Schlagwort: Lerngruppe

Bild: CC0 Public-Domain (von geralt via Pixabay – https://pixabay.com/de/lehrer-schule-buchstaben-abc-797944/

Was können Lehrer, was Erklärvideos nicht können? – Schülerantworten

Für fast alles gibt es heute Erklärvideos im Internet. Es gibt erste Versuche, in deren Zusammenhang Schülerinnen und Schülern individuelle Lernwege zusammengestellt bekommen. Algorithmen haben diese Arbeit übernommen und während Lehrkräfte selten dazu kommen, das Lernverhalten von Schülern und Schülerinnen so genau im Blick zu haben, dass jede und jeder individuell angepasste Aufgaben bekommen kann, kann der Computer auf der Basis großer Datenmengen sehr wohl genau diese Arbeit leisten. ((Bei allen Chancen und Risiken, die mit großen Datenmengen (Big Data) verbunden sind.)) Je mehr diese technischen Entwicklungen tatsächlich zeigen, was Computer leisten können, um so mehr beschäftigt mich die Frage: Was

Weiterlesen

Wenn es dem Lernen dient!

Meine Ansage im Klassenraum in diesem Schuljahr ab Klasse 9 (Schülerreaktionen aus mehreren Lerngruppen zusammengefasst): „Ihr dürft im Unterricht bei mir alles nutzen, was eurem Lernen dient.“ Schüler schauen irritiert. „Ihr könnt den Duden auf dem Tisch stehen haben. Alle Bände eines Lexikons mitbringen. Germanistische Handbücher nutzen…“ Schülerblicke reden deutlich – Isss ja guuud, Herr Larbig „…wenn ihr wollt und Internetzugang habt, euer Smartphone nutzen.“ Schülerblicke: Aaaahhhhh „Und wenn ihr im Lexikon nach Wörtern sucht, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben, konfisziere ich es. Gleiches gilt für Handys, wenn ihr Messenger-Nachrichten im Unterricht beantwortet.“ Schüler: Und müssen wir dann

Weiterlesen

Lernlab Berlin 2013 – Vorbericht: Was ich geplant habe

Das Lernlab Berlin ist ein Experiment: Einen Tag lang wird an der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule digital unterrichtet, der Unterricht beobachtet und am Abend in einem pädagogischen und einem politischen Forum über die Erfahrungen des Tages diskutiert werden. Hier gibt es einen kurzen Überblick über meine Planungen für die Teilnahme am Lernlab. Die erste Einheit… …geht in den laufenden Unterricht einer jahrgangsübergreifenden Klasse M1 (Sekundarstufe 1 / Mittelstufe, Jahrgänge 9/10). Die Klasse liest im Deutschunterricht zur Zeit den Roman »Nathan und seine Kinder« von Mirjam Pressler. Dieser Roman ist an Lessings »Nathan der Weise« angelehnt und behandelt eine ähnliche Thematik. Die Klasse hat die

Weiterlesen

BYOD-Klasse oder integrierende Didaktik und Methodik? – Kommentar zu Manfred Korens „Wenn mein Kind in der BYOD-Klasse wäre….“

Diesen Beitrag begann ich als Kommentar zu dem Beitrag „Wenn mein Kind in der BYOD-Klasse wäre….“ von Manfred Koren im Rahmen des Blogs zum BYOD-Projekt des Eichendorff-Gymnasiums in Koblenz. Beim Schreiben wurde daraus ein eigener Artikel, sodass ich mich entschieden habe, ihn im Rahmen meines Blogs zu veröffentlichen, inkl. Trackback zum Originalartikel natürlich. Ich beobachte neugierig und gespannt, welche praktischen Erkenntnisse das BYOD-Projekt am Eichendorff-Gymnasium Koblenz bringen wird! Ich arbeite selbst an Konzepten für die sinnvolle Nutzung bereits vorhandener Endgeräte und nehme deshalb einen Beitrag von Manfred Koren, einem Elternteil, das seine Gedanken im Blog des BYOD-Projekts veröffentlicht, zum Anlass für ein paar Gedanken,

Weiterlesen

Nur Ersatz? – Nutzung und Integration (digitaler) Medien im Unterricht (Vortragsskript)

An dieser Stelle veröffentliche ich mein „Skript“ – also das, was früher mal auf Karteikarten stand, wenn man einen Vortrag hielt – zu meinem Vortrag beim „Fachforum „E-Learning in der Lehrerbildung“ an der Justus-Liebig-Universität am 15. Mai 2012 mit dem Titel „Nur Ersatz? – Nutzung und Integration (digitaler) Medien im Unterricht“ Der Vortrag wird aufgezeichnet und steht später dann voraussichtlich auch online zur Verfügung. Dieses „Skript“ ist erst mal nur eine Materialsammlung. Ich werde sicher nicht auf jeden Punkt ausführlich eingehen (die Zeit ist beschränkt) und wie heißt es so schön: Vor Ort zählt dann das gesprochene Wort 😉 Gespannt, ob es

Weiterlesen

Wie motiviert man Unmotivierte? – Ein Versuch

Walter Böhme fragt: „Wie motiviert man Unmotivierte?“ und lädt zu einer Blogparade ein, in der dieser Frage nachgegangen werden soll. Die Frage ist nicht neu. Eine Lösung nach Rezeptbuch ist mir noch nicht begegnet. – Wohl aber gibt es Rezeptgeber, die grundsätzlich besser als z. B. Lehrer und Lehrerinnen wissen, wie „gekocht“ werden müsste, damit alle sowohl „Kochen“ als auch „Essen“ wollen. Wer die Metapher des „Kochens“ und „Essens“ für zu weit her geholt hält: Die häufig verwendete Metapher des „Bulimie-Lernens“ ist eine Nahrungsmetapher! – Dieser Metapher geht es allerdings vor allem um das genussfreie In-Sich-Hineinstopfen, dem der Akt des

Weiterlesen

Unterricht geht durch den Magen oder: Mein Beitrag zur Blogparade „Reflektierende Praktiker (Lehrende und Co)“

Mein Beitrag zu der von mir selbst ausgerufenen Blogparade „Reflektierende Praktiker (Lehrende und Co)“! Unterricht geht mir durch den Magen. Ob eine Stunde gut gelungen oder ein Stundenkonzept grandios gescheitert ist, merke ich tatsächlich sehr schnell als „Gefühl in der Magengegend“. Von einer strukturierten oder gar in Routinen verpackten Reflexionspraxis ist zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts auf weiter Flur zu sehen. Bei diesen eindeutigen Fällen, die durch Gasteromantie 😉 angemessen in den Vordergrund drängen, scheint es auf den ersten Blick auch nicht unbedingt nötig, in Reflexionsprozessen zu versinken.

Weiterlesen

„Schule 3.0: digital total?“ – Diskussionsbeitrag zu einem Artikel von Prof. Dr. Christian Spannagel

Dieser Beitrag bezieht sich auf den gerade im Blog von Prof. Dr. Christian Spannagel erschienen Artikel „Schule 3.0: digital total?“. Da mein Beitrag für die Kommentarspalte des Blogartikels ein wenig zu umfangreich wurde, erscheint er hier, ist aber ein Diskussionsbeitrag zum genannten Blogartikel, der zunächst gelesen werden sollte.  Großartig, lieber Christian, mit welcher Konsequenz du im Vorfeld von Podien auf denen du sitzt oder von Vorträgen, die du hältst, deine Gedanken mitteilst, sodass andere dir ihre Gedanken mitteilen können. Was also geht mir durch den Kopf, wenn ich deine Statements lese? Das will ich hier sammeln. Ich finde deine Überschrift

Weiterlesen

Von den Gegebenheiten zum Traum 1: Der das © achtende Lehrer. (K)ein Beitrag zum #Schultrojaner

Begleiten wir heute einen das Copyright achtenden Lehrer ein wenig durch seinen Alltag. Aber Vorsicht! Sie werden dabei ungeahnten Problemen begegnen, die Sie, wenn Sie über großes Einfühlungsvermögen verfügen, gemeinsam mit dem Lehrer in das Reich des Wahnsinns treiben können. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt!

Weiterlesen

Lesekompetenz und Ausdrucksfähigkeit – Beobachtungen

Die Beobachtung, dass Jugendliche oft Probleme beim den Sinn eines Textes erfassenden und interpretierenden (=verstehenden) Lesen haben, ist hinlänglich bekannt; die enge Verbindung schriftlicher Ausdrucksfähigkeit mit der Lesefähigkeit wird ebenso umfassend beschrieben. Für mich zeigen sich diese Phänomene an folgenden Punkten (in unterschiedlicher Intensität in den unterschiedlichen Altersstufen, aber in allen Altersstufen (10–19 Jahre) beobachtbar). ((Ich erhebe hier nicht den Anspruch etwas Neues zu sagen oder eine empirisch unangreifbare Darstellung zu verfassen, sondern stelle im Rahmen dieses Blogs genau die Diskussionsgrundlage zur Verfügung, die ein privates Blog zunächst einmal schaffen kann. Dabei gehe ich aber dennoch davon aus, dass die

Weiterlesen

Computer im Unterricht. Das digitale Paradox.

Es ist paradox: Schüler und Schülerinnen haben oft zuhause Zugang zu Computer und Internet und nutzen diesen intensiv. In Schulen gibt es, so eine Bibliothek vorhanden ist, für Schülerinnen und Schüler Zugangsmöglichkeiten zu diesen Medien außerhalb von Computerräumen. Dennoch ist die Nutzung von Computern im Unterricht nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Die verlinkte Studie ist zwar eineinhalb Jahre alt, aber im Prinzip spiegelt sie die Wirklichkeit meiner Wahrnehmung nach weiterhin wider. Dies allein wäre noch keine paradoxe Situation, wäre da jetzt nicht eine zweite Studie zu dem Schluss gekommen, dass auch die Lehrer und Lehrerinnen in ihrer übergroßen Mehrheit gut mit Computern und Internetzugängen

Weiterlesen

Ermutigung zur differenzierenden Autonomie

Zugegeben: Bei allem, was ich so tue, vertraue ich auf die Qualität von Inhalten. Ich vertraue darauf, dass Inhalte, die zunächst einmal wenig individualisiert, wenig differenzierend wirken mögen, in der Lage sind, selbst in heterogenen Lerngruppen Schüler und Schülerinnen mit unterschiedlichsten Voraussetzungen ansprechen zu können. Ich vertraue darauf, dass Menschen in der Lage sind, mit Inhalten auf genau die Art und Weise umzugehen, die für sie angemessen ist, so sie erst einmal das Vertrauen vermittelt bekommen, dass sie das dürfen! Ich habe viele Unterrichtsvorbereitungen erlebt,

Weiterlesen

Produktive Beratung und Förderung in der Schule

„Lassen Sie uns jetzt gemeinsam überlegen, wie eine Lösung aussehen kann und was wir tun werden, um diese möglichst zu erreichen…“ Dieser Satz in Gesprächen mit Eltern führt manchmal zu Reaktionen, die mich wirklich erschüttern. Nicht, dass Eltern da unhöflich würden, weil der Lehrer davon spricht, dass man gemeinsam überlegen solle, da doch eigentlich immer der Lehrer „schuld“ sei. Ganz im Gegenteil: Ich stoße oft meistens auf Eltern, die überrascht sind, dass

Weiterlesen

Sitzordnung im Unterricht: Lehrer-, Gruppen-, Themenzentrierung

Resümee: Was als eine Unterrichtsstunde begann, in der das Nachdenken über Metaphern zum Lernen in einer Lerngruppe im Zentrum stand, welches dann zur Gestaltung einer Sitzordnung im Sinne der Diskussionsergebnisse führte, ist als eine Stunde gedacht gewesen, die praktisch und konkret in die Beschäftigung mit der Epoche der Aufklärung und ihrer Literatur einführt. Am Ende sollten die Schülerinnen und Schüler eines Oberstufenkurses die Sitzordnung im Raum so gestalten, dass sie den Ergebnissen unserer Überlegungen entspricht. Reihen, Gruppentische oder gar das Sitzen in U-Form wurden nicht bevorzugt. Am Ende stand ein Viereck, an dessen vier Seiten auch Schüler saßen und nicht

Weiterlesen

Apps für Lehrer: Omnifocus (ToDo, Things)

Inhalt: 1. Das Problem: Nichts vergessen und doch einen freien Kopf behalten 2. Die technische Umsetzung – iCal, Omnifocus (und warum nicht Apigios „ToDo“ oder „Things“) 3. Ein Beispiel der praktischen Anwendung – Unterrichtsplanung Das Problem: Nichts vergessen und doch einen freien Kopf behalten Unterricht, Verwaltung, in den eigenen Fächern auf dem Laufenden bleiben und dann auch noch all diese, sich aus „kleinen Anfragen“ in den Klassenzimmern, den Schulfluren und im Lehrerzimmer ergebenden Arbeiten: Die Zahl der Aufgaben, die ein Lehrer im Laufe eines Tages, einer Woche, eines Schul-(Halb)-Jahres erledigen muss, ist umfangreich. Das Problem dabei sind in der Regel

Weiterlesen

Kompetenzorientiert unterrichten: Ein Vorschlag.

Das folgende Szenario ist zwar nicht unrealistisch, in der hier vorgelegten Form aber frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Erlebnissen im Unterricht sind nicht gewollt, werden nicht angestrebt, dürften aber nicht vermeidbar sein. Oberstufe, Deutsch Grundkurs. Die Schülerinnen und Schüler bekommen nach der (vom Lehrer unterstellen, nicht in allen Fällen tatsächlich erfolgten) Lektüre eines Dramas den Auftrag, die Figuren des Dramas in ihren Beziehungen zueinander in einer grafischen Form darzustellen. Der Lehrer erwartet, dass die Schülerinnen auf der Basis des Personenverzeichnisses des Dramas, ihrer beim Lesen erworbenen Textkenntnis und der gezielten, wiederholten Lektüre einzelner Szenen, zu einem vertieften Verständnis des Dramas

Weiterlesen

Methoden-Mythos? Die Mind-Map.

Die Mind-Map ist eine beliebte Methode, wenn es darum geht, Methoden vorzustellen und einzuführen. Zunehmend aber fällt mir auf, dass diese Methode weder von Lehrerinnen und Lehrern noch von Schülerinnen und Schülern sichtbar genutzt wird. Ich habe noch keinen Kollegen erlebt, der bei einer Konferenz eine Mind-Map erstellen würde; ich habe noch keinen Schüler erlebt, der, über die Phase der unterrichtlichen Behandlung der Methode hinaus, freiwillig mit ihr gearbeitet hätte, außer wenn es um Referate geht, in denen nicht nur vorgetragen, sondern die ganze Lerngruppe mit einbezogen werden soll. In dieser Situation taucht das Schlagwort „Mind-Map“ auf. Was dann aber

Weiterlesen

Schüleraktivität im Unterricht: Die Affenmetapher

Drehorgelspieler haben manchmal, früher wohl häufiger als heute, Affen auf der Schulter sitzen. Vielleicht machen sie das, weil sie tierlieb sind und Affen für ganz besondere Tiere halten, ganz sicher tun sie das aber, weil derjenige, der einen Affen auf der Schulter sitzen hat, mit besonderer Aufmerksamkeit der Vorübergehenden rechnen kann. Wer den Affen auf der Schulter hat, der hat die Aufmerksamkeit auf seiner Seite.  Zugegeben, ich brauchte eine Weile, um die Affenmetapher zu verstehen, um zu verstehen, was eine Kollegin damit meinte, wenn sie davon sprach, dass es im Unterricht darum gehe, wer den Affen auf der Schulter habe:

Weiterlesen

Schüleraktivität im Unterricht: Die Infrarotkamera-Metapher

Man stelle sich vor, unterrichtsbezogene geistige Aktivität erzeugte Wärme: Wie sähe dann wohl das Bild aus, das eine Infrarotkamera von einer Unterrichtsstunde in der Schule aufzeichnete? Je mehr Blau zu sehen ist, um so weniger Wärme (in der Metapher »geistige Aktivität«) ist vorhanden; je mehr Rot zu sehen ist, um so mehr Wärme (in der der Metapher: »geistige Aktivität«) wird erzeugt. Wo im Bild wären die meisten Blau- und wo die meisten Rotanteile zu sehen? Und was würde ein solches Bild aussagen? Zunächst einmal könnte man sehr schnell erkennen, wessen »Kopf« am meisten »raucht«. Ist es der Lehrer, der sich

Weiterlesen