Schlagwort: Kunst

Gedichtinterpretation: Lessings „Lob der Faulheit“

Gedichtinterpretation: Lessings „Lob der Faulheit“ von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Lessing? Klar. Das ist doch der mit der Ringparabel aus „Nathan der Weise“. Lessing hat Emilia Galotti geschrieben und ein umfassendes Werk zur Dramturgie. Lessing? – Ein fleißiger Dichter. Und dann, im Jahre 1751, das: Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) Lob der Faulheit (1751) Faulheit, jetzo will ich dirAuch ein kleines Loblied bringen. –O – – wie – – sau – – er – – wird es mir, – –Dich – – nach Würden – – zu besingen!Doch, ich will mein Bestes tun,Nach der Arbeit ist gut ruhn. Höchstes Gut! wer dich nur hat,Dessen ungestörtes Leben – –Ach! – –

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Lernen im Museum mit iPad und Internet

Um zu erfahren, wie mit digitalen Medien Lernprozesse ablaufen können, unterziehe ich jede mir spannend erscheinende Möglichkeit einem Praxistest, bevor ich sie gegebenenfalls für schulische Belange in Betracht ziehe. Mein letzter Test führte mich ins Museum, nicht in irgendein Museum, sondern in das Frankfurter Städel, wo zur Zeit die Ausstellung „Die Chronologie der Bilder. Städelwerke vom 14.–21. Jahrhundert“ läuft (noch bis 26. Juni 2011). Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass die Bilder streng nach ihrer Entstehungszeit geordnet sind, sodass ganz andere Bildzusammenhänge erkennbar werden können, als das in der sonst üblichen Hängung nach Regionen üblich ist. Mich interessierte aber

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Über das (schulische) Interpretieren von Gedichten

In der Schule werden Gedichte gelesen. In der Schule werden Gedichte interpretiert. In der Schule wird zu selten ein Gefühl für die Schönheit der Sprache und der Bedeutung, wie sie in Gedichten anzutreffen ist, nachhaltig entwickelt. Ich zumindest kenne keinen Schüler und keine Schülerin, der oder die in der Schule erlernte Analysefähigkeiten gegenüber Gedichten anwenden würde, die ihm oder ihr im Alltag begegnen. Ja, im Alltag sind wir von Gedichten (unterschiedlicher Qualität freilich) umgeben, werden wir mit Gedichten überschüttet – wenn wir Musik hören. Oh ja: Die meisten Songtexte sind Gedichte. Nach der Schule

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Voraussetzungen zum Verstehen der Dramen Schillers etc.

Voraussetzungen zum Verstehen der Dramen Schillers etc. von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. Militärarzt, Geschichtsprofessor, Philosoph. Darf’s ein wenig mehr sein? – Schriftsteller war er auch noch. Und als Schriftsteller beschäftigte er sich mit Geschichte und Philosophie. Den Militärarzt hatte er als Beruf hinter sich gelassen, nachdem er eher mehr als weniger desertiert hatte.

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Apps (nicht nur) für Lehrer: MoMA-AB/EX/NY

Ein Museum ist eine Bildungseinrichtung. Wenn ein Museum dann „Museum of Modern Art“ heißt, unter dem Kürzel MoMA weltbekannt ist und schon auf seiner Website ein faszinierendes Angebot bereit hält, dann darf man gespannt sein, wie sich der Bildungsanspruch einer solchen Einrichtung in Apps für das iPhone und das iPad darstellt. Neben der sehr empfehlenswerten iPhone-App des MoMA, die selbst dann spannend ist, wenn man nicht vor Ort ist und mit ihrer Unterstützung das Museum entdeckt, ist nun zu einer Ausstellung zu den einst in New York ansässigen „abstrakten Expressionisten“ eine iPad-Applikation erschienen, die selbst aus der Ferne diese Ausstellung

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Gedichtinterpretation: Clemens Brentano, Sprich aus der Ferne

Gedichtinterpretation: Clemens Brentano, Sprich aus der Ferne von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.Beruht auf einem Inhalt unter herrlarbig.de.Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://herrlarbig.de/kontakt erhalten. Clemens Brentano (1778–1842) Sprich aus der Ferne (1801) Sprich aus der Ferne Heimliche Welt, Die sich so gerne Zu mir gesellt. Wenn das Abendrot niedergesunken, Keine freudige Farbe mehr spricht, Und die Kränze still leuchtender Funken Die Nacht um die schattigte Stirne flicht: Wehet der Sterne Heiliger Sinn Leis durch die Ferne Bis zu mir hin. Wenn des Mondes still lindernde Tränen Lösen der

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Gedichtinterpretation: Joseph von Eichendorff, Das zerbrochene Ringlein (In einem kühlen Grunde)

Gedichtinterpretation: Joseph von Eichendorff, Das zerbrochene Ringlein (In einem kühlen Grunde) von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.Beruht auf einem Inhalt unter herrlarbig.de.Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://herrlarbig.de/kontakt erhalten. Joseph von Eichendorff (1788–1857) Das zerbrochene Ringlein In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Mein‘ Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu versprochen, Gab mir ein’n Ring dabei. Sie hat die Treu‘ gebrochen, Mein Ringlein sprang entzwei. Ich möcht‘ als Spielmann reisen Weit in die Welt hinaus, Und singen meine Weisen, Und gehn von Haus

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Im Gehege des Deutschunterrichts oder: Der Zoo und die Wildnis

„Kurzgeschichten erfreuen sich im Deutschunterricht seit jeher einer großer Beliebtheit“, schreibt Reiner Werner auf Seite Vier der Einleitung des Schroedel-Bandes „Deutsch SII (Kompetenzen, Themen, Training), Kompetent in Kurzgeschichten“, der 2009 erschienen ist. Er zeigt damit, möglicherweise, ohne sich dessen bewusst zu sein (?), schon im ersten Satz des von ihm erarbeiteten Bandes, die Ambivalenz des Einsatzes von Kurzgeschichten auf: Einerseits gehören Kurzgeschichten mit Gedichten zu den am häufigsten im Deutschunterricht eingesetzten literarischen Kunstwerken. Andererseits handelt es sich dabei aber um literarische Gattungen, die außerhalb der Schule so gut wie gar nicht gelesen werden. In der Schule werden diese „kleinen“ literarischen

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Bildungsorte: Das Städel zu Frankfurt am Main

700 Jahre Kunstgeschichte in Schlüsselwerken – und in Zukunft wird es eine fast doppelt so große Ausstellungsfläche geben. Das Frankfurter Städel zählt zu den bedeutensten Museen der Welt und ist das Ergebnis eines sehr typischen Franfurter Phänomens: Ein Bürger hat es als Stiftung ins Leben gerufen und die Bürger Frankfurts haben es bislang am Leben erhalten und bauen es jetzt auch noch aus. 30 Millionen Euro wird die Erweiterung des Städels kosten – und man wird fast nichts von den neuen, sechs bis acht Meter hohen Hallen sehen, wenn sie erst einmal fertig sind. Es ist ein Privileg, ein solches

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MUTO von BLU

Ein Kunst-Stück, das zu finden kein Kunststück war, sondern nur eines Besuchs im Bremer Museum „Weserburg – Museum für moderne Kunst“ bedurfte. Dort läuft zur Zeit die Ausstellung „Urban Art”, in der es um Kunst geht, die normalerweise im öffentlichen Raum stattfinden – und dort nicht immer „legal“ ist, weil die Künstler bspw. ihre Aktionen nicht anmelden oder gar aus dem Graffiti-Bereich kommen. Allen geht es um die Frage des Umgang mit dem öffentlichen Raum oder um das Problem, dass es immer weniger nicht-privatisierten öffentlichen Raum gibt. Und dabei geht es dann auch um die Frage der Wahrnehmung des urbanen

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Fotografie und die Kunst des Sehens in Schule und Unterricht

Resume: Auf herrlarbig.de gab es in der Vergangenheit immer wieder Fotos zu sehen – und dies wird in Zukunft auch wieder so sein. Grund genug also, sich hier einmal Gedanken darüber zu machen, was Bilder mit Bildungsprozessen zu tun haben und welche Fragen dabei eine Rolle spielen. Hier wird die These vertreten, dass Fotografie nach wie vor ein Leitmedium unserer Gesellschaft ist und gleichberechtigt neben audiovisuellen Medien und  dem Internet steht, mit dem die Veröffentlichung von Fotografien heute sehr eng verbunden ist. Dennoch erscheint mir die Berücksichtung und Reflexion von Fotografien im schulischen Unterricht eher ein Randphänomen zu sein. Warum

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Atmosphärische Störungen: »Krabat« – Der Film

Da reibt sich der verwunderte Kinogänger die Augen: Verschneite, hochgebirgsähnliche Berge in der Gegend um Hoyerswerda, der Heimat der Sagenfigur Krabat? Marco Kreuzpaintner trägt schon zu Beginn seiner Aufnahme des Krabatstoffes, die ausdrücklich dem gleichnamigen Buch von Otfried Preußler folgen will, ganz schön dick auf.  Das ist erst einmal in Ordnung, da die Verfilmung eines Buches natürlich ein neues Werk schafft und nicht nur darstellen soll, was so im Buch steht. Jede Verfilmung eines Romans ist eine Interpretation des Romans, die so ziemlich alles leisten muss, was in Schule und Studium über den Umgang mit Büchern gelernt wurde: Es gilt

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»Schlechte« Bilder – Holga und Lomo

Holga und Lomo – zwei Fotoapparate der besonderen Art. Die erste wird in Hong Kong gebaut und war als billige Massenkamera für den chinesischen Markt bestimmt. Die Lomo wird in St. Petersburg produziert. Beide Kameras verbindet, dass sie in jedem Test garantiert und hundertprozentig durchfallen würden. So liest sich das im Holga-Artikel auf Wikipedia:

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Der Fotograf ist mit im Bild

Auf einem Foto ist der Fotograf ebenso präsent wie das Motiv, das der Betrachter sieht. Auch wenn der Fotograf auf einem Bild (meist) nicht zu sehen ist: Sein Standpunkt zum Motiv spielt eine zentrale Rolle für das Bild. Der Fotograf ist mit im Spiel, wenn auch (meist) nicht in der Szene. Er zeigt seinen Blick, der für mich mehr ist als mein Standort. Jedes Bild ist ein Akt der Kommunikation, spiegelt Nähe oder Distanz, ist engagiert, beobachtend neutral oder auch kritisch gegenüber der dargestellten Situation. In meinem Verständnis von Fotografie spielt der Fotograf eine bedeutende Rolle. »Spielen«, »Rolle«?

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