu behaupten, man diskutiere über etwas,

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Von der Umwertung von Werten oder: Kritische Anmerkungen zur „PostPrivacy“

Anonymität galt früher gilt als ein grundlegendes Recht des Bürgers in einer Demokratie. Wann ich mich wo aufgehalten habe, wann ich mit wem telefonierte, wem ich wann einen Brief schrieb etc., ging geht weder den Staat noch irgendwelche Firmen etwas an. Für den Staat gab gibt es eine Ausnahme: Wenn der berechtigte Verdacht bestand besteht, dass ein Bürger schwere kriminelle Handlungen plant oder durchführt, konnten kann das Brief- und das Telefongeheimnis von einem Richter ohne Wissen der betroffenen Person eingeschränkt werden. – Diese Möglichkeiten gibt es heute auch noch, aber die Begehrlichkeiten der Sicherheitsbehörden scheinen mit den Möglichkeiten zur Überwachung

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„Geordnete Insolvenz“ #Sprachverwirrung

Ein Gespenst geht um in Europa und in der Welt. Und weil es Menschen gibt, die vor Gespenstern Angst haben, müssen diese Menschen beruhigt werden. Früher hieß das Gespenst schlicht „Staatspleite“. Viele Menschen befürchten mit der Pleite eines Staates große eigene Schwierigkeiten. Da aber alles halb so schlimm ist, wenn alles seine Ordnung hat, wird nicht mehr von „Staatspleite“ gesprochen. So ein negativ besetztes Wort nimmt ein Politiker nicht in den Mund. An die Stelle der Pleite ist sowieso schon das schön dahinfließende, leicht zischelnde „Insolvenz“ getreten. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen. „Solvere“ heißt das lateinische Verb,

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50000+ Zeichner der Petition für das Verbot von Vorratsdatenspeicherung #vds

„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die verdachtlose Vorratsdatenspeicherung nicht zulässig ist. Darüber hinaus möge er die Bundesregierung auffordern, sich für eine Aufhebung der entsprechenden EU-Richtlinie und für ein europaweites Verbot der Vorratsdatenspeicherung einzusetzen.“ So lautet der Inhalt, den über 50000 Bürgerinnen und Bürger nunmehr mit ihrer digitalen Zeichnung einer Petition unterstützen und bis 6.10.2011 auch noch weiter unterstützen können. In den vergangenen Tagen war immer wieder zu lesen, dass diese Zahl von 50000 bis heute erreicht sein müsse, denn dann müsse sich der Petitionsausschuss mit der Petition befassen. Hinter dieser Aussage steht etwas richtiges und etwas falsches:

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