Schlagwort: Individuum

Herrn Larbigs Bibliothek 19 – Tom Hillenbrand: Drohnenland. Kriminalroman.

Die Niederlande sind als Folge des Klimawandels verschwunden. Nur ein paar schwimmende Häuser sind noch auf dem Wasser anzutreffen und ein Unternehmer hat die Phantasie, dass man die Niederlande in eben solchen schwimmenden Häusern wieder besiedeln könnte. England steht kurz vor seinem Austritt aus der EU und die umstrittene Abstimmung über eine neue EU-Verfassung soll in ein paar Wochen stattfinden. Die Solarkriege sind bereits Vergangenheit. In ihnen ging es um den Einfluss in Regionen der Welt, in denen die Sonne die beste Solarstromausbeute ermöglicht. Drohnen überwachen die gesamte EU, zeichnen alle Daten auf, derer sie habhaft werden können, sodass es

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Von der Digitalisierung, freien Bildungsmaterialien und dem Lernen im digitalen Leitmedienwandel

Das Co:llaboratory »Internet und Gesellschaft« befasste sich in einem seiner letzten Schwerpunkte mit dem »Lernen in der digitalen Gesellschaft«. In diesem Zusammenhang reflektierte Jöran Muuß-Merholz die Frage, was Open Educational Ressources (Freie Lern-/Bildungsmaterialien –> OER) mit digitaler Integration und Medienkompetenz zu tun haben. Ein lesenswerter Beitrag, dem ich an dieser Stelle in einer Replik eigene Gedanken zur Seite stellen will. – Dabei lehne ich mich in der Struktur an die Vorgabe des Artikels an, wobei ich durchaus bewusst teilweise die Schwerpunkte anders setze. Im Grunde nehme ich den letzten Satz des Beitrages ernst. Muuß-Merholz schreibt dort: »Diese Argumentsammlung ist einseitig.« –

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Von der Umwertung von Werten oder: Kritische Anmerkungen zur „PostPrivacy“

Anonymität galt früher gilt als ein grundlegendes Recht des Bürgers in einer Demokratie. Wann ich mich wo aufgehalten habe, wann ich mit wem telefonierte, wem ich wann einen Brief schrieb etc., ging geht weder den Staat noch irgendwelche Firmen etwas an. Für den Staat gab gibt es eine Ausnahme: Wenn der berechtigte Verdacht bestand besteht, dass ein Bürger schwere kriminelle Handlungen plant oder durchführt, konnten kann das Brief- und das Telefongeheimnis von einem Richter ohne Wissen der betroffenen Person eingeschränkt werden. – Diese Möglichkeiten gibt es heute auch noch, aber die Begehrlichkeiten der Sicherheitsbehörden scheinen mit den Möglichkeiten zur Überwachung

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„Das kann jeder sehen, wie er will“

Im Zweifel zieht man sich einfach auf die Position zurück, dass es verschiedene Menschen gibt, die unterschiedlicher Ansicht sind – und natürlich ist jede dieser Ansichten zu akzeptieren. Dies ist eine gar nicht sonderlich überzeichnete Tendenz, die mir im Rahmen von Meinungsäußerungen in allen höheren Jahrgangsstufen am Gymnasium begegnet: Pluralität wird zum Argument, das begründen soll, warum man sich zum Beispiel der eigenen wirklichen Interpretation eines Textes und einer persönlichen Stellungnahme – inklusive nachvollziehbarer Begründung – zu einem Sachverhalt (einem Text, einem Diskussionsgegenstand im Unterricht) verweigert. Je häufiger ich solche „Interpretationen“ lese, die die „Interpretation“ letztlich verweigern, um so irritierter bin

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Herrn Larbigs Bibliothek 12 – James Wood: Die Kunst des Erzählens

Ich habe nun ja schon eine ganze Reihe an Büchern darüber gelesen, „wie Schriftsteller zu Werke gehen“ (Herlinde Kölbl), was einen guten Roman ausmacht, wodurch Gedichte geprägt sind. Mir ist noch kein Buch über das Lesen und Schreiben von Literatur begegnet, nach dessen Lektüre mein Arbeitsplatz so hell von „Kronleuchtern“ bestrahlt wurde, die mir während der Lektüre aufgegangen sind. Gleichzeitig weiß ich , dass dieses Buch noch mehrfach zu lesen sein wird, um seinen Tiefgang, seine Differenziertheit und all seine Anregungen wirklich für meinen Alltag fruchtbar zu machen. Die Erstlektüre von James Woods „Die Kunst des Erzählens“ hat mich gefesselt.

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Wandern in der Schule zwischen Zweck und Selbstzweck

Mit Schülern und Schülerinnen Wandern zu gehen, ist nicht erst in jüngerer Zeit zu einer mutigen Veranstaltung geworden. Bereits 1986 gründete sich der „Pädagogische Arbeitskreis ‚Schulwandern‘“ am staatlichen Schulamt der Stadt Dortmund. Dieser Arbeitskreis hat[te?]… …„sich die Aufgabe gestellt, die Bereitschaft zum Wandern in der Dortmunder Lehrerschaft neu zu beleben. Er will eine kind‑ und jugendgerechte Form des Wanderns entwickeln, die attraktiv ist und das Interesse der Schüler weckt.“ Dabei wird betont, dass das Wandern Mittel zum Zweck sei und nicht an sich einen Wert habe. Anschließend werden die wertvollen Kompetenzen aufgezählt, die man beim Wandern vermitteln könne, die zudem auch von hochwertigen sozialen

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Deutsche Klassik als literarische Epoche(n)

Deutsche Klassik als literarische Epoche(n) von Torsten Larbig steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. In der Geschichte der deutschsprachigen Literatur ist die „Klassik“ ein spätes Phänomen. In Spanien gab es das klassische Zeitalter bereits zwischen ca. 1550 und 1680, in England gilt das Elisabethanische Zeitalter (1558–1603) als literarische Hochphase, in der Shakespeare das Theater zu einer Blüte führte, die selbst noch auf Goethe Einfluss hatte. In Italien begann die klassische Phase der Literatur sogar noch früher, nämlich mit Dante Alighieri (1265–1321) und dauert bis zu Torquato Tasso (1544–1594), dem wiederum Goethe

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Die Macht der Sprache

Ich finde, die Bedeutung des reflektierenden Schreibens und Sprechens wird oft völlig unterschätzt. Anders kann ich mir nicht erklären, wie häufig das „Tun“ dem „Denken“ gegenübergestellt, entgegen gesetzt wird. Und spätestens wenn ein Denkprozess zu einer kritischen (Kritik bedeutet übrigens

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Über das (schulische) Interpretieren von Gedichten

In der Schule werden Gedichte gelesen. In der Schule werden Gedichte interpretiert. In der Schule wird zu selten ein Gefühl für die Schönheit der Sprache und der Bedeutung, wie sie in Gedichten anzutreffen ist, nachhaltig entwickelt. Ich zumindest kenne keinen Schüler und keine Schülerin, der oder die in der Schule erlernte Analysefähigkeiten gegenüber Gedichten anwenden würde, die ihm oder ihr im Alltag begegnen. Ja, im Alltag sind wir von Gedichten (unterschiedlicher Qualität freilich) umgeben, werden wir mit Gedichten überschüttet – wenn wir Musik hören. Oh ja: Die meisten Songtexte sind Gedichte. Nach der Schule

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Nachdenk-Minute nach H. Meyer: Was ist guter Unterricht?

Hilbert Meyer lädt in „Was ist guter Unterricht?“ ((Hilbert Meyer, Was ist guter Unterricht?, Berlin (Cornelsen Scriptor) 2004, S. 10f.)) die Lesenden dazu ein, kurz einmal inne zu halten und sich selbst einigen Fragen zum eigenen Unterrichtsverständnis zu stellen. Das will ich dann also auch in diesem Lesetagebuch tun und die Fragen (vorläufig!) beantworten, auch wenn ich genau weiß, dass sich die Antworten auf  diese Fragen in einem Fluss der ständigen Reflexion befinden. Es handelt sich also um vorläufige Antworten, die schon in ein paar Wochen ganz anders ausfallen könnten. Zudem handelt es sich um recht spontane Reaktionen. A) Was

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