Schlagwort: Bildung

Die Bildungsrevolution findet nicht statt

Die Bildungsrevolution findet nicht statt. Alle paar Jahre wird sie ausgerufen, es werden heiße Debatten geführt, Lösungsversprechen gemacht, Forschungsaufträge vergeben, immer in der Hoffnung, dass nun endlich die große Revolution im Bildungswesen kommen müsse. Das Ziel der Revolution wird dabei immer mal wieder neu definiert. Die Reformpädagogen setzten auf »Ganzheitlichkeit« und paarten diese mit der großen Vision, dass jeder lerne, was er brauche, wenn er frei entscheiden könne, was er wann lerne; die 68er riefen diverse Befreiungen aus, gründeten Kinderläden und setzen die Vision einer gemeinsamen Schule für alle Kinder und Jugendlichen in verstärktem Maße in die Welt: Gesamtschulen sollten

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Über Tabletklassen

Am Anfang des Denkprozesses zu diesem Beitrag, stand, wie schon häufiger, ein Tweet: Hier nun etwas ausführlicher, was damit gemeint ist: 1 »Tabletklassen« als die Behauptung von Modernität »Laptop-« oder »Tabletklassen« werden gerne und oft angeführt, wenn nach zeitgemäßem Unterricht gefragt wird, der auf (nicht) absehbare Herausforderungen des 21. Jahrhunderts Antworten gibt. – Es werden Klassen nach der in ihnen verwendeten Technologie benannt, nicht nach Schwerpunkten des Lernens, wie man sie in Schulprofilen finden kann. Und das wird im Prinzip kaum hinterfragt. ((Mir ist natürlich bewusst, dass bei allem, was ich hier kritisiere als Antwort angeführt werden kann, dass man ja

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Handyverbot verbessert Leistungen? – Anmerkungen zu einer Studie der London School of Economics

Forscher der »London School of Economics« kommen in einer Studie zu dem Schluss, dass ein Verbot von Mobiltelefonen (also: Smartphones) an Schulen zu besseren Leistungen bei einem Teil der Schülerinnen und Schüler führe. Während man bei leistungsstarken Schülern und Schülerinnen keinen Effekt von Handyverboten feststellen konnte, sei dieser bei leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern enorm gewesen. Im Schnitt verbesserten sich die Leistungen um 6,41%, was in etwa dem Lerneffekt einer zusätzlichen Schulwoche entspreche. Begründet wird das Ergebnis damit, dass das Ergebnis die Vermutung nahelege, dass sich leistungsschwache Schülerinnen und Schüler leichter durch die Verfügbarkeit der Mobiltelefone ablenken ließen, während leistungsstarke Schüler und Schülerinnen

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Lehrer sein – damals und heute oder: Die überfällige Reform.

Über Lehrer und Lehrerinnen gibt es viele Klischees. Dass einige davon nicht stimmen, scheint sich langsam herumzusprechen. Erstaunlich ist dabei aber, wie langsam diese Korrektur von Klischees in der Öffentlichkeit stattfindet. Hier ein Lehrerporträt aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts [Quelle]: Na, die Stelle noch im Ohr, an der von 56 Wochenstunden gesprochen wird, die ein Lehrer arbeitet? Nun hat die allgemeine Arbeitszeit in den vergangenen Jahrzehnten tendenziell eher abgenommen. Das scheint für Lehrerinnen und Lehrer nicht zu gelten, denn auch im folgenden Video kommt man nach wie vor auf diese 56 Stunden Arbeitszeit in der Woche, nunmehr aber

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„Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“ – Gedanken zum 68. #EDchatDE

„Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“ lautet der Titel des #EDchatDE am 17. Februar 2015. Dazu habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, die sicher nicht vollständig und völlig ausdifferenziert sind, die aber durchaus für mich beim Sprechen ein Beleg dessen waren, was Heinrich von Kleist in seinem 1805 verfassten Essay „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ auf den Punkt bringt. Beim Reden kann man Nachdenken. listen to ‘„Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“ – Zur Vorbereitung des 68. #EDchatDE’ on audioBoom

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Gefunden: Jeremy Rifkin über die Wirtschaft der Zukunft. ==> Und da soll noch Platz für Schulbücher sein?

Ich bin auf ein Interview mit dem Zukunftsforscher Jeremy Rifkin gestoßen. in diesem wird die These vertreten, dass wir den größten wirtschaftlichen und damit auch gesellschaftlich relevanten Umbruch seit Beginn des [an der Industrie orientierten] Kapitalismus erleben. – Ich erinnerte mich direkt an eine Tagung, in deren Zentrum die Frage stand, wer bestimmt, was an Schulen gelernt wird und welche Rolle Schulbücher in diesem Kontext spielen. Diese beiden Aspekte (Rifkin und meine noch immer nicht abgeschlossene Reflexion der Erkenntnisse dieser Tagung) versuchte ich für mich ein wenig zu reflektieren und lasse die Lesenden dieses Blogs jetzt daran teilhaben. Freue mich, wenn

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Zum Bildungsbegriff der OECD und von PISA – Ein Kommentar

Prof. Dr. Andreas Schleicher,  der bei der OECD für Bildung zuständig ist und das mit den PISA-Tests… na, ihr wisst / Sie wissen schon, Andreas Schleicher empfiehlt((Schleicher, Andreas: Lernen im 21. Jahrhundert – Teil 1: Neue Anforderungen an die Bildung. http://www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/schulleitung/030623.php – Zugriff: 9.11.2014, 14:00)), dass man die erfolgreichsten Bildungssysteme der Welt als Maßstab [für das eigene Bildungssystem] nehmen solle. Ich verstehe das als Aufforderung, sich diese Systeme anzuschauen und sie in die eigenen Schulsysteme zu übertragen. Zitat: „Der Maßstab für Erfolg ist auch nicht mehr allein die Verbesserung der Bildungsergebnisse im nationalen Rahmen, sondern die Leistung der erfolgreichsten Bildungssysteme der

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Einladung zum 7. Bildungsäppler: Der Bildungsäppler-trifft-das-Educamp-Bildungsäppler

Es ist soweit, der 7. Bildungsäppler Frankfurt am Main – für Bildungsmenschen von hier – startet in ein paar Tagen. Am 11. April 2014 trifft um 20:00 Uhr   im Schreiber-Heyne, Mörfelder Landstrasse 11, 60598 Frankfurt (Sachsenhausen),  der Bildungsäppler auf das Educamp, das vom 11. bis zum 13. April 2014 in Frankfurt stattfindet. Leider ist der Bildungsäppler mit 40 Teilnehmenden nicht nur der größte, den es bislang gab, sondern auch schon ausgebucht. Erfahrungsgemäß kommt der eine oder die andere aber trotz Anmeldung nicht, sodass sich zumindest von den bisherigen Teilnehmern des Bildungsäpplers in Frankfurt am Main niemand abgeschreckt fühlen sollte, doch bei diesem

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Lehrerblogs sind tot.

Blogs sind schon seit drei Jahren tot. Möglicherweise sind Blogs aber auch erst seit Weihnachten 2013 tot. – Wer daran glauben mag, kann an dieser Stelle aufhören, diesen Artikel zu lesen. Wer jetzt weiterliest, vertritt möglicherweise die Position, dass das mit dem Schwarz und Weiß bei Formen des Auftretens im Internet ganz so einfach dann doch nicht ist. Nach wie vor gibt es Leute, die Blogs schreiben, die mit ihren Inhalten nicht in geschlossene Biotope sozialer Netzwerke abwandern – und gelesen werden. Sicher: Das mit dem Bloggen ist harte Arbeit. So etwas hält nicht jeder über einen längeren Zeitraum durch.

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Ein „Rant“ für digitale Bildung …

Ich schaute mir gerade das gaaaanz am Ende diese Beitrags eingebettete Video mal wieder an. – Nach wie vor bin ich nicht mit jedem Detail einverstanden, das Tanja Haeusler und Johnny Haeusler in diesem Beitrag zur re:publica 2013 benennen. Die Grundrichtung aber finde ich durchaus bedenkenswert. Und das die zunehmende Kasernierung  pädagogisch wertvolle Rundumversorgung von Kindern in Krippen, Kindergärten, Ganztagsschulen, Horten etc. möglicherweise nicht die optimale Form ist, um Kinder und Beruf miteinander in Einklang zu bringen, sprechen die Haeuslers ziemlich deutlich an. Oh ja, und dann haben wir auch noch, die Haeuslers formulieren das auch in dem Video, das am

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Einladung zum 5. #Bildungsäppler @westbarfh

Einladung zum 5. Bildungsäppler in Frankfurt am Main am Freitag, dem 10. Januar 2014 in der Westbar FH | Königsteiner Str.27 | 65929 Frankfurt-Höchst um 19:30 Uhr. Es gibt in der Westbar FH freitags hausgemachte Frikadellen im Brötchen, ansonsten jedoch kein Essen. Aber wie steht es so schön auf der Website: „Essen mitbringen oder liefern lassen? Kein Problem! Karten verschiedener lokaler Lieferservices vorhanden.“ Zur Anreise empfehle ich entweder das Rad (für alle, die aus dem näheren Umfeld kommen) oder die S-Bahn. Die S1 Richtung Wiesbaden und die S2 Richtung Niedernhausen führen zum Ziel. Um 19:06 fährt die S1 ab Konstablerwache

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4. #Bildungsäppler #FfM

Am 30. September gab es den 3. Bildungsäppler. Und jetzt ist es endlich soweit: Der 4. Bildungsäppler findet zu Frankfurt am Main statt. Und wieder steht er unter dem Motto: Für Bildungsmenschen von hier. Am 25. November 2013 treffen wir uns um 20:00 im Café Albatros, Kiesstraße 27, 60486 Frankfurt (Bockenheim), in der Nähe der Tram- und U-Bahnstation Bockenheimer Warte und ca.10 Fußminuten von der S-Bahn-Station Westbahnhof entfernt. Hier als PDF zum Downlad der Lageplan Albatros.  Dieses Mal treffen wir uns mit dem eLearning-Stammtisch Rhein-Main, der sich bereits um 18:00 im Albatros versammelt, nachdem man sich am Nachmittag bei einem Workshop um die Qualität von Content

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Lernlab Berlin 2013 – Vorbericht: Was ich geplant habe

Das Lernlab Berlin ist ein Experiment: Einen Tag lang wird an der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule digital unterrichtet, der Unterricht beobachtet und am Abend in einem pädagogischen und einem politischen Forum über die Erfahrungen des Tages diskutiert werden. Hier gibt es einen kurzen Überblick über meine Planungen für die Teilnahme am Lernlab. Die erste Einheit… …geht in den laufenden Unterricht einer jahrgangsübergreifenden Klasse M1 (Sekundarstufe 1 / Mittelstufe, Jahrgänge 9/10). Die Klasse liest im Deutschunterricht zur Zeit den Roman »Nathan und seine Kinder« von Mirjam Pressler. Dieser Roman ist an Lessings »Nathan der Weise« angelehnt und behandelt eine ähnliche Thematik. Die Klasse hat die

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Du sollst mehr bloggen ;-)

Es kommt mir manches Mal so vor, als gehöre es fast schon zum „State of the Art“, über das Nischendasein deutschsprachiger Blogs in der deutschsprachigen Internetlandschaft ein wenig zu jammern. Zum Spiel gehört wohl auch, dass Vorschläge gemacht werden, wie sich das ändern könnte. Die Überschrift dieses Artikels verweist weder darauf, dass ich hier einschätzen will, wie der gesamtgesellschaftliche Status von Blogs ist, noch enthält dieser Beitrag ein Patentrezept, wie ein Blog „erfolgreich“ werden kann. Das „Du“ in der Überschrift könnte auch „Ich“ heißen, wobei man die Überschrift dann auch noch grammatikalisch anpassen müsste 😉 Anlass für diese Überlegungen ist

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2. #Bildungsäppler #FfM

Nach dem so anregenden 1. Bildungsäppler in Frankfurt am Main ist nun der zweite terminlich abgestimmt. Am Montag, dem 2. September 2013, trifft sich der 2. Bildungsäppler für Bildungsmenschen von hier um 20:00 im „Drosselbart“, direkt an der S-Bahnstation Eschersheim und nahe der U-Bahnlinie U1, U2, U3 und U8 (Station: Weißer Stein) – bei schönem Wetter draußen, bei weniger schönem Wetter drinnen. (Informationen zur Anfahrt auf der Website des „Drosselbart“) Für die bereits über Doodle angemeldeten Leute, habe ich Plätze reserviert. Neue Interessenten, die nicht bei Doodle über den Termin abgestimmt haben, wenden Sich bitte an mich (am besten über einen Kommentar

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Open Educational Resources – OER: Geschichte und Einordnung der deutschen Debatte seit Herbst 2011

Open Educational Ressources (OER) – man kann das sinngemäß in etwa mit „frei verfügbaren Lernmaterialien“ übersetzen – können das in ihnen liegende Potential vor allem dort zeigen, wo sie Bildung erst möglich machen, weil sonstiges hochwertiges Lernmaterial nicht verfügbar ist. Die UNESCO schreibt: “UNESCO believes that universal access to high quality education is key to the building of peace, sustainable social and economic development, and intercultural dialogue. Open Educational Resources (OER) provide a strategic opportunity to improve the quality of education as well as facilitate policy dialogue, knowledge sharing and capacity building.” (Übersetzung T. Larbig: Die UNESCO ist davon überzeugt,

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Totale Überwachung ist ein Zeugnis der Angst, nicht der Freiheit. Gedanken zum Einsatz von Instrumenten der Totalüberwachung im Internet

Täglich erschüttert mich dieser Tage die Sprachlosigkeit der unendlich verzweifelten Ratlosigkeit. Man hat uns verraten und Terroristen haben einen Sieg davon getragen. Wo immer vom „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“ gesprochen wird, um Freiheiten einzuschränken, ist das Wasser auf die Mühlen der Gegner unseres freiheitlich-demokratischen Lebensstils. Wo im Namen des Terrors Überwachung zur Konstitution von Gesellschaften wird, dort hat der Terror die Macht übernommen, wenn auch im Gewand des Schutzes vor ihm. 9/11 und die Folgen 9/11 hat Angst gesät und Menschen in Führungspositionen entschieden sich für einen Blick auf die Welt, der keinen anderen Blick als den der Angst

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Einladung zum 1. #Bildungsäppler am 1. August 2013 in Frankfurt am Main

Die Idee war schnell geboren. Der ganze Montag war voll davon. Am Vormittag ein EDUFrühstück mit @krafit, bei dem ich einen Blick auf das neuste Projekt von tacitus.cc werfen und meinen „Senf“ dazu geben durfte und bei dem die Idee eines „Bildungsäpplers“ schon mal erwähnt wurde. Dann am Abend einige Tweets zum Thema, @mons7 war da irgendwie motivierend, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie. Ich warf eine kurze Frage in die Runde – die Rückmeldungen waren positiv. Ich habe es #Bildungsäppler genannt, obwohl das mit dem Äppler nicht ganz stimmt. Ok, es gibt schon ein Bildungsbier in der deutschen Bildungslandschaft. Aber

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Von der Digitalisierung, freien Bildungsmaterialien und dem Lernen im digitalen Leitmedienwandel

Das Co:llaboratory »Internet und Gesellschaft« befasste sich in einem seiner letzten Schwerpunkte mit dem »Lernen in der digitalen Gesellschaft«. In diesem Zusammenhang reflektierte Jöran Muuß-Merholz die Frage, was Open Educational Ressources (Freie Lern-/Bildungsmaterialien –> OER) mit digitaler Integration und Medienkompetenz zu tun haben. Ein lesenswerter Beitrag, dem ich an dieser Stelle in einer Replik eigene Gedanken zur Seite stellen will. – Dabei lehne ich mich in der Struktur an die Vorgabe des Artikels an, wobei ich durchaus bewusst teilweise die Schwerpunkte anders setze. Im Grunde nehme ich den letzten Satz des Beitrages ernst. Muuß-Merholz schreibt dort: »Diese Argumentsammlung ist einseitig.« –

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Nur Ersatz? – Nutzung und Integration (digitaler) Medien im Unterricht (Vortragsskript)

An dieser Stelle veröffentliche ich mein „Skript“ – also das, was früher mal auf Karteikarten stand, wenn man einen Vortrag hielt – zu meinem Vortrag beim „Fachforum „E-Learning in der Lehrerbildung“ an der Justus-Liebig-Universität am 15. Mai 2012 mit dem Titel „Nur Ersatz? – Nutzung und Integration (digitaler) Medien im Unterricht“ Der Vortrag wird aufgezeichnet und steht später dann voraussichtlich auch online zur Verfügung. Dieses „Skript“ ist erst mal nur eine Materialsammlung. Ich werde sicher nicht auf jeden Punkt ausführlich eingehen (die Zeit ist beschränkt) und wie heißt es so schön: Vor Ort zählt dann das gesprochene Wort 😉 Gespannt, ob es

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